MFG - Wir für uns
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MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

Wir für uns

Ausgabe 09/2010
Der Kreis prominenter St. Pöltner ist überschaubar. Jede Woche melden die gleichen Gesichter, was man ohnehin von ihnen erwartet. Da tut es gut, wenn neue Gesichter auftauchen. Besonders viel Spaß macht es, wenn die Neuen auch polarisieren. Zwei Geschenke des Himmels sind diesbezüglich diesen Sommer über uns hereingebrochen: Frau Bettina Wagner und Frau Klein-Kysela.
Ja, genau. Die beiden – wie soll man sie bezeichnen? – „Protagonistinnen“... „Sprecherinnen“... „Aushängeschilder“... der sogenannten „Plattform“ ‚Wir für St. Pölten‘. Nicht, dass man die unterschiedlichen Meinungen „der Anrainer“ in eine Organisation gepackt hätte für die man nun transparenterweise auch sprechen könnte, aber dennoch greifen wir Medien dankbar zu – wann hat man das schon, dass sich jemand kein Blatt vor den Mund nimmt? Dass nach den Anstrengungen des diesjährigen Müllkonzepts die Traisen in Folge des Frequency-Festivals nicht zur Kloake verkommen ist, hindert die Damen natürlich nicht daran in bester Weltuntergangsprophetenmanier selbiges zu behaupten – und die gottfürchterliche Rache der Bürgerinnen und Bürger am Wahltag zu verkünden. So weit, so legitim. Aber: Ist es nicht erschreckend, was Menschen antreibt? Okay, keine neue Erkenntnis...
Natürlich ist es das gute Recht des Bürgers sich über jene Dinge zu echauffieren, die ihn berühren. Was für mich nichtig, ist für dich relevant. Aber wenn Dinge wie die zeitweilige Verunreinigung eines Ortsgebietes (ja, der Marketingbegriff ‚Naherholungsgebiet‘ liegt einfach im Ortsgebiet, nicht im Naturschutzgebiet, wie man anhand der Aufregung einzelner fast meinen könnte) schon solche Wellen machen, warum ist uns dann eigentlich wirklich Substanzielles so scheissegal?