Ich gestehe, ich habe lange überlegt, ob ich über das Corona-Virus schreiben soll – wem hilft schon der 100. Kommentar zu einem Thema, zu dem eh scheinbar schon alles gesagt ist. Und ja, das stimmt wahrscheinlich, nur gesagt heißt ja noch nicht gehört, verarbeitet, in den Gehirnwindungen angekommen. Denn tatsächlich muss man in zunehmendem Maße gegen eine um sich greifende Paranoia anschreiben, vor der man auch selbst nicht gefeit ist.
Wenn etwa alle Veranstaltungen über 100 ...
Freitagabend, 18 Uhr. Mein Handy klingelt: „Ich bin jetzt am Weg nach Hause“, lässt mich Bernhard Wurzer, Generaldirektor der ÖGK, wissen. Eine Stunde später sitzen wir im „Wellenstein“, umringt von lauter Liebespärchen – es ist Valentinstag! Statt Candlelight gibt’s in unserem Fall freilich nur einen schnöden Interviewtermin, wobei ein bisschen „Liebe“ dem Herrn Generaldirektor ganz gut tun würde, immerhin erntet er nicht selten das glatte Gegenteil davon, jede ...
Nach kurzem Laufen auf der Leerscheibe verstehe ich den sozialen Wink mit dem Zaunpfahl und zücke mein Telefon. „Ja klar, können wir.“ Ich tippe die Spendennummer +43 664 6603333 ein und gebe das Kennwort: KIND ein, doch bevor ich abschicke, fällt Ziselsberger ein, dass das SMS-Spenden nicht bei Firmenhandys funktioniert. Ich muss die gute Tat also aufschieben – definitiv nicht die Herangehensweise der Caritas, deren DNA auf rasche Hilfe gepolt ist oder, wie es Ziselsberger formuliert: ...
Es geht uns gut, wir sind wieder voller Energie nach – zugegeben – einer harten Phase mit einigermaßen Wut im Bauch“, räumt Albrecht Großberger, nach dem Abgang Michael Duschers interimistischer operativer Geschäftsführer der NÖ Kulturlandeshauptstadt St. Pölten GmbH, eingangs des Gespräches ein. Die „Wut“ hatte man vor allem aufgrund der Jury-Entscheidung. „Es gibt sechs ganz klare Kriterien, nach denen die Jury zu beurteilen hat – und zwar nur nach diesen sechs – das ...
Kennen Sie diese Szene aus „Sissi“ (passt ja bestens), in der der junge Franzl beim Ball einen Strauß Rosen nicht der schon vorfreudig die Arme öffnenden älteren Schwester Néné in die Hände drückt, sondern der jüngeren Sissi? Genau das haben die jetzt mit uns gemacht bei der Bekanntgabe zur Europäischen Kulturhauptstadt 2024 im Bundeskanzleramt. Zunächst glaubte ich ja noch, ich hätte mich verhört. Wie, Bad Ischl?! Bad Ischl!!! Aber der Anblick der feiernden – wie sie ein ...
Das verstehe ich überhaupt nicht“, schüttelt Steiner den Kopf „das ist eine Verzwergung des Grundgedankens der Europäischen Kulturhauptstadt.“ Dabei waren St. Pöltens Kulturhauptstadt-Ambitionen indirekt Auslöser für Steiners Forderung nach einem Baubeirat, der seit mittlerweile fast zwei Jahren auf sich warten lässt und über den wir plaudern möchten. „Wenn der jetzt auch nicht kommt, geb ich meinen Prandtauerpreis zurück!“
Die Bewerbung zur Europäischen ...
Ich sitze mit Friedl Nesslinger, Stefan Gloss und Karl Mayr bei einem Kaffee – allesamt verdiente und honorige St. Pöltner, die sich seit geraumer Zeit in der „Plattform Pro St. Pölten“ engagieren. Wie militante Revoluzzer sehen die drei Herren in ihrem seriösen Auftreten wahrlich nicht aus, und auch wenn sie ab und an für ihre Sache auf die Straße gehen, so passiert dies gesittet im Zuge „kritischer Stadtspaziergänge“. „Querulanten sind wir sicher nicht“, betont sodenn Mayr ...
Ein Thema, das den obersten Beamten der Stadt freilich schon seit seinem Eintritt in die städtische Verwaltung anno dazumal begleitet – immerhin ist Dewina seit 23 Jahren im Auftrag der St. Pöltner unterwegs. „Ich habe damals gleich in der Magistratsdirektion begonnen“, erinnert er sich zurück, ebenso wie an seine Ernüchterung angesichts des ersten Lohnzettels. „Ich hab nämlich weniger verdient als bei der Post, wo ich zuvor neben dem Studium gejobbt hatte“, lacht er. ...
Vielleicht manifestiert sich gerade in diesen exemplarischen Novitäten ein bisschen das Wesen Wolfgang Wutzls. Denn während sich andere in seinem Alter – über das er beharrlich den Mantel des Schweigens hüllt – eher erneuerungsresistent zeigen und schon mit mehr als nur einem Auge Richtung Pension schielen, erfindet sich der Wirt auch nach über 30 Jahren Gastronomie noch immer wieder neu und brennt wie ein Junger – ja, wahrscheinlich sogar mehr, frei nach seinem Selbstanspruch: ...
Sieben Stunden lang hat die Schneide-Prozedur gedauert, dann waren 20 Jahre durchgehende Haarpracht Vergangenheit und ein großer Haufen Haare am heimischen Fußboden. Ob ihm die Dreads – zuletzt waren es 45 – abgehen? „Nein, eigentlich nicht, es zieht nur ein bisserl auf den Hinterkopf“.
Toronto – Kanada
Steve Ponta war jedenfalls nie 0815, sondern ein Original und freier Geist, was vielleicht auch mit seiner Herkunft und Kindheit zu tun haben mag. „Ich bin ...