MFG - Vice versa
Vice versa


MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

Vice versa

Text Herbert „Hebi“ Binder
Ausgabe 03/2013
Ältere Mitbürger dürften sich daran erinnern, dass es in Österreich einmal eine Volksbefragung gab, bei der es um eine Reform der alpenländischen Wehrmacht ging. Sie soll inzwischen in Arbeit sein. Ebenso wie seit 14 Jahren die Reform des Lehrerdienstrechtes. Und überhaupt seit Paracelsus die Umwälzung der Dienstzeiten der Spitalsärzte.
Mit Hilfe von „Crowdsourcing“, auch Open Innovation genannt, sollen nun diese drei exemplarischen Projekte in einen interdisziplinären Kontext gebracht, Erfahrungen aus den einzelnen Prozessen vice versa nutzbar gemacht werden. Die Leitung liegt bei Min.Rat F.H.Orlando vom Ministerium für ministerielle Angelegenheiten.
Unter Wahrung der allseits wohlerworbenen Rechte soll etwa die militärisch erprobte Gruß- und Putzpflicht auch im klinischen und im Schulbetrieb eingeführt werden. Richtlinie: Alles, was sich bewegt, wird gegrüßt. Was sich nicht bewegt, wird geputzt. Ordonnanzen und Chargen, im Spital bisher schon gruppendynamisch relevant, sollen auch offiziell installiert werden. In Analogie zu den Primarärzten werden dafür Österreichs Generäle, der Menge nach auf kontinuierliche Feindbedrohung aus allen Himmelsrichtungen oder jedenfalls auf Dauerhochwässer hin dimensioniert, jeweils ab 14 Uhr frei haben, um sich zu Hause um ihre private Security-Firma zu kümmern.
Die Lehrergewerkschaft hält die Rolle der „Funktionssoldaten“ für nicht uninteressant. Immerhin geht es darum, in Zukunft ausreichend Dienstposten für die immer noch nicht installierten Gerichtsbezirksschulinspektoren zur Verfügung zu haben.
Jedenfalls die „Systemerhalter“ für die Krankenhäuser hat man inzwischen gemeinsam gefunden – es sind die Patienten.