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St. Pöltens gute Seite

Thomas Fröhlich

Thomas Fröhlich
Redakteur, Kolumnist
Der Kultivierte. Er spielt zwar nicht Geige wie sein Held Sherlock Holmes, dafür genial mit der Feder, ob nun als Autor von Theaterstücken und Büchern auf der schaffenden Seite, oder als Kulturredakteur auf der journalistischen. Mag keine Hunde, dafür liebt er das Gruseln, v.a. aber jene Künstler, die er mit Tiefgang portraitiert.

Foto Steffen Kögler - stock.adobe.com

Kunst ist fad

Vielleicht ist es Ihnen ja schon aufgefallen: Kunst darf derzeit gar nicht viel. Dank Cancel Culture, forcierter Wokeness und exzessiver Political Correctness hat sich Kunst (zumindest die offiziell subventionierte) aus der öffentlichen Diskussion rauskatapultiert und es sich in einem weichen Bett der gegenseitigen ideologischen Schulterklopferei gemütlich gemacht. Zwar behaupten die Akteure das Gegenteil, nämlich Diversität und Diskursivität auf ihre Regenbogen-Fahnen geheftet zu  ...


Foto Claudia Zawadil

Die Serientäterin

Langweilig ist ihr derzeit nicht. Wenn sie nicht grad in der Buchhandlung Schubert steht und Kunden berät, für die NÖN Texte lektoriert oder Kulturveranstaltungen organisiert, dann arbeitet sie schon an der kommenden Anthologie, die erneut die ausnehmend lebendige St. Pöltner Literaturszene abbilden wird. Dass sie Zeit findet, heute das Café im Palais Wellenstein für ein Interview aufzusuchen, grenzt schon an ein kleines Wunder. Doch von Hektik keine Spur. Die Herausgeberin und  ...


Foto Coka - stock.adobe.com

Die Theorie von – fast – allem

Derzeit läuft in manchen Kinos ein höchst ungewöhnlicher deutscher Mystery-Film mit einem ebenso ungewöhnlichen Titel: „Die Theorie von allem“. Grob gesagt geht es um einen Doktoranden in den 1960ern, der in einer Arbeit über Quantenphysik die Realität von Paralleluniversen nachweisen möchte und mit dieser (Vorsicht: möglicher Spoiler!) letztendlich persönliche Bekanntschaft macht (wobei das nur eine Lesart des Films ist). Nun kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass  ...


Foto Peter Rauchecker

Philipp Gravenbach – Die Spitze des Eisbergs

Obgleich es draußen nicht mehr sonderlich warm ist, bittet der Autor um ein Gespräch im Freien. Im Café Schubert drinnen sei es ihm heute zu laut. Und überhaupt. Nun ist der Herrenplatz ja nicht eben der hässlichste Platz St. Pöltens und mit viel Fantasie kann man sich dabei in eine italienische Stadt versetzt fühlen. Was wiederum gut zu Philipp Gravenbachs erstem Action-Thriller passt, der sich zu einem nicht geringen Teil in der „Ewigen Stadt“ Rom abspielt. Wobei in besagter  ...


Foto Gerhard Hallstatt

Gestorben geht immer!

Betrachtet man ihre Arbeiten, so denkt man möglicherweise, es handle sich bei Larissa Wagner um eine weltabgewandte Düsterfrau, die ihre Erdentage am liebsten in halbdunklem Eremitendasein, angetan mit aschenen Gewändern, verbringt. Trifft man die Künstlerin hingegen, wie heute, im Kaffeehaus, lernt man eine dynamische Frau kennen, die gern unter Menschen ist, „sofern sie echt und authentisch“ sind. Doch sie gibt zu: „Gelegentlich hab‘ ich auch meine misanthropischen Phasen.  ...


Foto Vit - stock.adobe.com

Singing in the rain

Wahrscheinlich haben Sie’s auch gemerkt: Neben all dem Sonnenschein war der heurige Sommer ziemlich regenfeucht. Nun rede ich gar nicht von den katastrophalen Unwettern, sondern von „ganz normalen“ Regengüssen, die sich diesmal besonders gerne eingestellt haben, wenn es irgendwo ein Open Air-Konzert gab. „Jazz im Park“ in St. Pölten fällt mir da ein, das beinahe schon zum Parkbaden einlud (Waldbaden ist was anderes). Oder das diesjährige „KlangKasten“-Festival, das  ...


Foto Presse & Foto Franz Gleiß

Im Wortreich – Mario Kern

Ein flammender Schnabel kratzt
an der Schale unserer Welt,
es regnet Feuer vom Himmel
ins trockene Feld der Wirklichkeit … 
Aus: Phönix, entfesselt

„Literarisch verorte ich mich am ehesten auf einer kleinen Insel.“ So der Autor Mario Kern in einer kurzen Selbstanalyse. Und: „Ich weiß, dass mein Schreiben nicht jeden Geschmack trifft. Doch ist mir das Schreiben so  ...


Foto kebox - stock.adobe.com

Kunstfehler

Kunst kann … im Grunde alles: wachrütteln, zum Staunen anregen, zum Lachen oder Weinen bringen, neue Perspektiven eröffnen, trös­ten. Und doch gibt es mitunter Situationen, in denen Kunst auch für einen ansonsten kunstaffinen Menschen gar nichts mehr kann. Dann nämlich, wenn der respektive die Betreffende einen Fehler gemacht hat. Und zwar nicht irgendeinen Fehler, sondern einen, der nicht nur das eigene Leben, sondern auch das der Partnerin oder des Partners zum Schlechten  ...


Foto Konstiantyn - stock.adobe.com

Genervt

Liebe Zwangsveganer, Kampfabstinenzler, Anti-Rauch-auch-im-Freien-Jihadisten und Gender-Paranoiker (ja, ich pfeif auf Binnen-I und Trans-Sternderln)! Wenn ihr euer Leben im Fair-Trade-Sack und in verklebter Asche verbringen, euch nur noch von linksdrehendem Fallobst ernähren und der organisierten Sprachverhunzung huldigen wollt, so tut das doch bitte, wenn‘s euch Spaß macht (falls sowas wie Spaß in eurem Leben überhaupt existiert)! Aber bastelt nicht aus euren medial und  ...


Foto Matthias Köstler

Der Brotberufene

[BILD1]

Um zwei in der Früh steht er auf. Bis um etwa halb sechs arbeitet er in der Bäckerei, danach geht’s ins Geschäft. Von sieben Uhr bis zehn ist er dann wieder in der Bäckerei tätig. Kurz niederlegen, um ein Uhr mittags ins Geschäft, üblicherweise bis 18 oder 19 Uhr, danach noch kurz in die Bäckerei. Dann ins Bett fallen, Licht aus. Same procedure as every day. Ohne Pause.
„Man muss gern arbeiten“, meint Norbert Fröstl lapidar. Und  ...