Sonderbar
Ausgabe
Sonderbares kommt auf uns zu. Es beginnt im Jänner mit der Befragung zur Heeresreform: Wie da eine Institution, einst unter völlig anderen Rahmenbedingungen geschaffen, drauf und dran wäre, sich noch über viele Jahre in erster Linie mit sich selbst zu beschäftigen: Offiziersrituale, Hunderttausende von verplemperten Jungmännertagen, Beiträge zur öffentlichen Folklore. Sonderbar eine Kirche, die sich noch immer den Luxus einer Diözese namens „Militärseelsorge“ leistet. Mit eigenem Bischof, Administration und klerikalem Apparat. Alles inzwischen ungefähr so notwendig, wie die Brustwarzen eines Grundwehrdieners.
Erstaunlich auch jene Partei, die unser Bundesland seit jeher maßgeblich trägt, dabei aber Persönlichkeitswahlrecht und freies Mandat so wenig ernst nimmt, dass dem Wahlvolk der Landeshauptstadt im März die Obfrau des Bauernbundes von St. Margarethen als für St. Pölten zuständige Abgeordnete empfohlen wird. Die Landespartei nominiert, so scheint es, Volksvertreter nicht gemäß der Struktur der Bevölkerung, sondern nach der Struktur der Partei. Angenehm hat es da der politische Gegner mit der Glaubhaftmachung der Vertretung der Stadt „nach oben“. Es reicht die mollige mediale Universalpräsenz seines original St. Pöltner Trachtenpärchens, bestehend aus bodenständigem Landtags- plus Nationalratsmandat.
Der Hammer kommt aber wohl, wenn im Zuge der Nationalratswahl ein Multimillionär Linksalternative wie Bildungsbürger in deren Vorurteil bestätigen wird, dass sich ökonomische Fortüne am sichersten dann einstellt, wenn sich geldgepflegtes Selbstbewusstsein und geistige Schlichtheit auf hohem Niveau die Waage halten.
Erstaunlich auch jene Partei, die unser Bundesland seit jeher maßgeblich trägt, dabei aber Persönlichkeitswahlrecht und freies Mandat so wenig ernst nimmt, dass dem Wahlvolk der Landeshauptstadt im März die Obfrau des Bauernbundes von St. Margarethen als für St. Pölten zuständige Abgeordnete empfohlen wird. Die Landespartei nominiert, so scheint es, Volksvertreter nicht gemäß der Struktur der Bevölkerung, sondern nach der Struktur der Partei. Angenehm hat es da der politische Gegner mit der Glaubhaftmachung der Vertretung der Stadt „nach oben“. Es reicht die mollige mediale Universalpräsenz seines original St. Pöltner Trachtenpärchens, bestehend aus bodenständigem Landtags- plus Nationalratsmandat.
Der Hammer kommt aber wohl, wenn im Zuge der Nationalratswahl ein Multimillionär Linksalternative wie Bildungsbürger in deren Vorurteil bestätigen wird, dass sich ökonomische Fortüne am sichersten dann einstellt, wenn sich geldgepflegtes Selbstbewusstsein und geistige Schlichtheit auf hohem Niveau die Waage halten.