MFG - Politisch korrekt
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MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

Politisch korrekt

Ausgabe 03/2013
Ich darf meinen Cappuccino nicht mehr vom Kaffeehersteller mit dem „Mohrenlogo“ trinken und schon gar keinen „Mohr im Hemd“ mehr bestellen; dem Sohn um Himmels Willen nicht die „Zehn kleinen Negerlein“ vorsingen oder gar mit ihm „Wer fürchtet sich vor´m schwarzen Mann“ spielen! Und wenn schon spielen, dann natürlich nur mit Holzspielzeug von glücklichen Bäumen! Pippi Langstrumpf darf ich nur mehr mit geschwärzten Passagen vorlesen, denn da ist unter anderem tatsächlich die Rede vom „Negerkönig“!
Ich darf Fisch nur von zertifizierten Händlern kaufen, die nachhaltig fischen;  Thunfisch ist gaaaanz böse – da sterben ja immer auch so viele liebe Delphine in den Netzen! Das Ei gibt´s nur vom Biobauern mit Freilandhaltung, und den Schnittlauch mit Migrationshintergrund, der in Kenia gewachsen ist, werf ich mit einem lauten „Oh mein Gott!“ sofort wieder ins Kühlregal! Auf meinen Bananen klebt das „Fair Trade“ Pickerl und PET-Flaschen sind sowieso tabu, wegen diesem Weichmacherzeugs. Die Bodyshop Creme ohne Tierversuche schmiere ich mir abends selbstverständlich bei Energiesparlampenbeleuchtung ins Gesicht. Ich mache keine Witze über Menschen mit besonderen Bedürfnissen (obwohl – sind wir das nicht alle?), schiebe den Gedanken daran, ob der südafrikanische Läufer bei einer Verurteilung ev. seine Haft zuhause mit Fußfesseln absitzen darf sofort wieder beiseite, und verwende natürlich in all meinen Texten auch die gegenderte Form für Sie – liebe LeserInnen! Eines aber kann ich einfach nicht lassen: Ich greife Männern einfach zu gerne auf den knackigen Po!