Wir
Ausgabe
Mit der unseligen Headline „Wir sind Papst!“ unserer lieben deutschen Freunde begann das Übel. Österreich zog etwas verspätet mit „Wir sind Kaiser!“ nach. Obgleich es richtig österreichisch ja eher „Mia san Kaiser!“ heißen sollte. Überall rotten sich Menschen zu lustigen Gesellschaften, Verbänden und Organisationen zusammen. Auf „Facebook“ fühlt man sich geradezu alleine, wenn man nicht wenigstens einigen Gruppen oder Plattformen beigetreten ist.
Man ist nicht mehr ICH – und wenn, dann heißt es: „Ich bin alle!“ Na, toll!
Schon in meiner Jugend fand ich es furchtbar, wenn Roberts Mum immer vor meiner erwähnte: „Wir haben einen Einser auf den Sachunterrichtstest geschrieben. Und ihr?“
Wer ihr? Hallo? Und es gibt nach wie vor Mütter, die behaupten: „Wir haben schon den ersten Zahn bekommen und können auch schon alleine Pipi machen!“ Na, gratuliere!
Aber mein Lieblingsbuch war schon damals: „Das kleine Ich bin ich“
Ich sitze bei Seminaren beim Frühstück immer alleine an einem Tisch und vergrabe mich in meine Zeitung, um nur ja mit niemandem reden zu müssen. Ich verbrüdere mich nicht mit Kollegen und unterschreibe keine Petitionen. Ich klatsche nicht bei Konzerten mit den unmusikalischen Trantüten im falschen Takt und solidarisiere mich nicht mit anderen Flugpassagieren, nur weil unsere Koffer nach einer Stunde noch immer nicht aufgetaucht sind. Nein, ich kämpfe lieber alleine! Ich bin eine einsame Wölfin. Huuuuuuhhh!
Über das alles, und noch viele weitere liebenswerte Ticks von mir ist mein Liebster natürlich informiert. Dachte ich! Denn was rief er beim Anblick meines Schwangerschaftstestes freudestrahlend aus: „Wir sind schwanger!“
Man ist nicht mehr ICH – und wenn, dann heißt es: „Ich bin alle!“ Na, toll!
Schon in meiner Jugend fand ich es furchtbar, wenn Roberts Mum immer vor meiner erwähnte: „Wir haben einen Einser auf den Sachunterrichtstest geschrieben. Und ihr?“
Wer ihr? Hallo? Und es gibt nach wie vor Mütter, die behaupten: „Wir haben schon den ersten Zahn bekommen und können auch schon alleine Pipi machen!“ Na, gratuliere!
Aber mein Lieblingsbuch war schon damals: „Das kleine Ich bin ich“
Ich sitze bei Seminaren beim Frühstück immer alleine an einem Tisch und vergrabe mich in meine Zeitung, um nur ja mit niemandem reden zu müssen. Ich verbrüdere mich nicht mit Kollegen und unterschreibe keine Petitionen. Ich klatsche nicht bei Konzerten mit den unmusikalischen Trantüten im falschen Takt und solidarisiere mich nicht mit anderen Flugpassagieren, nur weil unsere Koffer nach einer Stunde noch immer nicht aufgetaucht sind. Nein, ich kämpfe lieber alleine! Ich bin eine einsame Wölfin. Huuuuuuhhh!
Über das alles, und noch viele weitere liebenswerte Ticks von mir ist mein Liebster natürlich informiert. Dachte ich! Denn was rief er beim Anblick meines Schwangerschaftstestes freudestrahlend aus: „Wir sind schwanger!“