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St. Pöltens gute Seite

Johannes Reichl

Johannes Reichl
Chefredakteur
Das Herz. Zwar muss er in der Redaktion auch als Gehirn herhalten, doch seine wiederkehrende Vergesslichkeit alltäglicher Sachen würde wohl manche schmunzeln lassen. Also lieber: das Herz. Weil "das MFG" ohne ihn undenkbar ist. Weil er alle und jeden kennt und immer und überall mit Leidenschaft und Herzlichkeit überzeugt, weil uns seine ehrliche Freude am gemeinsamen Schaffen täglich beeindruckt. Egal welches Thema, egal welcher Gesprächspartner - nichts bleibt ihm verschlossen. Beseelt vom Hinterfragen und Erzählen liefert er uns sodann mit jeder Zeile ein spannendes Stück dieser vielfältigen Welt.

Foto Hermann Rauschmayr

Reversieren, bitte!

Was er nicht alles werden soll, der Domplatz „neu“: täglicher Marktplatz, Flaniermeile mit Schanigärten, Aufmarschareal für kirchliche Prozessionen, Veranstaltungsraum, Spielplatz, historisches „Zeitfenster“ für archäologische Funde und – spätestens jetzt wird’s spannend – auch wieder Parkplatz. Darum hat sich, völlig zurecht, die größte Debatte entbrannt.
Das Bemerkenswerte an der Diskussion ist nämlich, dass die vehementesten Befürworter für die Erhaltung von  ...


Foto zVg/Hauptverband

"Im System ist genug Geld!"

Können Sie vielleicht ganz grob den Aufbau des österreichische Spitalswesens skizzieren.
Die Sozialversicherung ist per Verfassung Bundessache, die Spitäler sind bei den Ländern – daher gibt es auch zehn Krankenanstaltengesetze. Die Sozialversicherung zahlt 30% ihrer Beitragseinnahmen – fast 50% der Krankenhauskosten – in neun Länderfonds ein. Dort zahlen zudem in Niederösterreich die Gemeinden über den NÖKAS Beiträge ein und das Bundesland selbst. Dieser Topf  ...


Foto Lamu Giesswein

Kunstraub?

Im letzten MFG sprachen der Leiter der Abteilung Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich, Hermann Dikowitsch, und NÖKU Chef Paul Gessl im Hinblick auf den kolportierten Abzug der Kunstsektion aus dem Landesmuseum  noch einmütig von „Gerüchten, derer es bekanntlich viele gibt.“ Zwar überlege man prinzipiell immer in verschiedene Richtungen, auch im Hinblick auf die sinnvollste Weiterentwicklung des Landesmuseums, „aber ich sag gar nicht, es muss etwas weg – das würde den  ...


Foto zVg

„Das grössere Ganze im Auge behalten“

Auf welchen konkreten Überlegungen und Beschlüssen fußt der Schritt, die Kunstsektion des NÖ Landesmuseums nach Krems zu verlegen und dort eine Landesgalerie/Sammlermuseum in der Höhe von 35 Millionen Euro zu errichten, zugleich um drei Millionen Euro ein Haus der Geschichte in St. Pölten?
Der Neuordnung der Sammlungs- und Ausstellungsstrategie geht eine langfristige, mehrjährige Vorbereitung voraus. Ihren Ausgang nahm diese Umstrukturierung mit der Empfehlung des  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Drachentöterinnen

Schickt man sich an, eine große Magazinstrecke zum überfrachteten Thema „Feminismus“ zu machen, lassen die Reaktionen nicht lange auf sich warten. So bescherte uns ein facebook-Aufruf an unsere Leserinnen, sie mögen uns doch bitte Fotos fürs Cover zuschicken, sogleich den reflexartigen Einwand „Warum immer wieder Feminismus?“
Ganz einfach, weil zwar gesetzlich weitestgehend Gleichberechtigung herrscht, sie aber in der Realität noch immer nicht gänzlich durchgesetzt ist.


Foto Cornelia Krebs

"Frausein an sich ist kein Programm"

In Bezug auf den Feminismus geistert in den letzten Jahren gerne der Befund: „Die Revolution frisst ihre Kinder“ durch diverse Gazetten, Lebensratgeber, Stammtische & Co. Trügt der Schein, oder ist der Feminismus tatsächlich nach seinen Kämpfen/Errungenschaften des 20. Jahrhunderts mit Beginn des 21. Jahrhunderts in eine Art reaktionäre Wende eingetreten? Die Müttergeneration beklagt, dass die Töchter sozusagen das schwer erkämpfte Erbe verspielen, die­se wiederum kontern,  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Ein echter Schwarzer!

Diplomatie ist definitv nicht Wildburgers Hauptfach – der Mann polarisiert, was in einer brachial-gemütlichen österreichischen „Ja, aber“-Gesellschaft zwecks Reibungswiderstand vielleicht gar kein Nachteil ist. Wobei sich Wildburger selbst ohnedies mehr down to earth sieht. „Im Grunde bin ich ein echter Schwarzer!“, lacht er, und spielt damit nicht etwa auf seine politisch bürgerliche Prägung an, sondern seine Zunft: Wildburger ist quasi Niederösterreichs  ...


Foto Johannes Reichl

Themenverfehlung?

Zum Vergleich: In Graz-Seckau, als „Spitzenreiter“, wurden 14.221 ausgefüllte Fragebögen abgegeben, in Wien waren es über 8.000, in Innsbruck mehr als 5.000, in Klagenfurt etwa 1.700 und in der mit 245.118 Gläubigen nicht einmal halb so großen Diözese Feldkirch auch immerhin noch 1.500, also fast zehnmal so viele wie in St. Pölten. Was in einer ersten Aussendung der Österreichischen Bischofskonferenz zum Thema ebenfalls auffiel: Während zahlreiche Diözesen ganz konkrete Ergebnisse  ...


Foto Udo Titz

Der Boss der Bosse

Unser letztes großes Interview liegt schon wieder einige Jährchen zurück, datiert aus dem Jahr 2005. Damals hatte die NÖKU 9 Gesellschaften und 17 Marken. Mittlerweile umfasst sie 12 Gesellschaften mit 28 Marken – gibt es eigentlich eine Grenze?
Zunächst ist es uns nie um Größe gegangen – das ist keine Kategorie für uns. Wir haben aber eine Struktur der Organisation geschaffen, die durchaus auch auf weitere Betriebe angewandt werden kann – so betrachtet haben wir noch  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Namen-Los

Von meinem Fenster aus blicke ich direkt auf die ehemalige Synagoge. Jetzt im Spätherbst, wenn die Mittagssonne das rotgelbe Laub in sanftes Licht taucht, wirkt sie besonders romantisch, ja geradezu friedlich. Zugleich erstehen vor meinem geistigen Auge Bilder von St. Pöltnern, welche antisemitische Hetzlieder absingen, Steine werfen, in den Tempel eindringen und in blinder Wut alles zerstören, was ihnen in die Finger kommt, ihn zuletzt anzünden. All dies spielte sich im November 1938  ...