Streut Blumen der Liebe allezeit
Text
Althea Müller
Ausgabe
2005 gab ich meinen Bruder an seine Traumfrau frei, 2006 sah ich meine Lieblingsfreundin in den Hafen der Ehe einfahren. Doch wie sagte eine Standesbeamtin: „Den Vergleich mit einem Hafen mag ich nicht so gern. Denn die Ehe ist ja nicht das Ende einer Reise, sondern der Anfang.“ Als gänzlich Unverheiratete machte ich mich jedenfalls im Wonnemonat Mai 2007 auf die Suche nach der großen Romantik in unserer Landeshauptstadt – und fand sie.
Station Eins: Interview am Standesamt St. Pölten
Herr Herzig ist einer der drei Standesbeamten der Stadt. Ehrfürchtig sitze ich ihm im Saal des Standesamts gegenüber – auf jener Bank, auf der bald ein Brautpaar Platz nehmen wird!
Herr Herzig ist einer der drei Standesbeamten der Stadt. Ehrfürchtig sitze ich ihm im Saal des Standesamts gegenüber – auf jener Bank, auf der bald ein Brautpaar Platz nehmen wird!
Wie lange arbeiten Sie in diesem Beruf?
Seit 1992. Ich wollte als Beamter nicht nur mit trockener Materie zu tun zu haben, sondern auch und vor allem mit Menschen. Deshalb war Standesbeamter mein Wunschberuf.
Seit 1992. Ich wollte als Beamter nicht nur mit trockener Materie zu tun zu haben, sondern auch und vor allem mit Menschen. Deshalb war Standesbeamter mein Wunschberuf.
Steht es so schlimm um die Heiratsmoral, wie man immer liest und hört?
In St. Pölten liegt die Scheidungsrate konstant bei rund 30 %, in einer Großstadt wie Wien etwa um 45 %, im ländlichen Bereich aber darunter.
In St. Pölten liegt die Scheidungsrate konstant bei rund 30 %, in einer Großstadt wie Wien etwa um 45 %, im ländlichen Bereich aber darunter.
Sind Sie da nicht desillusioniert, wenn die Menschen vor Ihnen stehen?
Es zählt der Augenblick! Wegen jenen, die sich scheiden lassen, desillusioniert zu sein, wäre nicht der richtige Weg. Es gibt schließlich auch genug, die zusammen bleiben. Und ich habe das Glück, auch privat nur exzellente Erfahrungen mit der Ehe gemacht zu haben – meine Partnerschaft ist sehr harmonisch. Vielleicht ist es für einen Standesbeamten, der geschieden ist, schwieriger, positiv eingestellt zu sein. Aber das kann ich nicht beurteilen.
Es zählt der Augenblick! Wegen jenen, die sich scheiden lassen, desillusioniert zu sein, wäre nicht der richtige Weg. Es gibt schließlich auch genug, die zusammen bleiben. Und ich habe das Glück, auch privat nur exzellente Erfahrungen mit der Ehe gemacht zu haben – meine Partnerschaft ist sehr harmonisch. Vielleicht ist es für einen Standesbeamten, der geschieden ist, schwieriger, positiv eingestellt zu sein. Aber das kann ich nicht beurteilen.
Gibt es ein besonders schönes Erlebnis aus 15 Jahren Berufserfahrung?
Positive Erlebnisse gibt es immer dann, wenn z. B. nach dem Jawort ganz spontan und selbstverständlich der Kuss erfolgt – wenn dem Paar ein Stein vom Herzen fällt, sich die Anspannung löst und das im Kuss auch zum Ausdruck kommt. Oder wenn man liebevolle Gesten bemerkt. Das macht dann die Atmosphäre aus, da bin ich dann eins mit meinem Beruf.
Positive Erlebnisse gibt es immer dann, wenn z. B. nach dem Jawort ganz spontan und selbstverständlich der Kuss erfolgt – wenn dem Paar ein Stein vom Herzen fällt, sich die Anspannung löst und das im Kuss auch zum Ausdruck kommt. Oder wenn man liebevolle Gesten bemerkt. Das macht dann die Atmosphäre aus, da bin ich dann eins mit meinem Beruf.
Stichwort Atmosphäre – haben Sie schon eine Freilufthochzeit abgehalten?
Mein Kollege war einmal am Rathausplatz bei einer Biker-Hochzeit. Mittlerweile finden aber alle Sondertrauungen im Südpark statt – ein sehr romantisches Ambiente! Menschen, die es lieber schnörkelloser und sachlicher möchten, heiraten aber hier im Saal des Standesamts.
Mein Kollege war einmal am Rathausplatz bei einer Biker-Hochzeit. Mittlerweile finden aber alle Sondertrauungen im Südpark statt – ein sehr romantisches Ambiente! Menschen, die es lieber schnörkelloser und sachlicher möchten, heiraten aber hier im Saal des Standesamts.
Wie alt sind die Heiratswilligen in St. Pölten durchschnittlich?
In den letzten Jahren geht der Trend auf jeden Fall wieder hin zu jüngeren Menschen, den 70er und 80er Jahrgängen. Ältere Leute heiraten heute meist zum zweiten Mal.
In den letzten Jahren geht der Trend auf jeden Fall wieder hin zu jüngeren Menschen, den 70er und 80er Jahrgängen. Ältere Leute heiraten heute meist zum zweiten Mal.
Gibt es denn schon viele Buchungen für den 7.7.2007?
Zurzeit sind es 18, davon neun Trauungen im Südpark. An diesem speziellen Tag sind also ausnahmsweise zwei Beamte im Dienst. Zum Vergleich: Am 5.5.2005 waren es nur etwa sechs Trauungen. Ich selbst kann diese Zahlenkombinationen ja nicht ganz nachvollziehen, ich hätte eher zu einem Tag mit einem persönlichen Erlebnis einen Bezug.
Zurzeit sind es 18, davon neun Trauungen im Südpark. An diesem speziellen Tag sind also ausnahmsweise zwei Beamte im Dienst. Zum Vergleich: Am 5.5.2005 waren es nur etwa sechs Trauungen. Ich selbst kann diese Zahlenkombinationen ja nicht ganz nachvollziehen, ich hätte eher zu einem Tag mit einem persönlichen Erlebnis einen Bezug.
Haben Sie abschließend noch einen Tipp für angehende Eheleute?
Die wichtigste Voraussetzung für eine Heirat ist sicherlich Vertrauen und dass man weiß, was man will. Und dann sollte man versuchen, den Zauber der Beziehung zu bewahren: Die Ehe sollte niemals zur Gewohnheit werden.
Jetzt spute ich mich, denn hinter mir ist tatsächlich schon eine Braut, die sich traut eingetroffen: ganz in Weiß und strahlend vor Vorfreude!
Standesamt St. Pölten Rathausplatz 1, Tel.: 02742-333-2020 bis 2024, standesamt@st-poelten.gv.at
Die wichtigste Voraussetzung für eine Heirat ist sicherlich Vertrauen und dass man weiß, was man will. Und dann sollte man versuchen, den Zauber der Beziehung zu bewahren: Die Ehe sollte niemals zur Gewohnheit werden.
Jetzt spute ich mich, denn hinter mir ist tatsächlich schon eine Braut, die sich traut eingetroffen: ganz in Weiß und strahlend vor Vorfreude!
Standesamt St. Pölten Rathausplatz 1, Tel.: 02742-333-2020 bis 2024, standesamt@st-poelten.gv.at
Station Zwei: Persönliche Ansichten
Ich höre mich ein wenig um, was verheiratete Menschen über die Ehe zu sagen haben. Alexandra (27) und Johannes (27), verheiratet seit 29. Juli 2006:
Für uns war die Ehe ein Zeichen, das wir setzen wollten – für uns und für die anderen! In der Gesellschaft und nicht zuletzt in der Familie bemerken wir oft, dass man „verheiratet“ mehr als Paar anerkannt wird. Wir selbst sind dadurch mehr EINS geworden, nicht nur wegen des Namens. Und versuchen wirklich, miteinander zu gehen, mit allen Hochs und Tiefs und dem ständigen Bewusstsein, dass nichts selbstverständlich ist – vor allem nicht das DA-SEIN des Partners. Mit jeder gemeinsamen Entscheidung wächst das WIR – und auch die Liebe.
Ich höre mich ein wenig um, was verheiratete Menschen über die Ehe zu sagen haben. Alexandra (27) und Johannes (27), verheiratet seit 29. Juli 2006:
Für uns war die Ehe ein Zeichen, das wir setzen wollten – für uns und für die anderen! In der Gesellschaft und nicht zuletzt in der Familie bemerken wir oft, dass man „verheiratet“ mehr als Paar anerkannt wird. Wir selbst sind dadurch mehr EINS geworden, nicht nur wegen des Namens. Und versuchen wirklich, miteinander zu gehen, mit allen Hochs und Tiefs und dem ständigen Bewusstsein, dass nichts selbstverständlich ist – vor allem nicht das DA-SEIN des Partners. Mit jeder gemeinsamen Entscheidung wächst das WIR – und auch die Liebe.
Monika (28) und David (29), verheiratet seit 2. Juni 2006:
Das Zusammengehörigkeitsgefühl wird stärker. Man schläft mit dem Gefühl ein, dass der da ist, der einen liebt und den man liebt, und man wacht neben dieser Person auf und ist glücklich, dass das so ist.
Außerdem hat man die schönste aller Erinnerungen, die man im Leben haben kann, gemeinsam: nämlich die Hochzeit!
Das Zusammengehörigkeitsgefühl wird stärker. Man schläft mit dem Gefühl ein, dass der da ist, der einen liebt und den man liebt, und man wacht neben dieser Person auf und ist glücklich, dass das so ist.
Außerdem hat man die schönste aller Erinnerungen, die man im Leben haben kann, gemeinsam: nämlich die Hochzeit!
Nicole (28) und Thomas (34), verheiratet seit 24. Juli 2003, eine Tochter (4):
Als Hüter moralisch wertvoller Traditionen war die Heirat für uns ein unbeschreiblich schönes Ereignis.
Das Bekenntnis vor Vater Staat und Mutter Kirche fand im kleinen Rahmen statt. Achtung und Respekt vor dem Partner sind Voraussetzung für gutes Gedeihen einer Ehe. Station Drei: Tipps & Tricks & Overload
Auf www.hochzeit.at und www.traumhochzeit.at finde ich unzählige Ratschläge und Anregungen rund ums Heiraten, dazu Gästeknigge, Geschenkideen, Hochzeitsspiele, Rechtsinfos, Foren, Galleries und Links - - Genug! Mag schon was dran sein, dass das der schönste Tag im Leben ist. Zumindest möchte ich es gerne glauben. Denn noch nie habe ich zu einem Thema so oft das Wort „schön“ gehört und gelesen. Und ich? Irgendwann traue ich mich auch, sicher. Eine Sache zumindest weiß ich ja schon fix: welches Lied mein grandioses „Ja Babe ich will und wie!“ beschallen wird. Wenn auch nicht unbedingt live. Außer, die Gunners tun sich bis dahin wieder zusammen. Jawort mit Stil Im Südpark mit Jugendstilvilla findet bereits jede vierte Trauung in St. Pölten statt – der Park etabliert sich langsam zum schönsten Trauungsort Niederösterreichs, für heuer gibt es bereits mehr als 40 Anmeldungen! Maria-Theresia-Straße 23, Infos: Standesamt St. Pölten. Weitere atemberaubende Alternativen zum Saal eines Standesamts in NÖ – von gotischer Kapelle über Barockschloss bis zur Burgruine – findet man über www.niederoesterreich.at. Give it away and spread the love! Brautstraußwerfen: Nach der Trauung wirft die Braut ihren Strauß in die Menge der unverheirateten Frauen. Die, die ihn fängt, wird als nächstes heiraten. Eine neue Variation ist das Braut-Strumpfband-Werfen durch den Bräutigam in die Menge der Junggesellen. Reis werfen: Der Brauch kommt aus Asien, wo Reis ein Fruchtbarkeitssymbol ist. Die Reiskörner, die die Gäste nach der Trauung über das Brautpaar werfen, sollen Nachwuchs bringen – und dazu natürlich Glück und Reichtum! Heute nimmt man meist Konfetti o. ä. als moralisch vertretbare Alternative zum Reis. Blüten streuen: „Blumenkinder“ tragen kleine Körbe mit bunten Blüten, die sie zu Ehren des Brautpaares nach der Zeremonie streuen. Dadurch sollen die Fruchtbarkeitsgötter angelockt werden und für Kindersegen sorgen.
Als Hüter moralisch wertvoller Traditionen war die Heirat für uns ein unbeschreiblich schönes Ereignis.
Das Bekenntnis vor Vater Staat und Mutter Kirche fand im kleinen Rahmen statt. Achtung und Respekt vor dem Partner sind Voraussetzung für gutes Gedeihen einer Ehe. Station Drei: Tipps & Tricks & Overload
Auf www.hochzeit.at und www.traumhochzeit.at finde ich unzählige Ratschläge und Anregungen rund ums Heiraten, dazu Gästeknigge, Geschenkideen, Hochzeitsspiele, Rechtsinfos, Foren, Galleries und Links - - Genug! Mag schon was dran sein, dass das der schönste Tag im Leben ist. Zumindest möchte ich es gerne glauben. Denn noch nie habe ich zu einem Thema so oft das Wort „schön“ gehört und gelesen. Und ich? Irgendwann traue ich mich auch, sicher. Eine Sache zumindest weiß ich ja schon fix: welches Lied mein grandioses „Ja Babe ich will und wie!“ beschallen wird. Wenn auch nicht unbedingt live. Außer, die Gunners tun sich bis dahin wieder zusammen. Jawort mit Stil Im Südpark mit Jugendstilvilla findet bereits jede vierte Trauung in St. Pölten statt – der Park etabliert sich langsam zum schönsten Trauungsort Niederösterreichs, für heuer gibt es bereits mehr als 40 Anmeldungen! Maria-Theresia-Straße 23, Infos: Standesamt St. Pölten. Weitere atemberaubende Alternativen zum Saal eines Standesamts in NÖ – von gotischer Kapelle über Barockschloss bis zur Burgruine – findet man über www.niederoesterreich.at. Give it away and spread the love! Brautstraußwerfen: Nach der Trauung wirft die Braut ihren Strauß in die Menge der unverheirateten Frauen. Die, die ihn fängt, wird als nächstes heiraten. Eine neue Variation ist das Braut-Strumpfband-Werfen durch den Bräutigam in die Menge der Junggesellen. Reis werfen: Der Brauch kommt aus Asien, wo Reis ein Fruchtbarkeitssymbol ist. Die Reiskörner, die die Gäste nach der Trauung über das Brautpaar werfen, sollen Nachwuchs bringen – und dazu natürlich Glück und Reichtum! Heute nimmt man meist Konfetti o. ä. als moralisch vertretbare Alternative zum Reis. Blüten streuen: „Blumenkinder“ tragen kleine Körbe mit bunten Blüten, die sie zu Ehren des Brautpaares nach der Zeremonie streuen. Dadurch sollen die Fruchtbarkeitsgötter angelockt werden und für Kindersegen sorgen.