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St. Pöltens gute Seite

Event-Kultur

Text Dietmar "Hasi" Haslinger
Ausgabe 02/2008
Dass sowohl die letzte Regierung als auch die „Globalisierung” der Qualität kultureller Veranstaltungen übel mitgespielt haben, dürfte bekannt sein (oder auch nicht, interessiert das überhaupt noch jemanden?). Die freie Kulturarbeit mit Mut zum Risiko und ohne Druck eines massiven Publikumserfolgs wurde dadurch fast genauso inexistent, wie Visionen und schrittweiser Aufbau neuer Themen, die eben auch Zeit zum Wachsen benötigen.
Das Sterben kleiner, unabhängiger Kulturvereine ähnelt dem Greissler-Sterben und irgendwie ähnelt die „funktionierende” Kultur auch sehr den großen Einkaufszentren auf der grünen Wiese. Der künstlerische Inhalt von Plastik-Produktionen wie „Lord Of The Dance”, schäbigen Musicals und anderen „spektakulären Shows” wird mit einem enormen Aufwand an Ton, Licht und Pyrotechnik überdeckt und der Durchschnitts-Konsument, solcherarts wahrlich hinters (oder besser vors) Licht geführt.
Auch ist fast jedes Ereignis, bei dem mehr als drei Personen anwesend sind zum „Event” (für mich Unwort des letzten Jahrzehnts!) verkommen.
Einen wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung haben aber auch Fernsehen und PCs, welche - einer globalen Hirnwäsche gleich - täglich Millionen zu ihren einzigen geistigen Futtertrögen marschieren lassen!
Ein Appell: CDs statt downloads! Zeitungen statt Google! Bücher statt TV! Kaffeehaus statt chat! Augen öffnen statt weg schauen! Klein und fein statt groß und kotzig!