MFG - In was für einer Stadt leben wir eigentlich ...
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MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

In was für einer Stadt leben wir eigentlich ...

Ausgabe 03/2021
… in der St. Pölten Horst Eckert anlässlich seines 90. Geburtstages am 11. März quasi hochleben lässt. Eckert sagt Ihnen nichts – okay, dahinter verbirgt sich niemand Geringerer als Kinderbuchautor JANOSCH! In St. Pölten feiert am 1. November im VAZ St. Pölten „Oh, wie schön ist Panama! Das Musical zum Kinofilm“ Premiere.
Möglich macht‘s Irina Probost, die manch mittleren Semestern noch als Moderatorin der Kult-Kinderserie „Am dam des“ in Erinnerung sein wird. Nach 25 Jahren in Deutschland ist sie in ihre Heimat zurückgekehrt, und wohnt quasi gleich ums Eck – in Mank. In Deutschland machte sie als Filmproduzentin Karriere und zeichnet u. a. für drei Janosch-Kinofilme verantwortlich, darunter auch „Oh, wie schön ist Panama“ (genau – der wo Til Schweiger, Anke Engelke & Co. die Synchronstimmen leihen).
Das Musical wird ein Hochkaräter, wie Probost verspricht: „Ein Musiktheater zum Mitmachen für Groß und Klein mit großartigen Überraschungen.“ Wie z. B. der Cou le Kuh Band,  in der gar der Schlagzeuger der Spider Murphy Gang mitwirkt, „oder der Handpuppe Schnuddel, Janosch‘s Lieblingsfigur!“ Die hat übrigens Puppenmacher Stefan Gaugusch, der schon Rolf Rüdiger und Kasperl & Co. Leben einhauchte, kreiert.  Kurzum, es wird ein Riesenspaß mit Tiger und Bär. Oh wie schön ist Panama – in St. Pölten!
… in der das „Haus der Zukunft“  im Weselyhaus in der Hessstraße keine Zukunft hat und klammheimlich sanft entschlafen ist.
Im Wahljahr 2016 wurde es noch mit Pauken und Trompeten als eine Art innerstädtisches Pendant bzw. Erweiterung des „Hauses der Geschichte“ im Kulturbezirk präsentiert. Ein hipper Lehr-, Lern- und Begegnungsraum samt zeitgemäßer Bibliothek und Science-Center sollte mitten in der City entstehen, ja sogar ein Planetarium war geplant.
Nun, aus dem Sternderlschauen ist nix geworden, alle bisherigen Konzepte wurden verworfen. „Es gab damals schon viele andere Optionen neben dem Projekt mit Schwerpunkt Medien- und Wissensvermittlung“, erklärt Christoph Schwarz, Leiter der Magistratsabteilung Zukunftsentwicklung, Wirtschaft und Marketing. Und derzeit wieder andere: Denn rund um das markante 60er-Jahre-Bauwerk wird gerade das Leinerareal als „Rossmarktviertel“ entwickelt. Außerdem haben sich durch das Kulturhauptstadtjahr neue Perspektiven für Martin Bosch, seit zehn Jahren Eigentümer des Weselyhauses, aufgetan, der in Gesprächen mit den Machern des Kulturschwerpunkts 2024 steht: „Bis zum Sommer wird eine Entscheidung fallen“, bestätigt diesbezüglich Projektleiter Jakob Redl. Vielleicht gibt es ja doch noch eine Zukunft für den Bau mit großer Vergangenheit.
… in der der Domplatz auch nach der Wahl ein heißes Eisen bleibt. So kursierte etwa zuletzt ein Rendering des neugestalteten Platzes, von dem man sich (freilich ohne Details zu kennen) im ersten
Moment fragte: „Und dafür wird seit Jahren geplant – da hätte man den Platz  gleich lassen können wie er ist?!“
Zugleich scheint auch die Tiefgarage unter dem Bischofsgarten als Parkplatzersatz noch nicht vollends in trockenen Tüchern zu sein, wenn die Diözese etwa von einer „möglichen Realisierung der Tiefgarage im Bischofsgarten“ spricht. Zwar verweist man auf die bereits erfolgte Grundsatzeinigung mit der Stadt, ebenso heißt es aber im Hinblick auf die Durchführungsplanung, „es gilt, die wirtschaftliche Notwendigkeit, den genauen Bauumfang, unterschiedliche Durchführungsvarianten und sämtliche damit verbundene Kosten präzise abzuwägen.“ Auch die Archäologie bereitet einmal mehr Kopfzerbrechen: „In einem ersten Schritt müsste die, ebenfalls kostenintensive, archäologische Voruntersuchung durchgeführt werden.“ Kurzum: Es gibt noch viele Konjunktive und Fragezeichen. Und so bittet man „um Geduld, bis gemeinsam mit der Stadt St. Pölten konkrete Informationen dazu veröffentlicht werden können.“
Egal ob die Tiefgarage kommt oder nicht, spannend wäre auch die Idee einer prinzipiellen Öffnung des Bischofgartens.