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St. Pöltens gute Seite

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Text Tina Reichl
Ausgabe 11/2018
„Max, magst du einen Smoothie?“ „Jaaaa, aber nur …. mit Joghurt, super fruchtig allemal, s wie schmeckt gut und sehr milde, angenehm und optimal!“, singt das Kind vergnügt. Fahr ich zum Hofer, fängt er an die Melodie aus der Werbung zu pfeifen. Ähnliches bei Media Markt – Wo kommt der Spaß her?, Billa – sagt der Hausverstand, Hornbach – Sag nicht Projekt, wenn du nicht Hornbach meinst!, Kika – I bin a Kika! oder Möbelix – kost fast nix. Dasselbe bei Getränken, ganz egal ob jemand Tee trinkt – die Teekanne macht den Tee, Red Bull – verleiht Flügel, Römerquelle – belebt die Sinne, Nespresso – What else?  Das setzt sich natürlich auch bei Nahrungsmitteln fort: Haribo – macht Kinder froh, Manner – mag man eben, Milka – die zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt oder Fruchtzwerge – so wertvoll wie ein kleines Steak. Stolz ob der Merkfähigkeit meines Sohnes lächle ich dabei immer milde. Von wem er das hat, ist mir ein Rätsel, aber wohl eher von mir – weil ich ein Mädchen bin. Dafür bekommt er etwas mit Spiel, Spaß, Spannung und Schokolade.  
Seit das Kind allerdings die always Slipeinlagen auf der Toilette entdeckt hat und mich dann abends ganz überrascht coram publico fragt: „Mama, leidest du leicht an Blasenschwäche?“ bin ich ins Grübeln gekommen. Wie lautet dann die nächste Frage? „Hast du Papa auch bei Parship kennengelernt?“ Ganz zu schweigen vom Erklärungsbedarf bei der Vagisan Feuchtcreme gegen Scheidentrockenheit und dem Amorelie Adventkalender der besonderen Art.
Bei Werbung schalte ich ab sofort um! Ich bin doch nicht blöd!