MFG - Eine schnelle Straße entlang der Traisen
Eine schnelle Straße entlang der Traisen


MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

Eine schnelle Straße entlang der Traisen

Ausgabe 04/2008

Was ist das? Es ist grau, schlängelt sich durchs Grüne und entzweit die Gemüter?

Die geplante Traisental Schnellstraße (S34) und deren Verlängerung B334 sorgen nach wie vor für heftige Kontroversen. Befürworter sehen darin die bestehende Bundesstraße entlastet und die Wirtschaft angekurbelt, Gegner hingegen ein Prestigeprojekt, das das Verkehrsaufkommen verstärken und für einen Kaufkraftabfluss aus dem Traisental sorgen wird.
Die S34 soll als Verlängerung der S33 von St. Pölten bis nördlich von Wilhelmsburg gebaut werden. Dabei gibt es eine Ostvariante vorbei an Brunn und Altmannsdorf sowie eine Westvariante vorbei an Völtendorf. Die Entscheidung über die Variante trifft die ASFINAG – die Schnellstraße ist Bundesangelegenheit – im April. Präsentiert soll die gewählte Variante am 8. Mai im Volksheim St. Georgen werden. Frühestmöglicher Baubeginn ist Ende 2010.  
Die B334 hingegen fällt in Landeskompetenz. Über ihre Variantenfestlegung – die B334 wird Wilhelmsburg umfahren und weiter bis nach Traisen führen – wird laut Landesregierung bis Jahresmitte entschieden. Favorisiert wird die Variante, die am nahesten östlich entlang der Traisen führt und aufgrund des geringsten Tunnelanteiles mit 140 Millionen Euro die billigste ist. Ehestmöglicher Start des Baus: 2011.
Das Straßenbauprojekt sorgte von Anfang an nicht nur für politische Fehden, sondern ist auch Gegenstand mehrerer Plattformen und Bürgerinitiativen. Neben der Plattform „Pro B334“ des Rohrbacher Bürgermeisters Karl Bader gibt es auf der Gegnerseite die Initiativen „Stopp B334“ sowie „Stopp Transit S34“. Bernhard Higer für die letztgenannte: „Das Projekt S34/B334 ist ein politisch verordnetes und kommt nicht aus den Bedürfnissen der hier lebenden Menschen.“
Was ist grau und schlängelt sich durchs Grüne? Die alte – eingleisige  – Eisenbahnstrecke durchs Traisental, die, wenn sie attraktiver wäre, wohl auch Straßenverkehr aus den geplagten Ortsdurchfahrten abziehen könnte. An deren Ausbau denkt aber leider niemand.