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St. Pöltens gute Seite

Johannes Reichl

Johannes Reichl
Chefredakteur
Das Herz. Zwar muss er in der Redaktion auch als Gehirn herhalten, doch seine wiederkehrende Vergesslichkeit alltäglicher Sachen würde wohl manche schmunzeln lassen. Also lieber: das Herz. Weil "das MFG" ohne ihn undenkbar ist. Weil er alle und jeden kennt und immer und überall mit Leidenschaft und Herzlichkeit überzeugt, weil uns seine ehrliche Freude am gemeinsamen Schaffen täglich beeindruckt. Egal welches Thema, egal welcher Gesprächspartner - nichts bleibt ihm verschlossen. Beseelt vom Hinterfragen und Erzählen liefert er uns sodann mit jeder Zeile ein spannendes Stück dieser vielfältigen Welt.

Foto Hermann Rauschmayr

Bangend hoffend

Nun keimen neue Hoffnungstriebe, dass es mit dem "faule Eier-Odem" in absehbarer Zeit so gut wie vorbei sein könnte: ermöglichen soll dies ein 80m hoher Schlot, um dessen Bewilligung der Betrieb beim Magistrat angesucht hat. Eine Reportage über eine "unendlichen Geschichte", welche die St. Pöltner skeptisch den neuen Schalmeientönen zuhören lässt, von denen sie zugleich so sehr hoffen, dass sie in Erfüllung gehen mögen.  Die Fakten 
Es sind  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Geburtstagswunsch

Es gibt Zeiten und Daten, die historische Demarkationslinien darstellen. Danach – ob nun in positiver oder negativer Hinsicht – ist nichts mehr, wie es vorher war. Derlei Wendepunkte waren etwa der Fall der Berliner Mauer, jener des Eisernen Vorhanges oder der Terroranschlag auf das World Trade Center 2001. In meiner Kindheit, damals mehr ahnend als in seiner gesamten Dimension begreifend, war es auch das Jahr 1986. Das Reaktorunglück von Tschernobyl versetzte die Welt in Panik und  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Der eigentliche Skandal in dieser Republik

„Drogenskandal im Jugendlokal“ prangte unlängst auf der Titelseite einer Wochenzeitung. Der Hintergrund, die Polizei hatte bei einer „Razzia“ 10 Jugendliche mit Canabies erwischt! Ob Skandal dafür das richtige Wort ist, wage ich zu bezweifeln, wenn man gewisse Relationen berücksichtigt. Mir fiel beispielsweise vor kurzem der Jänner-Flyer einer großen St. Pöltner Diskothek in die Hände, die „ganz tolle Schnäppchen“ verspricht. Abgesehen von aufregenden Sachen wie  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Vergangenheit ist die Vorratskammer der Zukunft

Wir blicken in die Vergangenheit, um für die Zukunft zu lernen. Und das Wichtige dabei: Wir dürfen vor lauter Feierlauner im Jahr 2005 nicht aufs Nicht-Vergessen vergessen. 60 Jahre nach dem Holocaust „Ich wusste gar nicht, dass es einen jüdischen Friedhof in St. Pölten gibt.“ Auch an der Synagoge wird gedankenverloren vorbeigefahren, als wär’ sie immer schon Veranstaltungs-, nie sakraler Ort gewesen. Wir vergessen! Und jene, die meinen, das sei gut, „weil man das mit den  ...


Foto Baldauf

Auf die Plätze, fertig, lois!

Jüngstes Baby der Familie: das Landestheater. Wir plauderten mit dem Boss der Bosse über die Theaterübernahme in St. Pölten, Wirtschaftsstrukturen im Kulturbereich und das ominöse A in seinem Namen. Die Übernahme des Stadttheaters erinnerte an „Pleiten, Pech & Pannen“. Hat man sich nicht selbst das Leben schwer gemacht, weil man nicht von Anfang an Klartext, von einem Neubeginn gesprochen hat? Das haben wir ja, nur wurden wir nicht gehört. Es ist ein Neuanfang! Das  ...


Foto krammer &wagner

Frischblut für die City

Schon vor fünf Jahren wälzte KR Helmut Meder auf seinem Innenstadt-Areal am Europaplatz große Pläne. „Ich wollte dort immer etwas Besonderes schaffen. Damals war ein Einkaufszentrum in Kombination mit dem Hallenbad im 1. Stock projektiert, das wurde vom damaligen Bürgermeister aber abgelehnt.“ Am 23. Juni präsentierte der umtriebige St. Pöltner den Gemeindevertretern nunmehr sein neues Projekt: ECP – Euro City St. Pölten. Dahinter versteckt sich ein Einkaufszentrum in coolem  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Wie man uns die Politik so richtig abgewöhnt

Liebe Politiker, nur fürs Protokoll: Offiziell finden die Gemeinderatswahlen erst 2006 statt! Von „Sunnyboys“ und „Nestbeschmutzern“
Was sich zuletzt etwa um die Kopalkaserne, die Krankenhaus Betriebsratswahlen u.a. abgespielt hat, verdiente das Etikett „Schmierenkomödie“. Da beschimpfte man einander als „Sunnyboy“, „Nestbeschmutzer“, sprach von „Gewissenlosigkeit“, „kommunistischen oder usbekischen Zuständen“ und unterstellte - ohne Beweise - der  ...


STP wird jünger

Das Ergebnis – nett formuliert - weder heiter noch wolkig, sondern Kritikhagel und eine lange Wunschliste. Groß rausgekommen ist das Ergebnis nie, und manch Insider vermutete schon den „üblichen Behördenweg“ couragierter Projekte: Die heiße Ware landet in einer Schublade bzw. überhaupt gleich im Keller, wo sie zu den X-Akten gestellt wird, auf dass sie dort vergessen werde. Ins Rampenlicht
Diesmal, so scheint es, kamen die Unkenrufe aber zu früh. War schon die  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Vizebürgermeister Vizebürgermeisterin

„Wenn Sie in der Politik etwas gesagt haben wollen, wenden Sie sich an einen Mann. Wenn Sie etwas getan haben wollen, wenden Sie sich an eine Frau.“ Iron Lady?Niemand Geringerer als Margarete Thatcher hat dieses Zitat geprägt. Die ehemalige englische Premierministerin wurde ja gerne als „Iron Lady“ tituliert, zurecht aufgrund ihres neoliberalen Kurses, zu unrecht, weil sie halt nicht in das (männliche) Klischeebild der Spezies Frau passte. Sie schlug die Herren der Schöpfung –  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Hund und Katz

Stadt und Land – bei allem Respekt, da ist leider noch immer der „Wurm“ drin. Und als Landes- und Stadtbürger muss ich nach fast 20 Jahren Landeshauptstadt konstatieren: das nervt allmählich!  Jüngste Beispiele. Die Überführung des ehemaligen Stadttheaters in das Landestheater sowie die Präsentationen zum Bahnhofsumbau. Der Festakt zu ersterem, also die Eröffnung des Landestheaters, glich zeitweise weniger einem kulturellen Event als einer symbolischen Machtergreifung und  ...