Eine Liebeserklärung
Ausgabe
Du warst schon in der Schulzeit die erklärte Nummer eins, alle wollten zu dir, viele sind deinem Ruf gefolgt, nur wenige wieder losgekommen. Du bist in allem ein bisserl cooler gewesen, hattest die wilderen Outfits, eine cosmopolite Ausstrahlung, leider geil – würde man heute sagen! Alle paar Wochen zieht es auch mich hin zu dir, mitten ins Herz, ins Zentrum hinein. Ein paar Stunden deine Aura inhalieren, mich treiben lassen, ein bisserl schneller gehen, ein bisschen mehr Geld ausgeben, eins werden mit dir, lächeln, wenn die Pummerin schlägt und meinen Herzschlag an ihren Schlag anpassen. In High Heels den Graben abstöckeln, runter zum Schwedenplatz, am Donaukanal ein Eis schlecken, im Motto von extrem geilen Kellnern mit jovialem „Du!“ begrüßt werden, das anders klingt als beim Beisl ums Eck oder beim Ikea mit seinem penetranten „Hast DU schon das neue Hemnes Regal, DU kleines Kötbullar?“ Den Lippenstift etwas dicker aufgetragen, den Gang etwas luftiger und eleganter, die Nase ein bisserl höher – ich bin eine von euch, ein echter Weana Baaazi – wie mein Liebster immer augenzwinkernd sagt.
Und dann, nach einem Tag U-Bahn-fahren, in der Masse untergehen, keine Sau kennen, kein Geld mehr in der Tasche, müden Füßen, dann nach Hause fahren. Am nächsten Tag ausgeruht durch St. Pölten schlendern, gemütlich einen Aperol Spritz am Herrenplatz genießen, dabei viele, viele bekannte Gesichter sehen, lächeln, einander zunicken, die neuen Errungenschaften aus Wien vorführen, nicht mehr eine von tausenden, sondern eine von hier sein, mich freuen am blechernen Klang der Kirchenglocken und an den kleinen Geschichten, die vom Nebentisch herüberwehen. Durchatmen – angekommen!
Und dann, nach einem Tag U-Bahn-fahren, in der Masse untergehen, keine Sau kennen, kein Geld mehr in der Tasche, müden Füßen, dann nach Hause fahren. Am nächsten Tag ausgeruht durch St. Pölten schlendern, gemütlich einen Aperol Spritz am Herrenplatz genießen, dabei viele, viele bekannte Gesichter sehen, lächeln, einander zunicken, die neuen Errungenschaften aus Wien vorführen, nicht mehr eine von tausenden, sondern eine von hier sein, mich freuen am blechernen Klang der Kirchenglocken und an den kleinen Geschichten, die vom Nebentisch herüberwehen. Durchatmen – angekommen!