Un-endlich
Text
Thomas Fröhlich
Ausgabe
Manches Leben dauert wohl ewig. Zumindest denken wir das, wenn Menschen einfach so sehr zu unserem Umfeld zählen, sodass dieser Ort für uns gleichsam an Gegenwart verlieren tät‘, wenn wir sie nicht mehr um uns hätten. Weil sie etwa diese Stadt mit ihrer Person beseelen. Und dann, plötzlich, gibt es sie nicht mehr. Lapidar heißt das: verstorben. Gleich drei Menschen, die uns im besten Sinne bereichert haben, sind in den letzten Monaten von uns gegangen: Musiker Toni Wegscheider, Stadthistoriker und Krimiautor Manfred Wieninger und Allround-Kulturvermittler Hugo Schöffer. Dreimal Tod, wo es zuvor Atem gab. Wo uns Musik, dargebracht mit Herzblut, einen traurigen Tag erträglich machen konnte. Wo uns Geschriebenes über den Umweg der Fiktion die Wirklichkeit begreifen ließ. Wo jemand, uneitel und mit größter Selbstverständlichkeit, für eine gute Sache da war, auch wenn’s manchmal an die eigene Substanz ging: „Mach‘ ich schon. Kannst Dich drauf verlassen.“ Und auf einmal kann nichts mehr gemacht werden. Und wir, die Überlebenden, die wir es gewohnt waren, uns zu verlassen, sind verlassen.
Und doch bleibt etwas da, eingebettet in der geistigen Architektur dieser Stadt: ein Vermächtnis, wenn man so will. Ein wenig Unsterblichkeit in der Endlichkeit.
Während ich diese Zeilen schreibe, erfahre ich, dass der Drummer Charlie Watts gestorben ist: ein jahrzehntelanger Begleiter, der mir aus der Ferne so manchen Lebensrhythmus vorgegeben hatte.
Jedoch: „The song has ended, but the melody lingers on!“ Danke, Toni, Manfred und Hugo!
Und doch bleibt etwas da, eingebettet in der geistigen Architektur dieser Stadt: ein Vermächtnis, wenn man so will. Ein wenig Unsterblichkeit in der Endlichkeit.
Während ich diese Zeilen schreibe, erfahre ich, dass der Drummer Charlie Watts gestorben ist: ein jahrzehntelanger Begleiter, der mir aus der Ferne so manchen Lebensrhythmus vorgegeben hatte.
Jedoch: „The song has ended, but the melody lingers on!“ Danke, Toni, Manfred und Hugo!