RUDI VAJDA: So bin ich
Text
Johannes Reichl
Ausgabe
„Der Kreis schließt sich“, sagt Rudi Vajda. Vor 20 Jahren hat er als einer der Pioniere der Branche den Privatfernsehsender P3tv aus der Taufe gehoben. Jetzt steht der Sender zum Verkauf und Vajda möchte sich ab kommendem Jahr im „Un-Ruhestand“ verstärkt dem Reisen widmen. Mit der Kamera im Anschlag, versteht sich.
Wenn man nach dem Ursprung von Vajdas visueller Leidenschaft sucht, muss man weit zurück in seine Kindheit in Hainburg/Donau gehen, mindestens bis zum 12. Geburtstag. „Damals hat mir mein Großvater – der ein leidenschaftlicher Fotograf war und im Krieg angeblich schon für die Kommunisten fotografiert hat – viel übers Fotografieren erzählt. Das war irgendwie der Anfang.“
Eine gewisse Vorprägung gab es zudem durch den nicht minder fotografiebegeisterten Vater. „Von ihm habe ich den ersten Fotoapparat – eine ‚Zweiäugige Flexaret‘ geschenkt bekommen.“ Der „alte Herr“ ist es auch, der den Sohnemann quasi weiter Richtung Fotografie stößt. „Er hat mich in der HTL Mödling angemeldet, da wollte ich aber nicht hin. Da hat er gefragt: ‚Na, was willst du dann werden?‘ Das wusste ich aber auch nicht. Da hat er gemeint: ‚Gut, dann beginnst du eine Optikerlehre, da ist gerade eine Stelle in Hainburg frei.‘“ Und genau so kommt es auch.
Vajda lernt das Optikerhandwerk, damit aber auch so nebenbei die Fotografie von der Pike auf. Zusätzlich verdient er sich seine ersten journalistischen Sporen als Fotograf beim „Grenzboten“, ein Titel, den späterhin die Niederösterreichischen Nachrichten übernehmen werden. „Ich hab auf Fußballmatches und bei Autorennen fotografiert, das Salär waren 50 Groschen pro Bild“, lacht er. Mag sich in Folge auch die Bezahlung geändert haben, seinem schon damals selbst auferlegten Grundsatz ist er bis heute treu geblieben. „Ich wollte die Dinge, die Welt so real wie möglich einfangen, ganz ohne Inszenierung. Gestellte Fotos waren mir schon damals zuwider.“
Eine gewisse Vorprägung gab es zudem durch den nicht minder fotografiebegeisterten Vater. „Von ihm habe ich den ersten Fotoapparat – eine ‚Zweiäugige Flexaret‘ geschenkt bekommen.“ Der „alte Herr“ ist es auch, der den Sohnemann quasi weiter Richtung Fotografie stößt. „Er hat mich in der HTL Mödling angemeldet, da wollte ich aber nicht hin. Da hat er gefragt: ‚Na, was willst du dann werden?‘ Das wusste ich aber auch nicht. Da hat er gemeint: ‚Gut, dann beginnst du eine Optikerlehre, da ist gerade eine Stelle in Hainburg frei.‘“ Und genau so kommt es auch.
Vajda lernt das Optikerhandwerk, damit aber auch so nebenbei die Fotografie von der Pike auf. Zusätzlich verdient er sich seine ersten journalistischen Sporen als Fotograf beim „Grenzboten“, ein Titel, den späterhin die Niederösterreichischen Nachrichten übernehmen werden. „Ich hab auf Fußballmatches und bei Autorennen fotografiert, das Salär waren 50 Groschen pro Bild“, lacht er. Mag sich in Folge auch die Bezahlung geändert haben, seinem schon damals selbst auferlegten Grundsatz ist er bis heute treu geblieben. „Ich wollte die Dinge, die Welt so real wie möglich einfangen, ganz ohne Inszenierung. Gestellte Fotos waren mir schon damals zuwider.“
Erweckungserlebnis in der Buchhandlung
Erfolgt der erste journalistische Zugang quasi über die rein bildliche Ebene, entwickelt sich über die Jahre hinweg zusehends der Wunsch nach einem gesamtheitlichen, wenn man so will erzählerischen Zugang, der Bild, Text und Ton gleichermaßen umfasst. Eine Art Erweckungserlebnis, wenn man ganz dick auftragen möchte, erlebt Vajda diesbezüglich 1974. „In der Buchhandlung Schubert in St. Pölten fielen mir die Bücher von Fritz Sitte in die Hand, damals einer DER Pressefotografen und Kriegsberichterstatter Österreichs. Die Titel weiß ich noch genau: ‚Flammenherd Angola‘ und ‚Ich war bei den Kurden – Augenzeuge eines Lebenskampfes.‘ Ich war sofort fasziniert und wusste – das will ich auch einmal machen: In ferne Länder reisen, die Menschen vor Ort kennenlernen, mit ihnen reden, über sie und ihr Leben berichten.“
Wer Vajda kennt weiß, dass es nicht nur beim Wunsch bleiben sollte. Tatsächlich wird er – und tut es bis heute – die halbe Welt bereisen. Rumänien nach Ceausescus Sturz, im Norden Indiens bei den Tibetern, China, Japan, Brasilien, Schweden, Norwegen, Russland, Portugal, Türkei, Irak und immer wieder Afrika: Botswana, Namibia bei den Buschmännern, Südafrika, Niger, Nigeria, Algerien, Mali, Senegal, Benin, Gahna, Elfenbeinküste. In Obervolta (heute Burkina Faso) erlebt er einen Militärputsch mit, und untersucht dort im Zuge einer Brillenaktion mit fünf weiteren Freunden 40.000 Schüler. Stets mit dabei, seine Kamera.
Parallel kippt auch sein beruflicher Werdegang immer mehr in die filmische Richtung. Zwar bleibt Vajda Zeit seines Lebens dem Optikerhandwerk treu, eröffnet 1972 sein eigenes Optikergeschäft in Traisen, dem später eines in Lilienfeld, Hainfeld und Kirchberg/Pielach folgen, zudem eröffnet er 1984 ein Fotostudio, das Filmfieber lässt ihn aber nie mehr los und entpuppt sich als die eigentliche Leidenschaft, ja Berufung. So ist es geradezu logisch, dass er Ende 1988 seine eigene Videoproduktionsfirma VVF gründet. Nachdem es in der neuen Landeshauptstadt St. Pölten damals noch kein eigenes ORF Landesstudio gibt, produziert er alsbald auch Beiträge für den Staatsfunk „auch weil wir technisch stets am letzten Stand waren.“
Erfolgt der erste journalistische Zugang quasi über die rein bildliche Ebene, entwickelt sich über die Jahre hinweg zusehends der Wunsch nach einem gesamtheitlichen, wenn man so will erzählerischen Zugang, der Bild, Text und Ton gleichermaßen umfasst. Eine Art Erweckungserlebnis, wenn man ganz dick auftragen möchte, erlebt Vajda diesbezüglich 1974. „In der Buchhandlung Schubert in St. Pölten fielen mir die Bücher von Fritz Sitte in die Hand, damals einer DER Pressefotografen und Kriegsberichterstatter Österreichs. Die Titel weiß ich noch genau: ‚Flammenherd Angola‘ und ‚Ich war bei den Kurden – Augenzeuge eines Lebenskampfes.‘ Ich war sofort fasziniert und wusste – das will ich auch einmal machen: In ferne Länder reisen, die Menschen vor Ort kennenlernen, mit ihnen reden, über sie und ihr Leben berichten.“
Wer Vajda kennt weiß, dass es nicht nur beim Wunsch bleiben sollte. Tatsächlich wird er – und tut es bis heute – die halbe Welt bereisen. Rumänien nach Ceausescus Sturz, im Norden Indiens bei den Tibetern, China, Japan, Brasilien, Schweden, Norwegen, Russland, Portugal, Türkei, Irak und immer wieder Afrika: Botswana, Namibia bei den Buschmännern, Südafrika, Niger, Nigeria, Algerien, Mali, Senegal, Benin, Gahna, Elfenbeinküste. In Obervolta (heute Burkina Faso) erlebt er einen Militärputsch mit, und untersucht dort im Zuge einer Brillenaktion mit fünf weiteren Freunden 40.000 Schüler. Stets mit dabei, seine Kamera.
Parallel kippt auch sein beruflicher Werdegang immer mehr in die filmische Richtung. Zwar bleibt Vajda Zeit seines Lebens dem Optikerhandwerk treu, eröffnet 1972 sein eigenes Optikergeschäft in Traisen, dem später eines in Lilienfeld, Hainfeld und Kirchberg/Pielach folgen, zudem eröffnet er 1984 ein Fotostudio, das Filmfieber lässt ihn aber nie mehr los und entpuppt sich als die eigentliche Leidenschaft, ja Berufung. So ist es geradezu logisch, dass er Ende 1988 seine eigene Videoproduktionsfirma VVF gründet. Nachdem es in der neuen Landeshauptstadt St. Pölten damals noch kein eigenes ORF Landesstudio gibt, produziert er alsbald auch Beiträge für den Staatsfunk „auch weil wir technisch stets am letzten Stand waren.“
„Fernsehschwanger“ im fernen Afrika
Als sich Österreich Mitte der 90er Jahre anschickt, Privatfernsehen zuzulassen „diesbezüglich waren wir ja ein Entwicklungsland – Albanien hatte zu dem Zeitpunkt schon ein oder zwei Privatfernsehsender!“ – ist Vajda sofort elektrisiert. „Ich war richtiggehend fernsehschwanger“, lacht er. Die „Geburt“ erfolgt dann an einem durchaus exotischen Ort. „Ich war mit Jörg Hofer, der damals beim ORF NÖ arbeitete, unterwegs bei der Faustball WM in Namibia. Wir haben irgendwie gleich getickt, und da habe ich ihn gefragt: ‚Du, was hältst du eigentlich davon, wenn wir einen eigenen Sender aufmachen?‘“
Auch Hofer ist von der Idee sofort gefesselt und wirft seinen ORF-Job, ebenso sind Vajdas Beiträge für den ORF alsbald Geschichte. „Ich habe am 11.12.1995 meinen letzten Beitrag für den ORF abgedreht, am 12.12.1995 haben wir P3tv gestartet“, lächelt er. „Danach habe ich für VVF vom ORF NÖ nie wieder einen Auftrag bekommen.“ Wohl deshalb, weil dem bisherigen Monopolisten – wenn auch unausgesprochen – die Privaten alles andere denn grün sind. Dabei will Vajda mit dem ORF keinesfalls konkurrieren. „Mir war von Anfang an klar, dass Regionalfernsehen nur funktionieren kann, wenn ich eben nicht den ORF nachahme, wenn wir genau das bringen, was der ORF nicht bringen und machen kann. Alle anderen, die geglaubt haben, sie machen jetzt auf großer Sender, sind letztlich gescheitert.“
Der Beginn des Privatfernsehens - Als die Bilder nicht laufen durften
Die Anfänge des Privatfernsehens sind dabei nicht einmal holprig, sondern statisch, dürfen die Privaten laut Gesetz doch zunächst nur Standbilder senden. Vajda muss bei dem Gedanken noch heute lachen: „Das muss man sich vorstellen: Fernsehen in Standbildern! Wir haben etwa die Basketballer gefilmt, mussten dann aber jenen Shot raussuchen, wo Neno (Aseric, ehemaliger St. Pöltner Basketballer, Anm.), gerade Richtung Korb segelt und haben das eingefroren. Dieses Bild haben wir dann, mit Sprechertext unterlegt, gesendet.“ Eine Groteske, die Vajda alsbald nicht mehr hinnimmt. „Nach drei Sendungen haben wir beschlossen, wir lassen die Bilder einfach laufen und schauen, was passiert.“ Auch wenn über verschiedene Ecken immer wieder unterschwellige Einschüchterungsversuche unternommen werden „und ich immer darauf gewartet habe, dass eine Anzeige hereinflattert“, bleibt der Sender unbehelligt. Und holt sich bei einer Medienenquete indirekt – eine andere bezeichnende Episode – einen Persilschein. „An der Veranstaltung nahm auch der damals zuständige Minister Viktor Klima teil. Hofer fragte ihn im Interview: ‚Herr Minister, warum dürfen die Privatsender nur Standbilder senden?’ Woraufhin Klima irritiert fragte: ‚Wie meinen Sie das, nur Standbilder?‘ Wir haben ihm das dann auseinandergesetzt und er meinte nur ‚Des is jo a Bledsinn!‘ Und off records fügte er hinzu ‚Senden‘s halt weiter laufende ... aber vom Minister habens das nicht.“ Bald darauf kam die Gesetzesnovelle, die diese Perversität beseitigte und P3tv wieder auf legalen Pfaden wandeln ließ.
Die technsiche Revolution und ihre Folgen
Seitdem hat die gesamte Branche einen unglaublichen Wandel erfahren. Am Augenscheinlichsten lässt sich dies anhand der Kameras nachvollziehen. Galt es früher noch ein 12kg „Trum“ herumzuschleppen, das um die 1 Million Schilling (70.000 Euro) kostete – wobei es neben dem Kameramann eines eigenen Tonassistenten bedurfte, der den Ton abnahm – so wiegt heute ein aktuelles Modell gerade einmal 4 kg, kostet je nach Type zwischen drei und 9.000 Euro und ist technologisch um Lichtjahre voraus. Selbst eine kleine GoPro mit 400 Gramm kommt heute zum Einsatz.
Diese technische Revolution ist nicht minder bei den Schnittplätzen vonstatten gegangen. „Als wir begannen, gab es noch richtige Bandmaschinen, da war von Computern keine Rede“, schmunzelt Vajda „Heute ist alles voll digitalisiert und filebasiert. Und das alles innerhalb von nur 20 Jahren – unglaublich!“
Auch die Möglichkeiten der Austrahlung wurden breiter. War für die Privaten zunächst ohnedies nur Kabel möglich, weil der ORF das Monopol auf terrestrische Ausstrahlung hatte, erlaubte eine Gesetzesnovelle für die Regionalen ab 2009 auch das Senden via DVB-T und Satellit. Dies befeuerte die Fantasie nach größerer und flächendeckenderer Reichweite – ein Ansinnen, das sich mit den Ambitionen der Sparkasse NÖ Mitte West traf, die im September 2007 als Mehrheitseigentümer bei P3tv einstieg. „Wir haben uns auf den Sendern am Klangturm und am Jauerling dazugehängt, haben alle Register gezogen – Internet, DVB-T, Satellit, Kabel“, blickt Vajda zurück. Die wirtschaftlichen Erwartungen dieses kostenintensiven Projektes erfüllen sich aber nicht – die Sparkasse steigt wieder aus und Vajda kauft seine Anteile zurück und wandelt ab 2011 fortan wieder auf eigenen, selbstbestimmten Pfaden.
Heute ist P3tv wie gehabt über das Kabelplusnetz, ebenso aber auch via A1TV und selbstredend via Stream im Netz zu empfangen, letzteres ein Must-have, wie Vajda überzeugt ist: „Es ist nicht so, dass ich glaube, dass das klassische Fernsehen ausgedient hat. Aber es gibt eindeutig zwei Linien, die man bedienen muss: Die – mehrheitlich – Älteren, die sich wie gehabt ihre Sendung zur fixen Ausstrahlungszeit im Fernsehen ansehen möchten, und die Jüngeren, die sich die Beiträge in der TVthek, etwa via App, runterstreamen, wann sie selbst dafür Zeit haben, weil sie zur Ausstrahlung vielleicht gerade irgendwo am Radl sitzen. Das wird sich sicher noch verstärken.“
Als sich Österreich Mitte der 90er Jahre anschickt, Privatfernsehen zuzulassen „diesbezüglich waren wir ja ein Entwicklungsland – Albanien hatte zu dem Zeitpunkt schon ein oder zwei Privatfernsehsender!“ – ist Vajda sofort elektrisiert. „Ich war richtiggehend fernsehschwanger“, lacht er. Die „Geburt“ erfolgt dann an einem durchaus exotischen Ort. „Ich war mit Jörg Hofer, der damals beim ORF NÖ arbeitete, unterwegs bei der Faustball WM in Namibia. Wir haben irgendwie gleich getickt, und da habe ich ihn gefragt: ‚Du, was hältst du eigentlich davon, wenn wir einen eigenen Sender aufmachen?‘“
Auch Hofer ist von der Idee sofort gefesselt und wirft seinen ORF-Job, ebenso sind Vajdas Beiträge für den ORF alsbald Geschichte. „Ich habe am 11.12.1995 meinen letzten Beitrag für den ORF abgedreht, am 12.12.1995 haben wir P3tv gestartet“, lächelt er. „Danach habe ich für VVF vom ORF NÖ nie wieder einen Auftrag bekommen.“ Wohl deshalb, weil dem bisherigen Monopolisten – wenn auch unausgesprochen – die Privaten alles andere denn grün sind. Dabei will Vajda mit dem ORF keinesfalls konkurrieren. „Mir war von Anfang an klar, dass Regionalfernsehen nur funktionieren kann, wenn ich eben nicht den ORF nachahme, wenn wir genau das bringen, was der ORF nicht bringen und machen kann. Alle anderen, die geglaubt haben, sie machen jetzt auf großer Sender, sind letztlich gescheitert.“
Der Beginn des Privatfernsehens - Als die Bilder nicht laufen durften
Die Anfänge des Privatfernsehens sind dabei nicht einmal holprig, sondern statisch, dürfen die Privaten laut Gesetz doch zunächst nur Standbilder senden. Vajda muss bei dem Gedanken noch heute lachen: „Das muss man sich vorstellen: Fernsehen in Standbildern! Wir haben etwa die Basketballer gefilmt, mussten dann aber jenen Shot raussuchen, wo Neno (Aseric, ehemaliger St. Pöltner Basketballer, Anm.), gerade Richtung Korb segelt und haben das eingefroren. Dieses Bild haben wir dann, mit Sprechertext unterlegt, gesendet.“ Eine Groteske, die Vajda alsbald nicht mehr hinnimmt. „Nach drei Sendungen haben wir beschlossen, wir lassen die Bilder einfach laufen und schauen, was passiert.“ Auch wenn über verschiedene Ecken immer wieder unterschwellige Einschüchterungsversuche unternommen werden „und ich immer darauf gewartet habe, dass eine Anzeige hereinflattert“, bleibt der Sender unbehelligt. Und holt sich bei einer Medienenquete indirekt – eine andere bezeichnende Episode – einen Persilschein. „An der Veranstaltung nahm auch der damals zuständige Minister Viktor Klima teil. Hofer fragte ihn im Interview: ‚Herr Minister, warum dürfen die Privatsender nur Standbilder senden?’ Woraufhin Klima irritiert fragte: ‚Wie meinen Sie das, nur Standbilder?‘ Wir haben ihm das dann auseinandergesetzt und er meinte nur ‚Des is jo a Bledsinn!‘ Und off records fügte er hinzu ‚Senden‘s halt weiter laufende ... aber vom Minister habens das nicht.“ Bald darauf kam die Gesetzesnovelle, die diese Perversität beseitigte und P3tv wieder auf legalen Pfaden wandeln ließ.
Die technsiche Revolution und ihre Folgen
Seitdem hat die gesamte Branche einen unglaublichen Wandel erfahren. Am Augenscheinlichsten lässt sich dies anhand der Kameras nachvollziehen. Galt es früher noch ein 12kg „Trum“ herumzuschleppen, das um die 1 Million Schilling (70.000 Euro) kostete – wobei es neben dem Kameramann eines eigenen Tonassistenten bedurfte, der den Ton abnahm – so wiegt heute ein aktuelles Modell gerade einmal 4 kg, kostet je nach Type zwischen drei und 9.000 Euro und ist technologisch um Lichtjahre voraus. Selbst eine kleine GoPro mit 400 Gramm kommt heute zum Einsatz.
Diese technische Revolution ist nicht minder bei den Schnittplätzen vonstatten gegangen. „Als wir begannen, gab es noch richtige Bandmaschinen, da war von Computern keine Rede“, schmunzelt Vajda „Heute ist alles voll digitalisiert und filebasiert. Und das alles innerhalb von nur 20 Jahren – unglaublich!“
Auch die Möglichkeiten der Austrahlung wurden breiter. War für die Privaten zunächst ohnedies nur Kabel möglich, weil der ORF das Monopol auf terrestrische Ausstrahlung hatte, erlaubte eine Gesetzesnovelle für die Regionalen ab 2009 auch das Senden via DVB-T und Satellit. Dies befeuerte die Fantasie nach größerer und flächendeckenderer Reichweite – ein Ansinnen, das sich mit den Ambitionen der Sparkasse NÖ Mitte West traf, die im September 2007 als Mehrheitseigentümer bei P3tv einstieg. „Wir haben uns auf den Sendern am Klangturm und am Jauerling dazugehängt, haben alle Register gezogen – Internet, DVB-T, Satellit, Kabel“, blickt Vajda zurück. Die wirtschaftlichen Erwartungen dieses kostenintensiven Projektes erfüllen sich aber nicht – die Sparkasse steigt wieder aus und Vajda kauft seine Anteile zurück und wandelt ab 2011 fortan wieder auf eigenen, selbstbestimmten Pfaden.
Heute ist P3tv wie gehabt über das Kabelplusnetz, ebenso aber auch via A1TV und selbstredend via Stream im Netz zu empfangen, letzteres ein Must-have, wie Vajda überzeugt ist: „Es ist nicht so, dass ich glaube, dass das klassische Fernsehen ausgedient hat. Aber es gibt eindeutig zwei Linien, die man bedienen muss: Die – mehrheitlich – Älteren, die sich wie gehabt ihre Sendung zur fixen Ausstrahlungszeit im Fernsehen ansehen möchten, und die Jüngeren, die sich die Beiträge in der TVthek, etwa via App, runterstreamen, wann sie selbst dafür Zeit haben, weil sie zur Ausstrahlung vielleicht gerade irgendwo am Radl sitzen. Das wird sich sicher noch verstärken.“
Die Rolle von Politikern und jene von Journalisten
Auch inhaltlich hat sich der Sender immer wieder verändert, um in seiner innersten Grundstruktur doch irgendwie gleich zu bleiben. Die Regionalberichterstattung, quasi Fernsehen vor der Haustür, ist nach wie vor der Kern, daneben sucht Vajda aber immer wieder neue Zugänge – bis hin zur Liveberichterstattung. So staunen etwa 1996 die Kollegen und Seher nicht schlecht, als er im St. Pöltner Rathaus anlässlich der Kommunalwahlen ein Wahlstudio einrichtet und dadurch, noch vor dem ORF, die ersten Ergebnisse und Live-Interviews in den Äther schleudert.
Ein andermal zeichnet er direkt in Straßburg vor den Europawahlen auf, wo er sämtliche österreichischen Fraktionsvertreter vors Mikrofon holt. „Das war schon bemerkenswert – wir, der kleine niederösterreichische Lokalsender inmitten der diversen nationalen Stationen, der gleichberechtigt aus dem Studio im Europaparlament sendet“, erinnert sich Vajda gerne zurück.
Dass dabei gerade die politische Berichterstattung eine besondere Herausforderung darstellt, liegt auf der Hand, wobei Vajda diesbezüglich einen ziemlich pragmatischen Zugang hat. „Es ist ganz einfach: Politiker sind Menschen, die gestalten. Und Journalisten sind Menschen, die aufzeigen sollen, was die Politiker gestalten und tun.“ Man habe verschiedene Rollen zu erfüllen. „Der Politiker versucht im Gespräch zumeist seine Message durchzubringen, die wir wiedergeben sollen, auch wenn ich weiß, dass die Hälfte des ‚Gesagten‘ davon so nicht stimmen kann und das Thema in ein paar Wochen ganz anders klingt“, schmunzelt er, „das ist Politik.“ Der Journalist wiederum müsse kritisch nach- und hinterfragen, weshalb vor allem – was leider vielen Journalisten zusehends abgeht – „kritische Distanz unabdingbar ist. Ich war deshalb noch nie mit einem aktiven Politiker verhabert, das ist der Objektivität abträglich.“
Auch inhaltlich hat sich der Sender immer wieder verändert, um in seiner innersten Grundstruktur doch irgendwie gleich zu bleiben. Die Regionalberichterstattung, quasi Fernsehen vor der Haustür, ist nach wie vor der Kern, daneben sucht Vajda aber immer wieder neue Zugänge – bis hin zur Liveberichterstattung. So staunen etwa 1996 die Kollegen und Seher nicht schlecht, als er im St. Pöltner Rathaus anlässlich der Kommunalwahlen ein Wahlstudio einrichtet und dadurch, noch vor dem ORF, die ersten Ergebnisse und Live-Interviews in den Äther schleudert.
Ein andermal zeichnet er direkt in Straßburg vor den Europawahlen auf, wo er sämtliche österreichischen Fraktionsvertreter vors Mikrofon holt. „Das war schon bemerkenswert – wir, der kleine niederösterreichische Lokalsender inmitten der diversen nationalen Stationen, der gleichberechtigt aus dem Studio im Europaparlament sendet“, erinnert sich Vajda gerne zurück.
Dass dabei gerade die politische Berichterstattung eine besondere Herausforderung darstellt, liegt auf der Hand, wobei Vajda diesbezüglich einen ziemlich pragmatischen Zugang hat. „Es ist ganz einfach: Politiker sind Menschen, die gestalten. Und Journalisten sind Menschen, die aufzeigen sollen, was die Politiker gestalten und tun.“ Man habe verschiedene Rollen zu erfüllen. „Der Politiker versucht im Gespräch zumeist seine Message durchzubringen, die wir wiedergeben sollen, auch wenn ich weiß, dass die Hälfte des ‚Gesagten‘ davon so nicht stimmen kann und das Thema in ein paar Wochen ganz anders klingt“, schmunzelt er, „das ist Politik.“ Der Journalist wiederum müsse kritisch nach- und hinterfragen, weshalb vor allem – was leider vielen Journalisten zusehends abgeht – „kritische Distanz unabdingbar ist. Ich war deshalb noch nie mit einem aktiven Politiker verhabert, das ist der Objektivität abträglich.“
Über den lokalen Tellerrand hinausblicken
Interviews, Analyseschienen, Gespräche haben Vajda immer fasziniert, wohl weil sie die unmittelbarste Form darstellen und so seinem Anspruch nach Authentizität, Unmittelbarkeit und Realismus am nächsten kommen. Davon zeugt auch das Format „Standpunkt“, wofür er sich Gäste ins Studio lädt, ebenso wie die relativ neue Sendereihe „Die Chefredakteure“, im Zuge dessen er mit Kollegen diverse aktuelle Themen diskutiert.
Mehr einem aufklärerischen, im weitesten Sinne auch moralischen Ansatz verpflichtet wiederum sind Formate, die den lokalen Rahmen sprengen und über den Tellerrand hinausreichen, so etwa das Europamagazin „EU & Du“ oder das Integrationsmagazin „Zweite Heimat“, für das der Sender 2013 sogar mit dem Journalistenpreis „Integration“ ausgezeichnet wurde.
Wenn man Vajda nach besonderen Begegnungen im Laufe seiner Karriere als Fernsehmacher fragt, tut er sich schwer. „Im Grunde genommen, so komisch es klingt, ist jedes Interview spannend und erfüllend, jede Person faszinierend. Da ist jemand, der sein Innerstes offenbart, darüber sprechen möchte. Und ich versuche es so getreu wiederzugeben wie möglich.“
Umgekehrt gewinnt man im Zuge des Gesprächs aber doch den Eindruck, dass ihn außergewöhnliche Lebensentwürfe – egal ob es der eines Prominenten oder der eines Normalsterblichen ist – besonders in Bann ziehen. „Menschen wie Hedi Wogowitsch etwa, die in Österreich erfolgreiche Hotelbetreiberin war und dann nach Senegal geht, um dort eine Leprastation aufzubauen, sind schon bemerkenswert.“ Auch – ein ganz frischer Beitrag – das Schicksal einer Bosnierin, die Anfang der 90er aus Jugoslawien flüchten musste und seither in St. Pölten lebt, bewegt ihn. für eine Dokumentation hat er sie in ihre alte Heimat begleitet. „Sie ist damals gerade noch aus Bihac rausgekommen mit zwei Kindern, bevor die Stadt 1.200 Tage eingeschlossen wurde. Ein Sohn, der beim Militär war, blieb zurück. Wir standen dort bei strömendem Regen am ehemaligen Militärflughafen und sie erzählte mir ihre Geschichte, das war schon sehr bewegend. Ebenso wie jene einer anderen Dame, die mir genau die Stelle zeigte, wo ihr Mann erschossen wurde.“
Interviews, Analyseschienen, Gespräche haben Vajda immer fasziniert, wohl weil sie die unmittelbarste Form darstellen und so seinem Anspruch nach Authentizität, Unmittelbarkeit und Realismus am nächsten kommen. Davon zeugt auch das Format „Standpunkt“, wofür er sich Gäste ins Studio lädt, ebenso wie die relativ neue Sendereihe „Die Chefredakteure“, im Zuge dessen er mit Kollegen diverse aktuelle Themen diskutiert.
Mehr einem aufklärerischen, im weitesten Sinne auch moralischen Ansatz verpflichtet wiederum sind Formate, die den lokalen Rahmen sprengen und über den Tellerrand hinausreichen, so etwa das Europamagazin „EU & Du“ oder das Integrationsmagazin „Zweite Heimat“, für das der Sender 2013 sogar mit dem Journalistenpreis „Integration“ ausgezeichnet wurde.
Wenn man Vajda nach besonderen Begegnungen im Laufe seiner Karriere als Fernsehmacher fragt, tut er sich schwer. „Im Grunde genommen, so komisch es klingt, ist jedes Interview spannend und erfüllend, jede Person faszinierend. Da ist jemand, der sein Innerstes offenbart, darüber sprechen möchte. Und ich versuche es so getreu wiederzugeben wie möglich.“
Umgekehrt gewinnt man im Zuge des Gesprächs aber doch den Eindruck, dass ihn außergewöhnliche Lebensentwürfe – egal ob es der eines Prominenten oder der eines Normalsterblichen ist – besonders in Bann ziehen. „Menschen wie Hedi Wogowitsch etwa, die in Österreich erfolgreiche Hotelbetreiberin war und dann nach Senegal geht, um dort eine Leprastation aufzubauen, sind schon bemerkenswert.“ Auch – ein ganz frischer Beitrag – das Schicksal einer Bosnierin, die Anfang der 90er aus Jugoslawien flüchten musste und seither in St. Pölten lebt, bewegt ihn. für eine Dokumentation hat er sie in ihre alte Heimat begleitet. „Sie ist damals gerade noch aus Bihac rausgekommen mit zwei Kindern, bevor die Stadt 1.200 Tage eingeschlossen wurde. Ein Sohn, der beim Militär war, blieb zurück. Wir standen dort bei strömendem Regen am ehemaligen Militärflughafen und sie erzählte mir ihre Geschichte, das war schon sehr bewegend. Ebenso wie jene einer anderen Dame, die mir genau die Stelle zeigte, wo ihr Mann erschossen wurde.“
Die Reise geht weiter – ein Leben nach P3tv
In Hinkunft möchte sich Vajda praktisch ausschließlich dieser Form von (Reise-)Berichterstattung widmen, weshalb er sein Leben neu ausrichtet. „Ich habe P3tv zum Verkauf ausgeschrieben. Ich habe jetzt 51 Dienstjahre am Buckel und werde im nächsten Jahr 65. In Zukunft möchte ich mich aber völlig frei, ohne ständig einen Betrieb am Laufen halten zu müssen, dem Reisen widmen. Fremde Menschen und Kulturen kennenlernen, vorort recherchieren, darüber berichten, so ungeschminkt wie möglich – das wollte ich immer machen. In gewisser Weise kehre ich damit zu Fritz Sitte zurück. Es ist, als ob sich der Kreis schließen würde.“
Ist sein bisheriger Werdegang, auch der Fernsehesender, dann aber nicht in gewisser Weise auch ein Umweg gewesen? Vajda schüttelt bestimmt den Kopf. „Nein, es hat sich alles auf etwas zubewegt, von dem ich zwar lange nicht wusste, wohin – aber die Richtung hat immer gestimmt. Und ich musste die bisherigen Reisen ja auch finanzieren. Mein Beruf war immer zugleich mein Leben. Das bin ich. Ich empfinde das auch nicht als Arbeit im eigentlichen Sinne. Ich fange um 7 Uhr in der Früh an und schaue mir um 22 Uhr, das ist ein Pflichttermin, die ZIB 2 ein. Wenn es geht zuhause, wenn nicht, dann eben noch im Büro. So ist mein Leben.“
Eines, das ob dieser Intensität freilich auch seinen Tribut forderte. „Es sind zwei Ehen dabei draufgegangen“, stellt Vajda nüchtern fest. Ob es das Wert war? Vajda hält einen Moment inne, meint dann: „Ich glaube jeder Mensch hat seine Grundeinstellung zu sich selbst, zu seinem Leben. Bei mir war die Firma immer die Basis. Das hat meine erste Frau lange mitgetragen, sie war auch auf einigen Reisen mit dabei. Aber irgendwann entwickelt man sich halt auseinander, geht in verschiedene Richtungen, und ich bin nicht der Mensch, der dann Kompromisse eingeht, wenn ich sehe, dass die Kluft zu groß wird. In meinem Innersten bin ich ein Einzelkämpfer.“
Ein Charakterzug, der sich durch sämtliche Bereiche seines Lebens zieht. „Ich habe zumeist sehr konkrete Vorstellungen. Wenn sie jemand mitträgt, ist es gut, wenn nicht, ist das auch okay – da jammere ich nicht. Es kann schließlich nicht jeder ticken wie ich.“ Dass er als grader Michl, der sagt „was ich mir denke, was mir passt, und was nicht“ nicht immer den ersten Platz im Sympathieranking oder in Sachen Diplomatie belegt, nimmt er als gegeben hin. „Du musst dir halt gewisse Etikettierungen erarbeiten, und ich bin sicher nicht einfach. Aber letztlich geht es darum, dass du dir in der Früh in den Spiegel schauen kannst.“ Und aus diesem blickt bis heute ein authentischer, ungeschminkter Vajda heraus. Realismus pur, mit dem Vajda auch vor sich selbst nicht Halt macht: „Ich will nichts beschönigen, ich will aber auch nichts schlechter machen, als es ist. Inszenierungen und Manipulationen habe ich immer verabscheut!“ Zugänge wie diese sind selten geworden im Journalismus – leider!
P3TV
Rudi Vajda gründete vor 20 Jahren P3tv. Damals konnten knapp 30.000 Menschen den Sender empfangen. Heute sind knapp 850.000 Menschen im Netz der kabelplus und A1TV technisch in der Lage, P3tv anzuschauen. Zudem werden unter www.p3tv.at die verschiedenen Beiträge im Schnitt 20.000 Mal/Monat abgerufen.
In Hinkunft möchte sich Vajda praktisch ausschließlich dieser Form von (Reise-)Berichterstattung widmen, weshalb er sein Leben neu ausrichtet. „Ich habe P3tv zum Verkauf ausgeschrieben. Ich habe jetzt 51 Dienstjahre am Buckel und werde im nächsten Jahr 65. In Zukunft möchte ich mich aber völlig frei, ohne ständig einen Betrieb am Laufen halten zu müssen, dem Reisen widmen. Fremde Menschen und Kulturen kennenlernen, vorort recherchieren, darüber berichten, so ungeschminkt wie möglich – das wollte ich immer machen. In gewisser Weise kehre ich damit zu Fritz Sitte zurück. Es ist, als ob sich der Kreis schließen würde.“
Ist sein bisheriger Werdegang, auch der Fernsehesender, dann aber nicht in gewisser Weise auch ein Umweg gewesen? Vajda schüttelt bestimmt den Kopf. „Nein, es hat sich alles auf etwas zubewegt, von dem ich zwar lange nicht wusste, wohin – aber die Richtung hat immer gestimmt. Und ich musste die bisherigen Reisen ja auch finanzieren. Mein Beruf war immer zugleich mein Leben. Das bin ich. Ich empfinde das auch nicht als Arbeit im eigentlichen Sinne. Ich fange um 7 Uhr in der Früh an und schaue mir um 22 Uhr, das ist ein Pflichttermin, die ZIB 2 ein. Wenn es geht zuhause, wenn nicht, dann eben noch im Büro. So ist mein Leben.“
Eines, das ob dieser Intensität freilich auch seinen Tribut forderte. „Es sind zwei Ehen dabei draufgegangen“, stellt Vajda nüchtern fest. Ob es das Wert war? Vajda hält einen Moment inne, meint dann: „Ich glaube jeder Mensch hat seine Grundeinstellung zu sich selbst, zu seinem Leben. Bei mir war die Firma immer die Basis. Das hat meine erste Frau lange mitgetragen, sie war auch auf einigen Reisen mit dabei. Aber irgendwann entwickelt man sich halt auseinander, geht in verschiedene Richtungen, und ich bin nicht der Mensch, der dann Kompromisse eingeht, wenn ich sehe, dass die Kluft zu groß wird. In meinem Innersten bin ich ein Einzelkämpfer.“
Ein Charakterzug, der sich durch sämtliche Bereiche seines Lebens zieht. „Ich habe zumeist sehr konkrete Vorstellungen. Wenn sie jemand mitträgt, ist es gut, wenn nicht, ist das auch okay – da jammere ich nicht. Es kann schließlich nicht jeder ticken wie ich.“ Dass er als grader Michl, der sagt „was ich mir denke, was mir passt, und was nicht“ nicht immer den ersten Platz im Sympathieranking oder in Sachen Diplomatie belegt, nimmt er als gegeben hin. „Du musst dir halt gewisse Etikettierungen erarbeiten, und ich bin sicher nicht einfach. Aber letztlich geht es darum, dass du dir in der Früh in den Spiegel schauen kannst.“ Und aus diesem blickt bis heute ein authentischer, ungeschminkter Vajda heraus. Realismus pur, mit dem Vajda auch vor sich selbst nicht Halt macht: „Ich will nichts beschönigen, ich will aber auch nichts schlechter machen, als es ist. Inszenierungen und Manipulationen habe ich immer verabscheut!“ Zugänge wie diese sind selten geworden im Journalismus – leider!
P3TV
Rudi Vajda gründete vor 20 Jahren P3tv. Damals konnten knapp 30.000 Menschen den Sender empfangen. Heute sind knapp 850.000 Menschen im Netz der kabelplus und A1TV technisch in der Lage, P3tv anzuschauen. Zudem werden unter www.p3tv.at die verschiedenen Beiträge im Schnitt 20.000 Mal/Monat abgerufen.