Elementary!
Text
Thomas Fröhlich
Ausgabe
Wussten Sie, dass Sherlock Holmes heuer 160 Lenze alt geworden wäre? Sherlockianer aller Länder haben sein Geburtsjahr dem Doyle’schen Kanon entnommen.
Sherlockianer?
Genau – Sherlockianer: Das sind jene, die einen wesentlichen Teil ihres Erdendaseins damit verbringen, sich mit dem Leben des Mr. Holmes zu beschäftigen. Auch wenn dieses Leben, wie manche Ketzer meinen, reine Fiktion sei. Sherlockianer tun das mit Begeisterung und nicht selten mit geradezu religiös anmutender Inbrunst.
Es ist eine säkuläre Religion, wenn man so will. „We believe in Sherlock Holmes“ heißt auch das Motto der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft. Eine Religion, die aber – im Gegensatz zu den meisten realen Weltreligionen – weder für Massenmord und programmatische Intoleranz noch für blöde Frisuren und noch blödere Bärte verantwortlich ist. Keine pöbelpolitisch motivierte Randale gegen ausländische Fußballmannschaften, weil man sich wieder einmal in seinen religiösen und herkunftsvölkischen Gefühlen verletzt fühlt. Kein gewaltgeiles Gotteskriegertum und auch keine stoffreichen Kleidungsvorschriften für zum Teil noch minderjährige Frauen, um unkeusche Gedanken beim herrlich männlichen Betrachter zu unterbinden. Und auch kein wild gewordenes Wehrsport-Christentum, das mutwillig Kunstgegenstände auf der St. Pöltner Ausstellungsbrücke demoliert, weil diese angeblich nicht Gott gefällig wären.
Stattdessen eine Religion, die den menschlichen Geist, die Ratio und den gegenseitigen Respekt feiert. Sherlockianer stehen üblicherweise mit beiden Beinen fest im Leben. Sie verbringen auch nicht den ganzen Tag mental in der Baker Street. Zumindest nicht ausschließlich.
Was soll ich sagen? I believe.
Sherlockianer?
Genau – Sherlockianer: Das sind jene, die einen wesentlichen Teil ihres Erdendaseins damit verbringen, sich mit dem Leben des Mr. Holmes zu beschäftigen. Auch wenn dieses Leben, wie manche Ketzer meinen, reine Fiktion sei. Sherlockianer tun das mit Begeisterung und nicht selten mit geradezu religiös anmutender Inbrunst.
Es ist eine säkuläre Religion, wenn man so will. „We believe in Sherlock Holmes“ heißt auch das Motto der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft. Eine Religion, die aber – im Gegensatz zu den meisten realen Weltreligionen – weder für Massenmord und programmatische Intoleranz noch für blöde Frisuren und noch blödere Bärte verantwortlich ist. Keine pöbelpolitisch motivierte Randale gegen ausländische Fußballmannschaften, weil man sich wieder einmal in seinen religiösen und herkunftsvölkischen Gefühlen verletzt fühlt. Kein gewaltgeiles Gotteskriegertum und auch keine stoffreichen Kleidungsvorschriften für zum Teil noch minderjährige Frauen, um unkeusche Gedanken beim herrlich männlichen Betrachter zu unterbinden. Und auch kein wild gewordenes Wehrsport-Christentum, das mutwillig Kunstgegenstände auf der St. Pöltner Ausstellungsbrücke demoliert, weil diese angeblich nicht Gott gefällig wären.
Stattdessen eine Religion, die den menschlichen Geist, die Ratio und den gegenseitigen Respekt feiert. Sherlockianer stehen üblicherweise mit beiden Beinen fest im Leben. Sie verbringen auch nicht den ganzen Tag mental in der Baker Street. Zumindest nicht ausschließlich.
Was soll ich sagen? I believe.