MFG - We can work it out
We can work it out


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St. Pöltens gute Seite

We can work it out

Text Michael Reibnagel
Ausgabe 06/2008

Seit 2006 gibt es am Areal der Emmaus Gemeinschaft in Viehofen ein Arbeitstraining für Jugendliche. WorkOut soll beim Einstieg ins Arbeitsleben helfen und die Persönlichkeit der Kids schulen.

WorkOut ist eine Maßnahme des AMS mit Unterstützung des Landes, um langzeitarbeitslosen Jugendlichen zu helfen, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. „Bei uns sind Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren, in Ausnahmefällen auch älter, in deren Leben Arbeit bisher keine Rolle spielte“, erläutert Franziska Pernthaner, die Leiterin der Einrichtung. Drei Tage pro Woche sind die WorkOutler am Arbeiten, beispielsweise in der hauseigenen Tischlerei in Viehofen, ebenso aber auch z. B.  im gesamten Stadtgebiet, um das MFG unters Volk zu bringen. Auch auf Baustellen, im Baumarkt oder bei diversen Malerei- oder Gartenarbeiten helfen sie tatkräftig mit. Dabei übernehmen die Jugendlichen einen großen Teil der Planung und Organisation des Jobs selbst. „Dadurch lernen sie, im Team zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Kommt es zu Konflikten wird bei uns einfach die Arbeit unterbrochen, um den Konflikt zu lösen“, so Pernthaner. Außerdem müssen sich die Jugendlichen auch selbst um die Aufträge kümmern und welche „aufstellen“. Freilich freut man sich aber über Aufträge, die man unter der Nummer 0676/880 44715 bei Franziska Pernthaner deponieren kann.
Neben den Arbeiten gibt es an zwei Tagen Persönlichkeitstraining, wo die Teilnehmer nicht nur den Umgang mit anderen lernen, um teamfähig zu sein, sondern sich auch mit der eigenen Persönlichkeit auseinandersetzen. Auch Softskills kommen nicht zu kurz. „Das Ziel nach sechs Monaten ist schlichtweg, dass der Jugendlichen sein zuvor persönlich definiertes Ziel erreicht“, erläutert Pernthaner das Grundkonzept.
Insgesamt setzt sich WorkOut aus drei aufbauenden Modulen zusammen, im Zuge derer man sukzessive mit mehr Verantwortung betraut wird und zuletzt ein komplettes Team von sechs Leuten leitet. Dazwischen liegt ein Praktikum, etwa bei einem Friseur, in der Gastronomie etc. Danach ist man im Idealfall bereit für die Welt da draußen,  kann am Arbeitsmarkt reüssieren.
Doch nicht nur Arbeit und Persönlichkeitstrainings stehen bei WorkOut am Programm. Einmal pro Woche fährt die Gruppe nach Markersdorf zum Heilpädagogischen Voltigieren, außerdem gibts gemeinsame Projekttage, die vom selbst eingenommenen Geld bezahlt werden.
Und wie beurteilen die Jugendlichen selbst das Programm? „Bei WorkOut kann ich meine Persönlichkeit bilden. Man lernt seine Stärken und Schwächen kennen. Außerdem lernt man, im Team zu arbeiten“, zeigt sich Marianne durchaus überzeugt, wenngleich der Anfang eine Umstellung im Leben darstelle und nicht immer leicht falle. „Es kommt am Beginn auch immer wieder zu Meinunsverschiedenheiten und Konflikten untereinander. Aber mit der Zeit entstehen echte Freundschaften!“, so Marianne. Letztlich sei WorkOut, das begreifen einige durchaus, eine Chance für die Zukunft, „vor allem ein sanfter Einstieg in die Arbeitswelt.“
Nach ihrer Zeit bei WorkOut heißt es im übrigen nicht „Aus den Augen, aus den Sinn“, wie Pernthaner verrät: „Viele Jugendliche bitten uns dann nach wie vor zu unterschiedlichsten Themen um Rat“! Der wird bei Emmaus gern gewährt, ebenso wie ein Stück Heimat und Wegbegleitung in einer schwierigen Lebensphase!