Christian Kloimüller hat es allein (fast) an die Spitze geschafft
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Der St. Pöltner Christian Kloimüllner (24) gehört konstant zu den besten 15 bis 20 Tennisspielern Österreichs (über 65.000 lizenzierte gibt es), obwohl er schon seit Jahren keinen Trainer mehr hat. Der Einzelkämpfer hält sich trotz Mehrfachbelastung durch Universitätsjob und drei Studien ohne Geldgeber in der Elite.
Wäre Christian Kloimüllner im Fußball so gut wie im Tennis, er hätte wohl ausgesorgt. Da aber in seiner Sportart nur die besten der Welt davon leben können, radelt der 24-jährige St. Pöltner weiter von der Mariazellerstraße zum Hammerpark aufs Training zum UTC Parkclub und fährt mit der Bahn zu den Turnieren, oft begleitet von seinem 78-jährigen Großvater und Mentor Franz Viskovsky. Kloimüllner wurde 2010 österreichischer Hallenstaatsmeister, war zuletzt Nummer 13 der österreichischen Rangliste und spielte allein im vergangenen Juli und August neun Turniere des österreichischen Tennisverbands ÖTV, erreichte dabei sechs Endspiele und gewann zwei. Das restliche Jahr spielt er kaum Turniere, denn Kloimüllner ist berufstätig, hat einen Universitätsjob in Wien und kann nur dank Gleitzeit seinem großen Hobby frönen. „Mit dem ÖBB-Sommerticket um 70 Euro kann ich überall hinfahren. Manchmal holt mich ein befreundeter Tenniskollege vor Ort vom Bahnhof ab“, so Kloimüllner. Turniere in unmittelbarer Nähe haben dementsprechend Vorrang, aber auch „Hospitality“-Turniere (bei denen der Veranstalter Unterkunft mit Frühstück zur Verfügung stellt) wie zuletzt in Kärnten nimmt er dankend mit. Natürlich würde Kloimüllner gerne vom Tennis leben können, weiß die Situation aber realistisch einzuschätzen: „In Wahrheit musst du unter den Top 100 der Welt sein; oder zwischen 100 und 200 und extrem viel spielen, was natürlich ein großes gesundheitliches Risiko ist. Und reinkommen tust du – wenn überhaupt – nur, wenn du über Jahre investierst.“ Österreicher können vom Tennis derzeit nur zwei gut leben: Jürgen Melzer und seit einigen Monaten auch Andreas Haider-Maurer.
Besser ohne Trainer
Freilich gibt es auch (unverhoffte) Zuckerln an der Nebenfront. So durfte Kloimüllner einmal auf Einladung eine Trainingswoche mit der Lettin Anastasija Sevastova in Dubai verbringen. Die 21-Jährige (2010 Turniersiegerin von Estoril) wird nämlich vom St. Pöltner Martin Ruthner betreut. Ein anderes Mal reiste Kloimüllner mit einem Trainingspartner nach Kuba und spielte dort zwei ITF-Turniere. In Pörtschach und Zilina (Slk) holte er 2006 bei solchen Turnieren ATP-Punkte, vor kurzem auch wieder einen beim „Future“ von St. Pölten. Auch bei den österreichischen Hoffnungen Nikola Hofmanova (20) und Katharina Negrin (21) ist er begehrter Trainingspartner. „Sparring mache ich eigentlich nur mehr auf Anfrage“, so Kloimüllner. Kurioserweise spielt er jetzt sein bestes Tennis, während er in der kurzen Zeit in der Südstadt unter Leitung des ÖTV nicht wesentlich weiterkam. „Ich bin jetzt ausgeglichener, mental stärker und habe mein Spiel selbst noch verbessern können, meine Vorhand ist jetzt stärker und generell spiele ich schneller als früher.“ „Nebenbei“ steht er unmittelbar vor dem Abschluss eines Informatik-Studiums auf der Wiener Uni und zweier Bachelor-Studien. Dass er nie das große Geld mit Tennis verdienen wird, stört ihn mittlerweile überhaupt nicht mehr. Wie weit hinauf die Reise mit potenten Geldgebern im Hintergrund gegangen wäre, kann niemand sagen.
Freilich gibt es auch (unverhoffte) Zuckerln an der Nebenfront. So durfte Kloimüllner einmal auf Einladung eine Trainingswoche mit der Lettin Anastasija Sevastova in Dubai verbringen. Die 21-Jährige (2010 Turniersiegerin von Estoril) wird nämlich vom St. Pöltner Martin Ruthner betreut. Ein anderes Mal reiste Kloimüllner mit einem Trainingspartner nach Kuba und spielte dort zwei ITF-Turniere. In Pörtschach und Zilina (Slk) holte er 2006 bei solchen Turnieren ATP-Punkte, vor kurzem auch wieder einen beim „Future“ von St. Pölten. Auch bei den österreichischen Hoffnungen Nikola Hofmanova (20) und Katharina Negrin (21) ist er begehrter Trainingspartner. „Sparring mache ich eigentlich nur mehr auf Anfrage“, so Kloimüllner. Kurioserweise spielt er jetzt sein bestes Tennis, während er in der kurzen Zeit in der Südstadt unter Leitung des ÖTV nicht wesentlich weiterkam. „Ich bin jetzt ausgeglichener, mental stärker und habe mein Spiel selbst noch verbessern können, meine Vorhand ist jetzt stärker und generell spiele ich schneller als früher.“ „Nebenbei“ steht er unmittelbar vor dem Abschluss eines Informatik-Studiums auf der Wiener Uni und zweier Bachelor-Studien. Dass er nie das große Geld mit Tennis verdienen wird, stört ihn mittlerweile überhaupt nicht mehr. Wie weit hinauf die Reise mit potenten Geldgebern im Hintergrund gegangen wäre, kann niemand sagen.