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St. Pöltens gute Seite

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Text Tina Reichl
Ausgabe 06/2013
„Melde dich bei Christoph H. Er hat heute Geburtstag!“ Das war nicht der Anruf meiner besorgten Mama, ob ich auch ja nicht den Geburtstag meines Onkels vergesse, sondern facebook! Danke für die Benachrichtigung, aber das entscheide schon noch immer ich, wem ich wann und wie und überhaupt Wünsche zukommen lasse! Ich mags auch nicht besonders, wenn ich sekündlich gefragt werde, wie mein Status ist, wie´s mir geht, was ich gerade mache oder ob ich nicht für irgendwen Freunde wüsste, wen anstupsen will oder diesen oder jenen kenne und ob mir grad fad ist und ich jemandem im Universum eine Frage stellen möchte.
Ganz lustig – im Sinne von zum Kotzen - find ich diese tollen Sprüche und Weisheiten von irgendwelchen indischen Karmaspezialisten oder asiatischen Weisheitsgurus mit weichgezeichnetem eingefärbten Hintergrund von Meeresrauschen oder mit lauter Herzerln versehen à la „Fange an, auf dein Herz zu hören, dann wirst du Dinge erkennen, die dir zuvor unvorstellbar erschienen!“ AHA!! Das ist also des Rätsels Lösung, na dann mach ich das jetzt mal sofort! Danke! Wer macht solche Sprüche – und noch viel interessanter – wer teilt sowas? Genauso gerne schau ich mir die hundertsten Hunde- und Katzenfotos an oder geb mir die überaus vielsagenden Statusmeldungen à la „Ups“ „Echt oarg!“ und „Geh schleich di!“ Dieses fishing for questions ist mir zu blöd – was soll schon groß passiert sein? Hat wieder irgendwer gegen irgendwen ein Tor geschossen oder ist das Marmeladebrot mit der falschen Seite am Boden gelandet? Mir wurscht!
WAS? Schon 26 „gefällt mir“ Eintragungen für ein Unterwasserfoto von meinem süßen, süßen Sohn, wie er grad taucht? FREU! Na das ist ja wohl was ganz anderes!