Drachentöterinnen
Text
Johannes Reichl
Ausgabe
Schickt man sich an, eine große Magazinstrecke zum überfrachteten Thema „Feminismus“ zu machen, lassen die Reaktionen nicht lange auf sich warten. So bescherte uns ein facebook-Aufruf an unsere Leserinnen, sie mögen uns doch bitte Fotos fürs Cover zuschicken, sogleich den reflexartigen Einwand „Warum immer wieder Feminismus?“
Ganz einfach, weil zwar gesetzlich weitestgehend Gleichberechtigung herrscht, sie aber in der Realität noch immer nicht gänzlich durchgesetzt ist.
Sie ist es nicht – und ich gebe nur ein paar Splitter persönlicher Erfahrungen wieder – solange Frauen, die ihre Karriere rasch nach der Entbindung wieder aufnehmen, als „Rabenmütter“ abgestempelt werden, im selben Atemzug aber keiner die Frage aufwirft, ob stattdessen der Mann in Karenz geht.
Sie ist es nicht, solange Männer mehr verdienen als Frauen, was auch im Hinblick auf die Karenz Auswirkungen zeitigt, weil in der Regel aus ökonomischen Gründen der Besserverdiener arbeiten geht.
Sie ist es nicht, solange Frauen, die bewusst länger bei ihren Kindern bleiben möchten, von Kolleginnen angefeindet werden, weil sie durch Verzicht auf Karriere die Sache der Frauen verraten würden.
Sie ist es nicht, solange Männer, die den Papamonat in Anspruch nehmen oder in Karenz gehen, als Superhelden gefeiert werden. Oder hätten Sie schon jemals gehört, dass jemand zu einer Mutter sagt: „Finde ich großartig, dass du in Karenz gehst.“
Sie ist es nicht, solange Medien – im besonderen die kaum an Schizophrenie zu überbietenden „Frauenmagazine“ – ein völlig verzerrtes Bild der Realität zeichnen und Druck ausüben, indem sie von „starken Frauen“ schwafeln, die alles locker-flockig – Kind, Beruf, Ehe, Haushalt – unter einen Hut bringen, dabei aber gerne unerwähnt lassen, dass diese Beispiele häufig aufgrund höheren Wohlstandes Hilfsleistungen von Reinigungsdamen (!), Nannys (!) & Co. zukaufen können, während sich Otto Normalverbraucherin zerreißt. Vom brutalen Existenzkampf der Alleinerzieherinnen wollen wir gar nicht erst sprechen – und der Beitrag des Mannes bleibt in diesen Artikeln gänzlich ausgeblendet.
Sie ist es nicht, solange durch die Überbetonung des Geschlechts nur Scheingefechte an Nebenfronten ausgetragen werden (wie z.B. der Binnen-I-Wahnsinn), während der Blick auf das Wesentliche, nämlich die Gleichberechtigung von Menschen (egal welchen Geschlechts), verstellt wird.
Sie ist es nicht, solange in der Debatte die Begrifflichkeiten „Gleichberechtigung“ und „Gleichheit“ vermischt werden. Frauen müssen nicht Männer und Männer keine Frauen werden. Sie müssen aber die selben Chancen und Entfaltungsmöglichkeiten haben, und sie müssen frei entscheiden können.
Die Gleichberechtigung ist also noch nicht gänzlich Realität! Die Richtung stimmt aber, wobei der alles entscheidende Schlüssel die Erziehung ist, ganz im Sinne Pestalozzis Wort: „Erziehung ist Liebe und Vorbild.“ Wenn die Erwachsenen Gleichberechtigung vorleben, wird sie auch Wirklichkeit werden, und dann werden wir auch nicht mehr darüber schreiben müssen, weil sie gar kein Thema mehr ist.
Es bedarf dazu Konsequenz, zugleich aber bitte auch Gelassenheit. Man muss etwa keinen feministischen Zuckaus bekommen, nur weil der Junior mit der Oma Prinz und Prinzessin spielt und die Omi erzählt: „Der Maxi-Prinz hat die Prinzessin gerettet und dann haben sie geheiratet. Dafür hat sie ihm als Belohnung etwas Gutes gekocht!“ Okay, ein modernes Rollenbild sieht anders aus – andererseits hat die Oma aber auf ihrer „Zauberwand“ auch Weisheiten wie jene Jodie Fosters stehen: „Natürlich tun mir die Männer leid, aber die letzten paar 1.000 Jahre haben sie es doch wirklich gut gehabt.“
Und spätestens seitdem ein 7-jähriges Mädchen weltweit für Schlagzeilen sorgte, weil es von LEGO eine Erklärung forderte, warum denn immer nur die Lego-Männchen die Helden sind, während die raren Lego-Damen klischeemäßig shoppen oder zum Friseur gehen, dürfte auch diesbezüglich alsbald Normalität einkehren. Dann werden auch Prinzessinnen ganz selbstverständlich den Drachen besiegen, während der Prinz zuhause mit dem Essen wartet – und umgekehrt. Ist doch egal, Hauptsache die beiden sind glücklich – weil sie gleichberechtigt sind!
Ganz einfach, weil zwar gesetzlich weitestgehend Gleichberechtigung herrscht, sie aber in der Realität noch immer nicht gänzlich durchgesetzt ist.
Sie ist es nicht – und ich gebe nur ein paar Splitter persönlicher Erfahrungen wieder – solange Frauen, die ihre Karriere rasch nach der Entbindung wieder aufnehmen, als „Rabenmütter“ abgestempelt werden, im selben Atemzug aber keiner die Frage aufwirft, ob stattdessen der Mann in Karenz geht.
Sie ist es nicht, solange Männer mehr verdienen als Frauen, was auch im Hinblick auf die Karenz Auswirkungen zeitigt, weil in der Regel aus ökonomischen Gründen der Besserverdiener arbeiten geht.
Sie ist es nicht, solange Frauen, die bewusst länger bei ihren Kindern bleiben möchten, von Kolleginnen angefeindet werden, weil sie durch Verzicht auf Karriere die Sache der Frauen verraten würden.
Sie ist es nicht, solange Männer, die den Papamonat in Anspruch nehmen oder in Karenz gehen, als Superhelden gefeiert werden. Oder hätten Sie schon jemals gehört, dass jemand zu einer Mutter sagt: „Finde ich großartig, dass du in Karenz gehst.“
Sie ist es nicht, solange Medien – im besonderen die kaum an Schizophrenie zu überbietenden „Frauenmagazine“ – ein völlig verzerrtes Bild der Realität zeichnen und Druck ausüben, indem sie von „starken Frauen“ schwafeln, die alles locker-flockig – Kind, Beruf, Ehe, Haushalt – unter einen Hut bringen, dabei aber gerne unerwähnt lassen, dass diese Beispiele häufig aufgrund höheren Wohlstandes Hilfsleistungen von Reinigungsdamen (!), Nannys (!) & Co. zukaufen können, während sich Otto Normalverbraucherin zerreißt. Vom brutalen Existenzkampf der Alleinerzieherinnen wollen wir gar nicht erst sprechen – und der Beitrag des Mannes bleibt in diesen Artikeln gänzlich ausgeblendet.
Sie ist es nicht, solange durch die Überbetonung des Geschlechts nur Scheingefechte an Nebenfronten ausgetragen werden (wie z.B. der Binnen-I-Wahnsinn), während der Blick auf das Wesentliche, nämlich die Gleichberechtigung von Menschen (egal welchen Geschlechts), verstellt wird.
Sie ist es nicht, solange in der Debatte die Begrifflichkeiten „Gleichberechtigung“ und „Gleichheit“ vermischt werden. Frauen müssen nicht Männer und Männer keine Frauen werden. Sie müssen aber die selben Chancen und Entfaltungsmöglichkeiten haben, und sie müssen frei entscheiden können.
Die Gleichberechtigung ist also noch nicht gänzlich Realität! Die Richtung stimmt aber, wobei der alles entscheidende Schlüssel die Erziehung ist, ganz im Sinne Pestalozzis Wort: „Erziehung ist Liebe und Vorbild.“ Wenn die Erwachsenen Gleichberechtigung vorleben, wird sie auch Wirklichkeit werden, und dann werden wir auch nicht mehr darüber schreiben müssen, weil sie gar kein Thema mehr ist.
Es bedarf dazu Konsequenz, zugleich aber bitte auch Gelassenheit. Man muss etwa keinen feministischen Zuckaus bekommen, nur weil der Junior mit der Oma Prinz und Prinzessin spielt und die Omi erzählt: „Der Maxi-Prinz hat die Prinzessin gerettet und dann haben sie geheiratet. Dafür hat sie ihm als Belohnung etwas Gutes gekocht!“ Okay, ein modernes Rollenbild sieht anders aus – andererseits hat die Oma aber auf ihrer „Zauberwand“ auch Weisheiten wie jene Jodie Fosters stehen: „Natürlich tun mir die Männer leid, aber die letzten paar 1.000 Jahre haben sie es doch wirklich gut gehabt.“
Und spätestens seitdem ein 7-jähriges Mädchen weltweit für Schlagzeilen sorgte, weil es von LEGO eine Erklärung forderte, warum denn immer nur die Lego-Männchen die Helden sind, während die raren Lego-Damen klischeemäßig shoppen oder zum Friseur gehen, dürfte auch diesbezüglich alsbald Normalität einkehren. Dann werden auch Prinzessinnen ganz selbstverständlich den Drachen besiegen, während der Prinz zuhause mit dem Essen wartet – und umgekehrt. Ist doch egal, Hauptsache die beiden sind glücklich – weil sie gleichberechtigt sind!