Den Mutigen gehört die Welt
Text
Ruth Riel
Ausgabe
Mit diesem Aufruf war das St. Pöltner Festspielhaus Anfang März in allen lokalen Medien vertreten. Doch was steckte dahinter?
Grob gesagt die Suche nach Gesichtern für das neue Festspielhaus-Sujet, das vom namhaften Fotografen Nick West aus Irland fotografiert wird. Und weil man ja nicht x-beliebige Models nehmen wollte, forderte das Festspielhaus die St. Pöltner auf, sich einem Casting zu stellen. Über 180 Anmeldungen trudelten zur Freude von Presse-Lady Katharina Salzgeber ein, letztlich machten 22 das Rennen, den Sprung aufs Plakat.
Part 1
Das Casting. Tatort Kultur Café Festspielhaus. Auf die Internetanmeldung hin kam eine Einladungsmail, und so stand ich pünktlich zum angegebenen Zeitpunkt Gewähr bei Fuß – ungeschminkt wie gewünscht. Was würde mich erwarten? Ein Haufen hysterischer Möchtegern-Models á la Austria’s und Germany’s Next Top Zicke? Beim Eintreten ins Café fiel mir sofort der Frauenüberhang auf, die meisten im Alter zwischen 20 und 40 angesiedelt. Doch auch einige Kinder huschten herum sowie ein älterer Herr. Um die Wartezeit zu überbrücken, plauschte ich ein bisschen mit meinen Nachbarinnen. Hannah (19) und Romy (41) hat „vor allem die Neugierde hergelockt. Frei nach dem Motto No risk, no fun.“ Schließlich wurde uns ein Castingformular in die Hand gedrückt, dass wir mit unseren USP’s - Größe, Gewicht etc. – auszufüllen hatten, dann gings ab zur Fotografin „Profil links. Profil rechts“, dankeschön das wars. Kurz und schmerzlos.
Die Jury
„Aber was passiert jetzt eigentlich mit den Fotos?“, war die große Frage. Die wurden dem designierten Intendanten des Festspielhauses, Joachim Schlömer, vorgelegt, und der machte dann Daumen hoch oder Daumen tiefe, bestimmte also, wer dabei ist. Komisch, ein Deutscher ohne Bezug zu St. Pölten bewertet, welches Gesicht die Stadt am besten repräsentiert? Absolut korrekt, weil er unvoreingenommen ist – und ein Profi. Und was für einer, wie sich schließlich beim eigentlichen Fotoshooting der auserwählten 22 herausstellte. Dafür wurde in die Stadtsäle eingeladen und siehe da, zwei bekannte Gesichter aus dem Casting sind auch dabei. Zum einen Bianca, die sich keine Chancen ausgerechnet hat und ziemlich überrascht war, als das Festspielhaus bei ihr anrief, zum anderen der kleine Erek, 3 Jahre junges Energiebündel. Weiters auch einige ältere Damen und Herren. Ein bunter Gesichtermix. Wozu? „Ich möchte mit diesem Projekt die Chance nutzen, und mich den St. Pöltnerinnen und St. Pöltner vorstellen. Einen Eindruck von der Stadt gewinnen, mit den Menschen hier in Kontakt treten und Verbindungen herstellen. Das Projekt soll auch zeigen dass jeder St. Pöltner mein Protagonist sein kann“, so Schlömer. Letztlich gehe es um Verankerung des Hauses. Eine Tischszenerie wird aufgebaut, Nick West tritt wieder in Action. Menschen an einem Tisch, das steht symbolisch für „die Energie und das Leben, das die Menschen miteinander verbindet. Und das ist es, was Theater ausmacht“, erklärt Schlömer. Eine Reihe weiterer Szenerien werden entworfen und abgelichtet. Den Models macht´s sichtlich Spaß, sie sind mit viel Enthusiasmus und Energie bei der Sache. Auch die Zusammenarbeit zwischen dem künstlerischen Leiter und dem berühmten irischen Fotografen Nick West funktioniert einwandfrei. Welcher St. Pöltner kann schon behaupten, vor der Linse Nick Wests gestanden zu sein. Immerhin arbeitet er sonst mit Topmodels für Kampagnen von Levis & Co.
Showtime
Die Models wälzen sich noch immer auf den Tischen, schmeißen Sachen durch die Gegend und befolgen die Anweisungen. Doch ihnen wird auch viel Spielraum gelassen, um eigene Ideen einzubringen. Und wenn der kleine Erek nicht mehr tanzen will, na dann verhaut er halt den Opa (zumindest auf dem Foto). Für Schlömer ist dieses Projekt so wichtig, dass es über die nächsten 3 Jahre weiterlaufen soll, natürlich mit den bekannten Gesichtern aus dem diesjährigen Programmsujet. Die Models wird’s freuen, denn die fröhliche Gruppe hat sich auch untereinander sehr gut. Auch Schlömer war von der Zusammenarbeit mit den bislang noch unerfahrenen Models begeistert. „Die Models waren die große Überraschung“, und auf solche darf man sich unter seiner Ägide auch in Hinkunft im Festspielhaus freuen. Das Shooting gab schon mal einen Vorgeschmack.
Part 1
Das Casting. Tatort Kultur Café Festspielhaus. Auf die Internetanmeldung hin kam eine Einladungsmail, und so stand ich pünktlich zum angegebenen Zeitpunkt Gewähr bei Fuß – ungeschminkt wie gewünscht. Was würde mich erwarten? Ein Haufen hysterischer Möchtegern-Models á la Austria’s und Germany’s Next Top Zicke? Beim Eintreten ins Café fiel mir sofort der Frauenüberhang auf, die meisten im Alter zwischen 20 und 40 angesiedelt. Doch auch einige Kinder huschten herum sowie ein älterer Herr. Um die Wartezeit zu überbrücken, plauschte ich ein bisschen mit meinen Nachbarinnen. Hannah (19) und Romy (41) hat „vor allem die Neugierde hergelockt. Frei nach dem Motto No risk, no fun.“ Schließlich wurde uns ein Castingformular in die Hand gedrückt, dass wir mit unseren USP’s - Größe, Gewicht etc. – auszufüllen hatten, dann gings ab zur Fotografin „Profil links. Profil rechts“, dankeschön das wars. Kurz und schmerzlos.
Die Jury
„Aber was passiert jetzt eigentlich mit den Fotos?“, war die große Frage. Die wurden dem designierten Intendanten des Festspielhauses, Joachim Schlömer, vorgelegt, und der machte dann Daumen hoch oder Daumen tiefe, bestimmte also, wer dabei ist. Komisch, ein Deutscher ohne Bezug zu St. Pölten bewertet, welches Gesicht die Stadt am besten repräsentiert? Absolut korrekt, weil er unvoreingenommen ist – und ein Profi. Und was für einer, wie sich schließlich beim eigentlichen Fotoshooting der auserwählten 22 herausstellte. Dafür wurde in die Stadtsäle eingeladen und siehe da, zwei bekannte Gesichter aus dem Casting sind auch dabei. Zum einen Bianca, die sich keine Chancen ausgerechnet hat und ziemlich überrascht war, als das Festspielhaus bei ihr anrief, zum anderen der kleine Erek, 3 Jahre junges Energiebündel. Weiters auch einige ältere Damen und Herren. Ein bunter Gesichtermix. Wozu? „Ich möchte mit diesem Projekt die Chance nutzen, und mich den St. Pöltnerinnen und St. Pöltner vorstellen. Einen Eindruck von der Stadt gewinnen, mit den Menschen hier in Kontakt treten und Verbindungen herstellen. Das Projekt soll auch zeigen dass jeder St. Pöltner mein Protagonist sein kann“, so Schlömer. Letztlich gehe es um Verankerung des Hauses. Eine Tischszenerie wird aufgebaut, Nick West tritt wieder in Action. Menschen an einem Tisch, das steht symbolisch für „die Energie und das Leben, das die Menschen miteinander verbindet. Und das ist es, was Theater ausmacht“, erklärt Schlömer. Eine Reihe weiterer Szenerien werden entworfen und abgelichtet. Den Models macht´s sichtlich Spaß, sie sind mit viel Enthusiasmus und Energie bei der Sache. Auch die Zusammenarbeit zwischen dem künstlerischen Leiter und dem berühmten irischen Fotografen Nick West funktioniert einwandfrei. Welcher St. Pöltner kann schon behaupten, vor der Linse Nick Wests gestanden zu sein. Immerhin arbeitet er sonst mit Topmodels für Kampagnen von Levis & Co.
Showtime
Die Models wälzen sich noch immer auf den Tischen, schmeißen Sachen durch die Gegend und befolgen die Anweisungen. Doch ihnen wird auch viel Spielraum gelassen, um eigene Ideen einzubringen. Und wenn der kleine Erek nicht mehr tanzen will, na dann verhaut er halt den Opa (zumindest auf dem Foto). Für Schlömer ist dieses Projekt so wichtig, dass es über die nächsten 3 Jahre weiterlaufen soll, natürlich mit den bekannten Gesichtern aus dem diesjährigen Programmsujet. Die Models wird’s freuen, denn die fröhliche Gruppe hat sich auch untereinander sehr gut. Auch Schlömer war von der Zusammenarbeit mit den bislang noch unerfahrenen Models begeistert. „Die Models waren die große Überraschung“, und auf solche darf man sich unter seiner Ägide auch in Hinkunft im Festspielhaus freuen. Das Shooting gab schon mal einen Vorgeschmack.