Aus dem Exil
Ausgabe
Drei Metro-Stationen reichen schon mal, um ein kleines Nickerchen einzulegen. Müssen reichen, genauso wie 12 Quadratmeter für zwei Personen. Willkommen in Hong Kong, wo es alles gibt, was man braucht – bis auf Raum und Zeit.
Inzwischen ist es Abend, doch die Straße noch immer so sauber wie am Morgen. Was den anderen Ländern ihr Glauben, ist Hong Kong eben seine Hygiene. Gebeutelt von SARS und Vogelgrippe ist man hier vorsichtig geworden. Aufzüge werden mehrmals täglich desinfiziert, und wer glaubt, er kann sich seiner „Tschick“ einfach so entledigen, darf möglicherweise tief in die Tasche greifen. Einmal 500 Euro für fahrlässige Verunreinigung und nochmal dasselbe für unerlaubtes Rauchen. Da überlegt man sich so eine Blödheit schon genauer, und das Ergebnis spricht für sich. Dennoch hat man seit Jahren mit einer großen Gefahr zu kämpfen, die wie ein Damokles-Schwert über der sieben Millionen Einwohner zählenden Metropole schwebt: die Rolltreppe! Zwar wird auch hier das von den Briten gelernte Warten in der Schlange zelebriert, aber die Unfallrate ist der besorgten Regierung nach wie vor ein Dorn im Auge. Neuester Streich: eine flächendeckende Gehirnwäsche. „Be my friend and hold me tight!“ und „Give me your hand!“, tönt es immer wieder aus den Lautsprechern, sobald man eine der unzähligen Metrostation betritt. Es ist das Rolltreppengeländer, das in piepsender Stimme zu einem spricht. Und wer könnte so einer süßen Aufforderung widerstehen? Nicht einmal die gestressten Hong Kong Chinesen.
Inzwischen ist es Abend, doch die Straße noch immer so sauber wie am Morgen. Was den anderen Ländern ihr Glauben, ist Hong Kong eben seine Hygiene. Gebeutelt von SARS und Vogelgrippe ist man hier vorsichtig geworden. Aufzüge werden mehrmals täglich desinfiziert, und wer glaubt, er kann sich seiner „Tschick“ einfach so entledigen, darf möglicherweise tief in die Tasche greifen. Einmal 500 Euro für fahrlässige Verunreinigung und nochmal dasselbe für unerlaubtes Rauchen. Da überlegt man sich so eine Blödheit schon genauer, und das Ergebnis spricht für sich. Dennoch hat man seit Jahren mit einer großen Gefahr zu kämpfen, die wie ein Damokles-Schwert über der sieben Millionen Einwohner zählenden Metropole schwebt: die Rolltreppe! Zwar wird auch hier das von den Briten gelernte Warten in der Schlange zelebriert, aber die Unfallrate ist der besorgten Regierung nach wie vor ein Dorn im Auge. Neuester Streich: eine flächendeckende Gehirnwäsche. „Be my friend and hold me tight!“ und „Give me your hand!“, tönt es immer wieder aus den Lautsprechern, sobald man eine der unzähligen Metrostation betritt. Es ist das Rolltreppengeländer, das in piepsender Stimme zu einem spricht. Und wer könnte so einer süßen Aufforderung widerstehen? Nicht einmal die gestressten Hong Kong Chinesen.