RAPHAEL LANDTHALER: Rapids Herr der Finanzen
Text
Thomas Schöpf
Ausgabe
Raphael Landthaler ist bei Österreichs Fußball-Rekordmeister SK Rapid Leiter Finanzen und Organisationsentwicklung. Beim SKN St. Pölten hat man den engagierten Wirtschaftsuniversitäts-Absolventen einst vergrämt.
Ausgerechnet der Erz-Austrianer Anton Pfeffer ist indirekt beteiligt, dass Raphael Landthaler seinen Traumjob bei Rapid bekommen hat und beim österreichischen Rekordmeister seit Jahresbeginn als Abteilungsleiter Finanzen und Organisationsentwicklung fungiert. Der Türnitzer war es, der den St. Pöltner 2006 beim SKN St. Pölten mehr oder weniger abgeschossen hat. Landthaler war beim damaligen Regionalligisten Obmann-Stellvertreter und Kassier und agierte im Verein wie das sprichwörtliche „Mädchen für Alles“. Der Aufsichtsrat vom Land NÖ machte dem Studenten jedoch unmissverständlich klar, dass man ihn im Fall eines Aufstiegs nicht mehr benötigen und durch einen „Profi“ ersetzen werde. Landthaler trat daraufhin sofort desillusioniert zurück und beendete sein lange Zeit für den SKN auf Eis gelegtes Wirtschaftsstudium mit einer Diplomarbeit über die Besteuerung von Profi-Fußballern. Dann ging’s schnell. Der deutsche VDM-Verlag sicherte sich die Buchrechte und die deutsche Firma „Corporate Planning AG“, die u. a. 1860 München und Hannover 96 betreut, wurde auf seine Arbeit aufmerksam. Gemeinsam entwickelten sie eine Controlling-Software weiter, die Vereinen hilft, die komplexen Fußballerverträge, Manager Fees, Ticketing-Erlöse usw. zu überwachen. Nach einem Seminar-Vortrag bei Rapid hatte Landthaler bei den Hütteldorfern seinen Fuß in der Tür.
Rapid war immer schon sein Verein. „Ich war von Kind auf Fan“, leuchten seine Augen beim Gespräch, zu dem der bald 40-Jährige im grünen Rapid-Poloshirt erscheint. „1987 bin ich aber vom Kempes-Virus infiziert worden“, gesteht Landthaler. Als der Weltmeister und WM-Torschützenkönig von 1978 für den VSE St. Pölten kickte, war es um Raphael geschehen. Er gründete den „VSE Fanklub“ und lernte so erstmals Vereinsarbeit kennen und lieben. Er war es auch, der das „Kempes-Event“ 2005, also die Rückkehr des vielleicht besten Fußballers, der je in Österreich gespielt hat, veranstaltet hat und von der Vereinsführung 2012 dafür mit der Organisation des Abschiedsmatches vom Voith-Platz betreut wurde.
Mittlerweile fließen all seine Energien in den SK Rapid Wien. Vergangenen Sommer wurde er von Präsident Michael Krammer und vom Vorstand der Allianz Investment AG Martin Bruckner gefragt, ob er sich diese Arbeit vorstellen könne. Zuvor hatte er schon unter Präsident Rudolf Edlinger, dem ehemaligen Finanzminister, seine Tätigkeiten bei Rapid intensiviert und war als Freelancer für ein 15-Millionen-Budget mitverantwortlich. Nach einem zweiwöchigen Urlaub bei der WM in Brasilien sagte Landthaler schließlich Ja zu Rapid und beendete sukzessive seine Arbeit als Unternehmensberater. Jetzt ist er für die Buchhaltung, Planung, Budgetierung, Controlling, Soll-Ist-Vergleiche, Jahresabschlüsse und Geschäftsberichte bei den Grün-Weißen verantwortlich. Das spannendste gemeinsame Projekt ist das 28.000 Zuschauer fassende Allianz Stadion, in das die Hütteldorfer 2016 einziehen, und das zur Gänze Rapid gehört. Bis 2019 soll das Budget von derzeit 18 auf 30 Millionen Euro anwachsen. „Das ist die größte Herausforderung im Sportmanagement“, so Landthaler.
„Wenn ich es mir wünschen könnte, würde ich dann gerne mit Rapid die Meisterschaft feiern und den SKN auf Platz zwei sehen“ lacht Landthaler, „aber mit Respektabstand!“ Dass die St. Pöltner immer noch in der zweiten Liga grundeln, tut ihm weh. „Das Märchen vom kleinen Budget kann ich nicht mehr hören. Mit 3,8 Millionen Euro musst du in der zweiten österreichischen Liga jedes Jahr um den Titel mitspielen.“ Er selbst kommt nach wie vor gerne zuschauen und unterhält sich auch mit Pfeffer im VIP-Klub. „Wir haben uns längst ausgesprochen. Letztlich bin ich ihm dankbar.“ Nach diesem Resümee ging es für Landthaler – der den Gesprächstermin mit dem MFG-Magazin an keinem Wochentag und keinem Rapid-Spieltag haben wollte – weiter nach Radlberg. Dort kickt er immer noch für die Reserve des ASV in der 2. Klasse Traisental. Aber nicht mehr in violett: „Ich habe ihnen jetzt neue Dressen gekauft.“
Rapid war immer schon sein Verein. „Ich war von Kind auf Fan“, leuchten seine Augen beim Gespräch, zu dem der bald 40-Jährige im grünen Rapid-Poloshirt erscheint. „1987 bin ich aber vom Kempes-Virus infiziert worden“, gesteht Landthaler. Als der Weltmeister und WM-Torschützenkönig von 1978 für den VSE St. Pölten kickte, war es um Raphael geschehen. Er gründete den „VSE Fanklub“ und lernte so erstmals Vereinsarbeit kennen und lieben. Er war es auch, der das „Kempes-Event“ 2005, also die Rückkehr des vielleicht besten Fußballers, der je in Österreich gespielt hat, veranstaltet hat und von der Vereinsführung 2012 dafür mit der Organisation des Abschiedsmatches vom Voith-Platz betreut wurde.
Mittlerweile fließen all seine Energien in den SK Rapid Wien. Vergangenen Sommer wurde er von Präsident Michael Krammer und vom Vorstand der Allianz Investment AG Martin Bruckner gefragt, ob er sich diese Arbeit vorstellen könne. Zuvor hatte er schon unter Präsident Rudolf Edlinger, dem ehemaligen Finanzminister, seine Tätigkeiten bei Rapid intensiviert und war als Freelancer für ein 15-Millionen-Budget mitverantwortlich. Nach einem zweiwöchigen Urlaub bei der WM in Brasilien sagte Landthaler schließlich Ja zu Rapid und beendete sukzessive seine Arbeit als Unternehmensberater. Jetzt ist er für die Buchhaltung, Planung, Budgetierung, Controlling, Soll-Ist-Vergleiche, Jahresabschlüsse und Geschäftsberichte bei den Grün-Weißen verantwortlich. Das spannendste gemeinsame Projekt ist das 28.000 Zuschauer fassende Allianz Stadion, in das die Hütteldorfer 2016 einziehen, und das zur Gänze Rapid gehört. Bis 2019 soll das Budget von derzeit 18 auf 30 Millionen Euro anwachsen. „Das ist die größte Herausforderung im Sportmanagement“, so Landthaler.
„Wenn ich es mir wünschen könnte, würde ich dann gerne mit Rapid die Meisterschaft feiern und den SKN auf Platz zwei sehen“ lacht Landthaler, „aber mit Respektabstand!“ Dass die St. Pöltner immer noch in der zweiten Liga grundeln, tut ihm weh. „Das Märchen vom kleinen Budget kann ich nicht mehr hören. Mit 3,8 Millionen Euro musst du in der zweiten österreichischen Liga jedes Jahr um den Titel mitspielen.“ Er selbst kommt nach wie vor gerne zuschauen und unterhält sich auch mit Pfeffer im VIP-Klub. „Wir haben uns längst ausgesprochen. Letztlich bin ich ihm dankbar.“ Nach diesem Resümee ging es für Landthaler – der den Gesprächstermin mit dem MFG-Magazin an keinem Wochentag und keinem Rapid-Spieltag haben wollte – weiter nach Radlberg. Dort kickt er immer noch für die Reserve des ASV in der 2. Klasse Traisental. Aber nicht mehr in violett: „Ich habe ihnen jetzt neue Dressen gekauft.“