Freaky times
Text
Michael Müllner
Ausgabe
The Times They Are a-Changin‘, weiß Bob Dylan schon lang, aber momentan geht’s wirklich ruck-zuck. Heute allmächtiger Diktator, morgen abgedankter Freak. Aus Angst, dass Araber in unsere Hochhäuser fliegen, packeln wir Europäer lieber mit Öl-liefernden Verbrecherregimen anstatt die große Chance eines neuen Nahen Ostens zu fördern. Nun haben sich die Geknechteten selbst geholfen, und uns genau das vor Augen geführt und bewiesen. Waren es im Ostblock noch Aushängeschilder wie Lech Walesa, so gelten heute Twitter und Facebook als Schlüssel zum Erfolg. Und wie immer sind wir naiv genug, und glauben, es geht um einzelne Menschen.
Doch die Demonstranten wollen nicht nur einen Präsidentenkopf los werden, sondern gleich das ganze fischig-stinkende Korruptionssystem, welches Jahrzehnte lang sein Volk in Profiteure und Loser teilte. Es geht also nicht um ‚den‘ Worst-Case der politischen Megaverbrecher, sondern um ‚sein‘ ganzes, komplexes System der Unmoral. Desto mehr wir das erkennen, desto mehr können wir uns gleich mit ins Winkerl zum Abschaum stellen. Wir Geschäftemacher und Pauschaltouristen, die wir der arabischen Kultur über Jahrzehnte hinweg das Potential für einen aufgeklärten, demokratischen Wandel abgesprochen haben nur um uns an ihren Ölfeldern und Sandstränden breit zu machen. Ruck-zuck – und absolute Machtverhältnisse sind Geschichte.
PS: Im Oktober wird in St. Pölten gewählt. Will unser Wahlvolk einen Wandel? Können politische Freaks wie Asbest-Otzi, Gift-und-Gallen-Nonni oder experimentelle „Bürger-Gruppen“ das absolute Machtsystem St. Pölten zu Fall bringen? Oder liegt unser Wandel gar schon hinter uns, als damals im Jahre 2004 Gruber an Stadler übergab?
Doch die Demonstranten wollen nicht nur einen Präsidentenkopf los werden, sondern gleich das ganze fischig-stinkende Korruptionssystem, welches Jahrzehnte lang sein Volk in Profiteure und Loser teilte. Es geht also nicht um ‚den‘ Worst-Case der politischen Megaverbrecher, sondern um ‚sein‘ ganzes, komplexes System der Unmoral. Desto mehr wir das erkennen, desto mehr können wir uns gleich mit ins Winkerl zum Abschaum stellen. Wir Geschäftemacher und Pauschaltouristen, die wir der arabischen Kultur über Jahrzehnte hinweg das Potential für einen aufgeklärten, demokratischen Wandel abgesprochen haben nur um uns an ihren Ölfeldern und Sandstränden breit zu machen. Ruck-zuck – und absolute Machtverhältnisse sind Geschichte.
PS: Im Oktober wird in St. Pölten gewählt. Will unser Wahlvolk einen Wandel? Können politische Freaks wie Asbest-Otzi, Gift-und-Gallen-Nonni oder experimentelle „Bürger-Gruppen“ das absolute Machtsystem St. Pölten zu Fall bringen? Oder liegt unser Wandel gar schon hinter uns, als damals im Jahre 2004 Gruber an Stadler übergab?