Wenn die Sonne aufgeht
Text
Ruth Riel
Ausgabe
Betritt man das Ambulatorium Sonnenschein am Eisberg, ist einem sofort klar, warum es so heißen muss! In der freundlichen, lichtdurchfluteten Empfangshalle herrscht aufgewecktes Treiben. Während die Eltern mit ihren Kindern auf die Therapiesitzung warten, spielen diese mit unzähligen Spielsachen, die – wie mir Direktor Robert Holovsky später erklären wird – zwar wie normale Spielsachen aussehen, aber alle einem therapeutischen Zweck dienen.
Dabei ist der Name Sonnenschein nicht etwa auf das freundliche Ambiente und Klima des Hauses zurückzuführen, das vor 5 Jahren neu erbaut wurde, sondern auf den Elternverein dahinter. Dieser wurde 1989 von betroffenen Eltern gegründet, um in Eigeninitiative bessere Behandlungs- und Betreuungsmöglichkeiten für ihre behinderten Kinder zu schaffen. Bei der Suche nach einem Namen war man sich dann schnell einig. Sonnenschein, den ihre Kinder in ihr Leben zaubern.
Was als kleine Elterninitiative begann, hat sich zu einer nicht mehr wegzudenkenden Institution entwickelt, die heute bis zu 700 Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Zentralraum Niederösterreichs betreut. Die Stärke des Hauses liegt in der Rundumbetreuung der Familien sowie in der Interdisziplinarität der vielen therapeutischen Möglichkeiten, die hier alle unter einem Dach versammelt sind: So werden Psychologie, Ergotherapie, Physiotherapie, Musiktherapie oder Logopädie angeboten, um nur einige zu nennen. Insgesamt sind 44 Mitarbeiter, davon vier Ärzte und 26 Therapeuten, im Einsatz „mit dem gemeinsamen Ziel, die Lebensqualität der Familien zu verbessern und eine weitgehende Selbständigkeit der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu erreichen“, so Direktor Holovsky.
Was als kleine Elterninitiative begann, hat sich zu einer nicht mehr wegzudenkenden Institution entwickelt, die heute bis zu 700 Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Zentralraum Niederösterreichs betreut. Die Stärke des Hauses liegt in der Rundumbetreuung der Familien sowie in der Interdisziplinarität der vielen therapeutischen Möglichkeiten, die hier alle unter einem Dach versammelt sind: So werden Psychologie, Ergotherapie, Physiotherapie, Musiktherapie oder Logopädie angeboten, um nur einige zu nennen. Insgesamt sind 44 Mitarbeiter, davon vier Ärzte und 26 Therapeuten, im Einsatz „mit dem gemeinsamen Ziel, die Lebensqualität der Familien zu verbessern und eine weitgehende Selbständigkeit der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu erreichen“, so Direktor Holovsky.
Neue Projekte sichern Therapieerfolge
Das Ambulatorium betreut Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Entwicklungsstörungen und körperlichen Behinderungen, die von Ärzten zur Therapie überwiesen werden. Finanziert wird der laufende Betrieb durch Verträge mit den Sozialversicherungen sowie über Subventionen des Landes. Damit ist eine Grundversorgung sichergestellt. Für zusätzliche Investitionen ist man hingegen auf Spenden angewiesen, wie etwa die kürzlich errichtete Kletterwand „womit wir schöne Therapieerfolge erzielen, vor allem auch bei schwer körperbehinderten Kindern“, freut sich Holovsky. „Viele sind schon ewig in traditionellen Therapien – bei der neuen Kletterwand ist es toll zu beobachten, wie sie sofort hingreifen und versucht haben, sich zu halten.“
Für heuer hat man sich als Sonderprojekt den Bau des Therapiegartens vorgenommen. „Im Therapiegarten können wir endlich den schon lange geplanten Rollstuhlparcours verwirklichen! Grundsätzlich ist es ein Ziel, die Therapie auch nach draußen zu verlagern, weil dies wieder neue, wichtige Impulse für die Patienten bringt.“ Der Garten soll aber nicht nur zu Therapiezwecken genutzt werden, sondern auch als Treff- und Kommunikationspunkt. „Ich kann mir etwa gut vorstellen, dass wir – sobald der Garten fertig ist – Schulklassen einzuladen, damit sie Rollstuhlfahren ausprobieren können“. Solchen Aktionen misst Holovsky große Bedeutung zu, um so gesunden Kindern die Angst und die Vorurteile vor geistig- oder körperlich Behinderten zu nehmen. „Wenn Kinder schon früh Kontakt mit Behinderten haben, haben sie keine Scheu mehr davor. Probleme entstehen nur dann, wenn Leute diesen Kontakt noch nie hatten oder es erst spät zu einem Erstkontakt kommt.“ Deshalb wissen viele nicht, wie sie sich verhalten sollen und sind unsicher, obwohl dies nicht angebracht wäre
Das Ambulatorium betreut Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Entwicklungsstörungen und körperlichen Behinderungen, die von Ärzten zur Therapie überwiesen werden. Finanziert wird der laufende Betrieb durch Verträge mit den Sozialversicherungen sowie über Subventionen des Landes. Damit ist eine Grundversorgung sichergestellt. Für zusätzliche Investitionen ist man hingegen auf Spenden angewiesen, wie etwa die kürzlich errichtete Kletterwand „womit wir schöne Therapieerfolge erzielen, vor allem auch bei schwer körperbehinderten Kindern“, freut sich Holovsky. „Viele sind schon ewig in traditionellen Therapien – bei der neuen Kletterwand ist es toll zu beobachten, wie sie sofort hingreifen und versucht haben, sich zu halten.“
Für heuer hat man sich als Sonderprojekt den Bau des Therapiegartens vorgenommen. „Im Therapiegarten können wir endlich den schon lange geplanten Rollstuhlparcours verwirklichen! Grundsätzlich ist es ein Ziel, die Therapie auch nach draußen zu verlagern, weil dies wieder neue, wichtige Impulse für die Patienten bringt.“ Der Garten soll aber nicht nur zu Therapiezwecken genutzt werden, sondern auch als Treff- und Kommunikationspunkt. „Ich kann mir etwa gut vorstellen, dass wir – sobald der Garten fertig ist – Schulklassen einzuladen, damit sie Rollstuhlfahren ausprobieren können“. Solchen Aktionen misst Holovsky große Bedeutung zu, um so gesunden Kindern die Angst und die Vorurteile vor geistig- oder körperlich Behinderten zu nehmen. „Wenn Kinder schon früh Kontakt mit Behinderten haben, haben sie keine Scheu mehr davor. Probleme entstehen nur dann, wenn Leute diesen Kontakt noch nie hatten oder es erst spät zu einem Erstkontakt kommt.“ Deshalb wissen viele nicht, wie sie sich verhalten sollen und sind unsicher, obwohl dies nicht angebracht wäre
INTEGRATION
Aus dem Blickwinkel des Frühkontaktes, des gemeinsamen Aufwachsens mit behinderten Menschen als Selbstverständlichkeit kommt auch der Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen im Kindergarten und der Schule wichtige Bedeutung zu. „Bei manchen, vor allem verhaltensgestörten Kindern, ist eine Integration in eine Klasse oft sehr schwierig, weil es zu massiven Störungen im Unterricht kommen kann“, räumt Holovsky ein, „aber in vielen Fällen ist es möglich. In diesen Fällen ist bestmögliche Zusammenarbeit zwischen Eltern, Lehrern bzw. Kindergärtnerinnen vonnöten, um eine bestmögliche Situation für alle Beteiligten zu erreichen.“ Bitterer Nachsatz: „Leider sind auch hier die Ressourcen, vor allem bei den Lehrern, beschränkt, was die Situation nicht erleichtert.“
Prinzipiell kann Holovsky in den letzten Jahren aber eine Verbesserung der Situation erkennen. Die Richtung der Integration, so könnte man formulieren, stimmt. „Ich habe eine heute 22 jährige Tochter, welche aufgrund einer vorzeitigen Plazentaablösung schwerbehindert zur Welt gekommen ist. Damals war es so, dass sie in ihrer Heimatgemeinde Böheimkirchen das erste behinderte Kind war, das im Kindergarten, der Volksschule und auch noch in der Hauptschule integriert wurde. Heute ist dies Gott sei Dank schon viel selbstverständlicher geworden, man hat an Routine gewonnen und kann die Kinder nun besser, ihren Bedürfnissen entsprechend betreuen. Es hat sich also viel zum positiven verändert!“
Aus dem Blickwinkel des Frühkontaktes, des gemeinsamen Aufwachsens mit behinderten Menschen als Selbstverständlichkeit kommt auch der Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen im Kindergarten und der Schule wichtige Bedeutung zu. „Bei manchen, vor allem verhaltensgestörten Kindern, ist eine Integration in eine Klasse oft sehr schwierig, weil es zu massiven Störungen im Unterricht kommen kann“, räumt Holovsky ein, „aber in vielen Fällen ist es möglich. In diesen Fällen ist bestmögliche Zusammenarbeit zwischen Eltern, Lehrern bzw. Kindergärtnerinnen vonnöten, um eine bestmögliche Situation für alle Beteiligten zu erreichen.“ Bitterer Nachsatz: „Leider sind auch hier die Ressourcen, vor allem bei den Lehrern, beschränkt, was die Situation nicht erleichtert.“
Prinzipiell kann Holovsky in den letzten Jahren aber eine Verbesserung der Situation erkennen. Die Richtung der Integration, so könnte man formulieren, stimmt. „Ich habe eine heute 22 jährige Tochter, welche aufgrund einer vorzeitigen Plazentaablösung schwerbehindert zur Welt gekommen ist. Damals war es so, dass sie in ihrer Heimatgemeinde Böheimkirchen das erste behinderte Kind war, das im Kindergarten, der Volksschule und auch noch in der Hauptschule integriert wurde. Heute ist dies Gott sei Dank schon viel selbstverständlicher geworden, man hat an Routine gewonnen und kann die Kinder nun besser, ihren Bedürfnissen entsprechend betreuen. Es hat sich also viel zum positiven verändert!“
Infos zum Thema:
Spendenkonto Ambulatorium Sonnenschein
• Kontonr.: 61-01.244.441, Bankleitzahl: 32585
Raiffeisenbank Region St. Pölten
• Kontonr: 03455-009110 bei der NÖ Landesbank-Hypobank AG,
Bankleitzahl: 53000. Vermerk: „teilbetreutes Wohnen“
Spendenkonto Ambulatorium Sonnenschein
• Kontonr.: 61-01.244.441, Bankleitzahl: 32585
Raiffeisenbank Region St. Pölten
• Kontonr: 03455-009110 bei der NÖ Landesbank-Hypobank AG,
Bankleitzahl: 53000. Vermerk: „teilbetreutes Wohnen“
Betreutes Wohnen
Im Ambulatorium Sonnenschein werden ausschließlich Kinder und Jugendliche betreut. Wie sieht es allerdings um die Betreuung erwachsener Menschen mit besonderen Bedürfnissen, insbesondere mit geistigen Defiziten aus – gibt es hierfür Einrichtungen? Die Antwort ist Ja, allerdings, wie Hannes Ziselsberger, Geschäftsführer des Verein Wohnens, feststellt „sind es leider viel zu wenige“! Deshalb hat jetzt der Verein Wohnen, der bislang u. a. wohnungslosen Menschen mit eigenen Übergangswohnungen über die Runden geholfen hat, eine neues Projekt gestartet, das teilbetreutes Wohnen für 11 Personen mit geistiger Behinderung in St. Pölten ermöglichen soll. Im Gegensatz zu vollbetreutem Wohnen (eine diesbezügliche Einrichtung gibt es bereits), also einer rund um die Uhr Betreuung, wird beim Projekt des Vereins Wohnen darauf abgezielt, dass die Behinderten in einer gewissen Selbständigkeit leben können, auch „wenn sie nicht in der Lage sind, ihr Leben ganz alleine zu gestalten“, so Ziselsberger.
Das Pilotprojekt, welches einzigartig in Niederösterreich ist, befindet sich aktuell noch in der Planungsphase. Insgesamt sollen vier Teilzeitkräfte den Menschen mit geistiger Behinderung bei der Bewältigung des Alltags bzw. beim Wohnen zur Seite stehen. Finanziert wird das Projekt voraussichtlich vom Land Niederösterreich, doch hofft Ziselsberger auch auf Spenden- und Sponsoringmittel, „auf die wir angewiesen sein werden.“