MFG - Q Wahl
Q Wahl


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St. Pöltens gute Seite

Q Wahl

Text Beate Steiner
Ausgabe 09/2013
Warum nur, warum fällt es unseren Politikern so schwer, Klartext in ihrer Muttersprache zu reden? Nicht einmal auf den Wahlplakaten gibt es eindeutige Sager – obwohl das Zweideutige durchaus schon wieder etwas Originelles hat.
Zum Beispiel: „Kanzler für Optimisten“. Schön für die ÖVP, dass sie so optimistisch in die Zukunft mit einem Bundeskanzler Spindelegger blickt. Oder: Wenn die Grünen „Weniger belämmert als die anderen“ sind, dann sind sie auch be…. ?! Richtig. Werner Faymann will Österreich mit „sicherer Hand“ weiter leiten – Herz und Hirn braucht’s nicht? Die „Moderne Mitte“ des BZÖ im orangen Retro-Design kommt auch nicht wirklich echt rüber.
Die NEOS wollen „Den Kindern die Flügel heben“ – also, abgesehen davon, dass mir dazu sofort Marionetten einfallen, sind fliegende Kinder ein Albtraum. Genauso wie „Heiland“ HC Strache, der das Gebot der Nächstenliebe selektiv auslegt. FRANK Stronach erklärt uns, dass Politiker dem Land dienen müssen. Hätt eher gedacht, den Menschen, die da leben. Wundert mich immer wieder, dass die sich von den plakativen Botschaften nicht verarscht fühlen und bei jeder Wahl brav ihr Kreuzerl machen. Wahrscheinlich, weil wir von klein auf an nichtssagende Phrasen gewöhnt wurden. Wir finden es ja normal, dass in Politmeldungen die Mitbewerber verunglimpft werden und nicht eine klare Aussage zum grad aktuellen Thema kommt. Ist natürlich einfacher und bringt Emotionen ins Volk. Wie die vielen Vorwahl-Bilderl unserer Vertreter – nein, nicht auf den Politikseiten, sondern in den Klatschspalten. Da reicht es, wenn ein flotter Sager zum feschen Foto serviert wird, Bieranstich oder schmückender C-Promi inklusive.
Am 29.9. ist dann der Tag – leider nicht der Wahrheit, sondern der EntTäuschung …