YOU ARE THE GAMECHANGER!
Text
Johannes Reichl
Ausgabe
Ich verstehe jene, die einfach Angst vor der Impfung haben, auch wenn ich ihre Gründe für irrational halte. Und ja, es ist diesbezüglich ein hinkender Vergleich, wenn man etwa die Gurtenpflicht ins Spiel bringt – dabei muss man sich ja nichts injizieren, sondern nur etwas anlegen. Es ist aber ein absolut richtiger Vergleich, wenn man das Ergebnis und die Wirkung betrachtet. Gurt wie Impfung schützen vor Schaden und retten Leben. Das natürlich nicht zu 100% – man kann auch angeschnallt tödlich verunglücken, ebenso wie man trotz Impfung erkranken kann – aber in geringerem Maße, mit milderem Verlauf und mit deutlich geringerem Sterberisiko. Das ist eine gute Nachricht, eine verdammt gute sogar! Denn es heißt, dass uns eine Tragödie wie während der Spanischen Grippe, als man sich nur mit Maske, Abstandhalten und Desinfektion schützen konnte, hoffentlich erspart bleiben wird. Damals starben weltweit zwischen 20 bis 50 Millionen Menschen innerhalb von zwei Jahren.
Es gibt noch eine Parallele zwischen Gurt und Impfung. Wenn ich mit dem Auto fahre, schnalle ich auch meine Kinder an, weil ich Verantwortung für sie trage. Ich möchte nicht aus Achtlosigkeit ihr Leben aufs Spiel setzen, sondern Schaden von ihnen fernhalten. Deshalb gurten sich auch die Mitfahrer an – zu ihrem Schutz und zu meinem, weil sie mir als Fahrer die etwaige Verantwortung für ihren Tod nicht zumuten möchten. Genau in diesem zweiseitigen Sinne muss man die Impfung begreifen – es geht nicht nur um mich selbst und meinen eigenen Schutz. Es geht auch um jenen der anderen. Je mehr sich impfen lassen, desto sicherer wird es für alle. Und desto früher bekommen wir auch die Kollateralschäden der Pandemie in den Griff: Lockdowns, Wirtschaftspleiten, psychische Erkrankungen, Bildungs- und Sozialdefizite für Kinder und Jugendliche etc. Auch wenn es manche nicht hören möchten – die Impfung ist aktuell DAS probate Mittel für ein halbwegs „normales“ Leben wie Länder mit hoher Durchimpfungsrate zeigen. Die Impfung ist der vielgepriesene Gamechanger, wir müssen ihn allerdings erst zu einem machen, indem wir uns als Gemeinschaft in einem Mindestmaß, das leider im Falle Coronas ein sehr hohes ist, impfen lassen.
Kein Verständnis habe ich für jene, die Corona und die Impfung zur Glaubensfrage und zum vermeintlichen „Freiheitskampf“ gegen ein wie immer geartetes „Establishment“ – das in Wahrheit dein Nachbar, deine Kollegen, deine Verwandten, deine Freunde sind – hochstilisieren. Masterplaner Joe Wildburger bringt es ganz gut auf den Punkt: „Die Schwerkraft ist ja auch kein Bauchgefühl.“ Corona ist ein Faktum. Ein Virus, das eine gefährliche Krankheit verursacht, der – trotz der rigorosen Maßnahmen – bislang 12.000 Personen in Österreich zum Opfer gefallen sind. Von jenen, die an Long Covid, vielleicht ihr Leben lang, leiden und nach schlimmen Verläufen samt Intubieren traumatisiert sind, rede ich noch gar nicht. Ohne Maßnahmen, auch ohne Impfung, wären die Opferzahlen astronomisch höher.
Und zur Freiheit. Es ist ja lieb, wenn man mir das schöne Benjamin Franklin Zitat „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren“ um die Ohren schmeißt, nur dann sollte man das ganze Zitat bringen. „Those who would give up essential liberty to purchase a little temporary safety deserve neither liberty nor safety.“ Es geht also ums Abwägen. In unserem Falle: Wie viel „Freiheit“ opfere ich – etwa indem ich mich impfen lasse, Maske trage, die 2G-Regel befolge – um eine langfristige Sicherheit ohne steten Lockdown-Wahnsinn zu erreichen. Genau über diese Verhältnismäßigkeit verhandeln wir aktuell. Aber bitte ohne Verschwörungstheorien und Egotrip, denn eines ist auch klar: In einer Gemeinschaft endet die Freiheit des einzelnen dort, wo sie das Leben eines anderen – zumal wenn man um probate Mittel der Vermeidung weiß – aufs Spiel setzt. Da wird aus dem Egotrip dann schnell eine Fahrt im vollbesetzten Auto mit 170 km/h auf der Landstraße – ohne Gurt.
Es gibt noch eine Parallele zwischen Gurt und Impfung. Wenn ich mit dem Auto fahre, schnalle ich auch meine Kinder an, weil ich Verantwortung für sie trage. Ich möchte nicht aus Achtlosigkeit ihr Leben aufs Spiel setzen, sondern Schaden von ihnen fernhalten. Deshalb gurten sich auch die Mitfahrer an – zu ihrem Schutz und zu meinem, weil sie mir als Fahrer die etwaige Verantwortung für ihren Tod nicht zumuten möchten. Genau in diesem zweiseitigen Sinne muss man die Impfung begreifen – es geht nicht nur um mich selbst und meinen eigenen Schutz. Es geht auch um jenen der anderen. Je mehr sich impfen lassen, desto sicherer wird es für alle. Und desto früher bekommen wir auch die Kollateralschäden der Pandemie in den Griff: Lockdowns, Wirtschaftspleiten, psychische Erkrankungen, Bildungs- und Sozialdefizite für Kinder und Jugendliche etc. Auch wenn es manche nicht hören möchten – die Impfung ist aktuell DAS probate Mittel für ein halbwegs „normales“ Leben wie Länder mit hoher Durchimpfungsrate zeigen. Die Impfung ist der vielgepriesene Gamechanger, wir müssen ihn allerdings erst zu einem machen, indem wir uns als Gemeinschaft in einem Mindestmaß, das leider im Falle Coronas ein sehr hohes ist, impfen lassen.
Kein Verständnis habe ich für jene, die Corona und die Impfung zur Glaubensfrage und zum vermeintlichen „Freiheitskampf“ gegen ein wie immer geartetes „Establishment“ – das in Wahrheit dein Nachbar, deine Kollegen, deine Verwandten, deine Freunde sind – hochstilisieren. Masterplaner Joe Wildburger bringt es ganz gut auf den Punkt: „Die Schwerkraft ist ja auch kein Bauchgefühl.“ Corona ist ein Faktum. Ein Virus, das eine gefährliche Krankheit verursacht, der – trotz der rigorosen Maßnahmen – bislang 12.000 Personen in Österreich zum Opfer gefallen sind. Von jenen, die an Long Covid, vielleicht ihr Leben lang, leiden und nach schlimmen Verläufen samt Intubieren traumatisiert sind, rede ich noch gar nicht. Ohne Maßnahmen, auch ohne Impfung, wären die Opferzahlen astronomisch höher.
Und zur Freiheit. Es ist ja lieb, wenn man mir das schöne Benjamin Franklin Zitat „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren“ um die Ohren schmeißt, nur dann sollte man das ganze Zitat bringen. „Those who would give up essential liberty to purchase a little temporary safety deserve neither liberty nor safety.“ Es geht also ums Abwägen. In unserem Falle: Wie viel „Freiheit“ opfere ich – etwa indem ich mich impfen lasse, Maske trage, die 2G-Regel befolge – um eine langfristige Sicherheit ohne steten Lockdown-Wahnsinn zu erreichen. Genau über diese Verhältnismäßigkeit verhandeln wir aktuell. Aber bitte ohne Verschwörungstheorien und Egotrip, denn eines ist auch klar: In einer Gemeinschaft endet die Freiheit des einzelnen dort, wo sie das Leben eines anderen – zumal wenn man um probate Mittel der Vermeidung weiß – aufs Spiel setzt. Da wird aus dem Egotrip dann schnell eine Fahrt im vollbesetzten Auto mit 170 km/h auf der Landstraße – ohne Gurt.