MFG - In was für einer Stadt leben wir eigentlich...
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MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

In was für einer Stadt leben wir eigentlich...

Ausgabe 12/2012
In der noch Zeichen und Wunder geschehen. So erfuhren dieses Mal die Oppositionsparteien doch tatsächlich VOR (!) den Medienvertretern den endgültigen Budget­entwurf. Umgekehrt ließ sich Vizebürgermeister Matthias Adl in Folge zu so etwas Ähnlichem wie zartem Lob für das Budget hinreißen, „welches dank der Opposition in die richtige Richtung geht.“ Was wiederum impliziert, dass man auf allen Seiten aufeinander eingegangen ist. Und – Hand auf‘s Herz: Hat‘s wirklich so wehgetan?
Der Magistrat wiederum fühlte sich durch die Gemeindeaufsicht in seiner Auslegung des Stadtrechtsorganisationsgesetzes (STROG) – wonach in Gemeinderatsakten vor einer Sitzung nur von den Mandataren persönlich Einsicht genommen werden darf und diese auch nur vorort kopiert, aber nicht per Mail zur Verfügung gestellt werden dürfen – bestätigt. Die SPÖ, bislang vehementeste Verfechterin dieser Interpretation, ging dann aber doch bei einer Gemeinderats-Resolution aller Parteien an den NÖ Landtag mit, in der dieser aufgefordert wird, diese antiquierte Regelung zu überprüfen. Es geschehen also doch noch Zeichen und Wunder – möge man das zarte Pflänzchen nicht gleich wieder zertreten!
In der es in der PR-Abteilung einer Hauptstadt-Partei einen neuen Scharfschützen gibt – auserwähltes Ziel der Angriffe ist der Bürgermeister. So dürfen wir lernen, dass „Bürgermeister Verantwortungslos“ in Sachen Militär und Rettungsorganisationen  „ein wenig mehr Vernunft“ guttun würde, die Situierung eines Küchenstudios am ehemaligen Kopalkasernenareal „den Jungen nun Wohnfläche kostet, die dringend benötigt wird“ und sein Vorschlag, Stadtregionen zu bilden, „verspätetes Narrenwecken“ sei,  weshalb gemutmaßt wird, der Bürgermeister sei „amtsmüde und sucht schon einmal Trost in extra für ihn geschaffenen Titeln.“
Auch wenn man Verständnis haben mag für den jugendlichen Enthusiasmus am Polemisieren sowie dem selbstbefriedigendem Ergötzen an der eigenen Fabulierfreude, so stellt sich doch die Frage, ob Parteiaussendungen dieser Art ihr Ziel erreichen. Denn eines droht bei gar soviel Pulverdampf unterzugehen: Die Position der eigenen Partei. Ja, es könnte sogar der Eindruck entstehen, es gäbe eine solche gar nicht, und die Geschosse seien in Wahrheit nur Nebelgranaten, um von dieser inhaltlichen Leere abzulenken. Aber so wird es ja hoffentlich doch nicht sein.
In der internationale Trends nun auch im Bereich Arbeitsplatzorganisation Einzug halten. Setzt doch im Frühjahr 2013 Baumeister Matthias Nolz mit „dieBOX“ einen Co-Working Space um. Was das denn bitteschön schon wieder für ein neumodisches Zeugs sein soll?
Ein 500m²-Bürohaus in der St. Pöltner Birkengasse, in das vor allem jene Einzelunternehmer und Kleinstfirmen Einzug halten werden, die sowohl niedrige Mietkosten für ihre Büroräumlichkeiten brauchen, als auch Vernetzung unter Gleichgesinnten. Matthias Nolz: „Wir richten uns an Freiberufler, Kreative, kleine Start-Ups und digitale Nomaden! Arbeitsplätze können auch für kurze Zeiträume gemietet werden, etwa um begrenzte Zeit an Projekten zu arbeiten oder die Diplomarbeit zügig zu schreiben.“ Preiswerte Infrastruktur (vom möblierten Büroraum bis zum Besprechungszimmer) und sorgenfreie Dienstleistungen (beispielsweise die Reinigung) kommen vom Vermieter, die Vernetzung der jungen – oftmals gleichgesinnten – Arbeits-Nomaden besorgen diese selbst. Ein „ausgezeichneter Nährboden“, auf den sich auch Bürgermeister Stadler freut. Interessenten können sich bereits informieren: www.diebox.info.