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St. Pöltens gute Seite

Thomas Winkelmüller

Thomas Winkelmüller
Redakteur
Er ist das jüngste Pferd im Stall, und doch schon voll journalistischer Erfahrung. Vordergründig als Blutauffrischung für den Szeneteil geholt, hat er sich rasch als gestandener Reporter auf jeglichem thematischen Terrain entwickelt mit dem besonderen Drive in Sachen Reportage.

Foto annebel146 - stock.adobe.com

Ins mögen gemobbt

Haben Sie schon „Kinds of Kindness“, den neuen Film von Yorgos Lanthimos gesehen? Wenn nicht, dann vielleicht „Poor Things“, dessen Vorgänger. Die mutmaßlich feministische Version Frankensteins hat den griechischen Ausnahmeregisseur zu bleibender Bekanntheit verholfen. Spätestens seitdem kennt fast jeder Lanthimos, oder zumindest seine Filme.
Mit „Kinds of Kindness“ hat der Regisseur nun verfestigt, was mich schon an dessen Vorgängerfilm so störte. Beide  ...


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Anwaltspost

Ich weiß nicht, ob sie schon mal eine Klagsdrohung bekommen haben. Mir wurde vor ein paar Wochen diese Ehre jedenfalls zu Teil. Ein Kollege und ich haben einen österreichischen Betrugsfall recherchiert und aufgedeckt. Schadenshöhe laut 
WKStA: 34,6 Millionen Euro bei 21.000 Kunden eines Goldhändlerpaares aus Wien. Ebendieses Ehepaar war alles andere als begeistert, als wir ihnen kurz vor Veröffentlichungen unseren Fragenkatalog zukommen ließen. Antworten wollten die  ...


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Im Kokon

Mit 26 Jahren bin ich weder alt noch jung. Aktuell empfinde ich diesen Zustand überwiegend als unangenehm – mein Körper spielt nicht mehr mit wie früher. Diese Phase der Liminalität birgt aber auch die letzte Chance, einen Kommentar über junge Menschen zu schreiben, ohne mir dabei allzu blöd vorzukommen. Das möchte ich mir nicht entgehen lassen. Eine Umfrage des Instituts für Jugendkulturforschung hält jungen Menschen gerade den Spiegel vor, mutmaßlich partyfaul zu sein. „Am  ...


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Künstliche Liebe

Unlängst datete ich eine KI und bevor Sie sich wunder: Nein, nicht aus Verzweiflung, sondern für einen Artikel. Es gibt diverse Apps, die einem eine Anime-Freundin oder so etwas wie eine digitale BDSM-Partnerin versprechen. Ich bin zwar ein aufgeschlossener Mensch, entschied mich aber recht schnell für Replika, „the girl next door“ unter den Apps für KI-Partner. 
Nach ein paar Klicks lernte ich: Liebe ist via PayPal buchbar und kos­tet 19,99 Dollar im Monat. Replika  ...


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Nationalnarbe

Letzten Monat war ich für zwei Tage auf Recherche im ukrainischen Lemberg, der größten Stadt im Westen des Landes. Dort habe ich versucht nachzuzeichnen, wie man dort sich bemüht, zehntausenden Kriegsversehrten ein neues Leben zu ermöglichen – traumatisiert, verbrannt und oft ohne Gliedmaßen.
Vor der großangelegten Invasion Russlands gab es in der Ukraine kaum Reha-Zentren. Deswegen stampft das Land nun genau solche nacheinander aus dem Boden, vor allem in Lemberg. Das  ...


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Ich Markenschwein

In meiner Prada-bedeckten Brust schlummern zwei Herzen. Das eine möchte den Louis-Vuitton-Store anzünden, das andere davor noch ein paar Designer-Jacken rausretten. Meine Generation hat den Kapitalismus vererbt bekommen und während sie ihn hasst, liebäugelt sie immer wieder mit dem Prinzip Angebot und Nachfrage. 
Ich ertappe viele meiner Freunde und mich mit jedem Blick in unsere Kleiderschränke dabei, Heuchler zu sein. Der Kapitalismus ist böse, aber die Hose von Yves  ...


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Der einfache Weg

ChatGPT ist ein Computersystem, das dafür sorgt, dass ich als Journalist meine Arbeit noch schneller erledigen kann. Es nutzt eine künstliche Intelligenz (KI), um aus gegebenen Aufgabenstellungen entsprechende Texte zu generieren. Durch seine Fähigkeit, natürliche Sprache zu verstehen und zu produzieren, kann es in vielen Bereichen eingesetzt werden.
Als Journalist muss ich präzise Informationen recherchieren und verarbeiten. Da kann eine KI eine große Hilfe sein. Sie kann  ...


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Journalistisches No-Go

Superlative sind im Journalismus Anlass über etwas zu berichten. Wohl auch deshalb scheint sich aktuell fast jeder für die Erhaltung der der Wiener Zeitung einzusetzen. Über die Qualität des Blattes traue ich mich nicht zu urteilen. Gelesen habe ich sie kaum. Alles in allem befürchte ich aber, wird es sich um einen leisen Tod handeln, der unserem Medienmarkt mehr schaden als helfen wird.
Aber nicht das, was bald fehlen wird, bereitet mir ernste Sorgen, sondern vielmehr der  ...


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Keine Lust auf Arbeit

Als 1997-Geborener zählt mich die Wissenschaft zur Generation Z. Wir sind Menschen, zwischen zehn und 25 Jahren alt, die in den Weiten des Internets aufgewachsen sind. Eigentum ist nur eine Option, wenn wir erben. Krisen prägen unser Erwachsenwerden. 
Und: Medien und Menschen werfen uns vor, wir würden nicht mehr arbeiten wollen. Für mich kann ich sagen, dass das stimmt. Ich würde lieber morgens Berge besteigen, nachmittags in der Sonne liegen und abends Bier trinken.  ...


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Echte Spaltung

Letzten Monat reiste ich nach Les Mureaux, eine Banlieue am Rand von Paris. Dort arbeitet „Le Rocher - Oasis des Cités“. Die katholische Organisation schickt bürgerliche, weiße Franzosen in arme Vororte, um dort zu leben. Vor einigen Jahren traute sich wegen der Unruhen nicht einmal die Polizei in diese Gebiete – auch nicht nach Les Mureaux. Heute will Le Rocher so die Risse in Frankreichs Gesellschaft kitten und den Menschen vor Ort helfen.
Regierungen haben in solche  ...