MFG - Poledance
Poledance


MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

Poledance

Text Tina Reichl
Ausgabe 03/2014
Als Kind war das noch kein Thema: „Sport“ kam damals in meinem Wortschatz nicht vor. Ich bin wie alle anderen herumgelaufen, hab die Nachmittage mit meinem geliebten Rad auf den „Schmutzbergen“ im Hof verbracht, bin stundenlang mit meinen vierrädrigen Rollschuhen samt Stopper um den Block gefahren und hab sogar Badminton gespielt. Beim Schifahren war ich als kleine Pistensau mit Fangriemen und Helm unterwegs und im Sommer brachte mich nichts und niemand aus dem Wasser. Einige Jahre war ich sogar beim Union Schwimmtraining und beim Alpenverein. Dann allerdings verliert sich die Spur!
Was anfangs noch so viel Spaß machte, wurde mühsam. Ich erinnere mich dunkel an Fitnessstunden namens „Bauch-Bein-Po“, die ich vor der Hochzeit für die Brautkleidfigur absolvierte. In den Räumen roch es nach Schweiß und Ehrgeiz, und ich war heilfroh, als nach dem anstrengenden Teil endlich das Dehnen an der Reihe war. Wandern kam mir einfach sinnlos vor, wenn auf den Berg ja auch ein Lift oder eine Straße geht, und Laufen detto. Auf der Suche nach dem richtigen Sport für mich, hab ich mich am Powerplate durchrütteln lassen und mir Rollerblades gekauft. Ich besitze Walkingstöcke, einen Hometrainer, einen Stepper und ein nagelneues „Sportdress“ für ein Probetraining bei Mrs. Sporty. Aber trotzdem werd‘ ich wohl nie Sporty Spice. Das dachte ich zumindest bis letzte Woche. Denn jetzt hab ich es wieder gefunden, dieses Gefühl, etwas einfach nur zum Spaß zu machen – ohne Pulsmesser. Etwas, das den ganzen Körper trainiert, ohne, dass man es eigentlich will. Es passiert einfach. Man fühlt sich sexy dabei, kann Musik hören, schwitzt nicht und es sieht auch noch toll aus. Der einzige Nachteil: Blaue Flecken, und ich muss ständig erklären, dass ich mich dabei nicht ausziehe!