I have a dream
Text
Sascha Harold
Ausgabe
Am Anfang war der Traum einer Weltreise, nur mit Laptop im Gepäck. Am Ende ist für Christian Mikolasch eine fünfjährige, nicht zu missende Lebenserfahrung geblieben, die ihn das „Ausländersein“ am eigenen Leibe spüren und andere Kulturen hautnah erleben ließ. Über einen Weltenbummler.
London calling
Die erste Station führte nach England. „Ich kannte in London schon einige Leute und wusste, wo ich wohnen kann“, erinnert sich Mikolasch an die Anfänge. Von London aus designte er verschiedene Homepages für Kunden in Österreich und fand sich alsbald in einem Künstlerkollektiv wieder, mit dem er Partys veranstaltete. Ein Fall gelungener Integration. „Mit Ausländerfeindlichkeit bin ich eigentlich nie in Berührung gekommen, vor allem in einer multikulturellen Stadt wie London nicht“, kommentiert er seine Fremdheitserfahrung. In London wohnte Mikolasch auch eine zeitlang mit einer muslimischen Familie zusammen, die seine Sicht auf den Islam – hierzulande ja heiß diskutiertes Thema – relativierte. „Die Frau hat sich immer verhüllt, wenn ich mit ihr im Haus war, wobei sie ihr Mann in keiner Weise dazu gezwungen hat. Sie wollte es einfach so, wobei die Familie sehr aufgeschlossen war. Anfangs war ich natürlich irritiert, aber ich habe bald begriffen, dass das Verhüllen keine Ablehnung mir gegenüber ist, sondern es für sie einfach religiöse und kulturelle Bedeutung hat! Früher hatte ich selbst Vorurteile gegenüber dem Islam, aber ohne eine genaue Beschäftigung damit und den Leuten sind diese Urteile einfach unzulässig!“
Die erste Station führte nach England. „Ich kannte in London schon einige Leute und wusste, wo ich wohnen kann“, erinnert sich Mikolasch an die Anfänge. Von London aus designte er verschiedene Homepages für Kunden in Österreich und fand sich alsbald in einem Künstlerkollektiv wieder, mit dem er Partys veranstaltete. Ein Fall gelungener Integration. „Mit Ausländerfeindlichkeit bin ich eigentlich nie in Berührung gekommen, vor allem in einer multikulturellen Stadt wie London nicht“, kommentiert er seine Fremdheitserfahrung. In London wohnte Mikolasch auch eine zeitlang mit einer muslimischen Familie zusammen, die seine Sicht auf den Islam – hierzulande ja heiß diskutiertes Thema – relativierte. „Die Frau hat sich immer verhüllt, wenn ich mit ihr im Haus war, wobei sie ihr Mann in keiner Weise dazu gezwungen hat. Sie wollte es einfach so, wobei die Familie sehr aufgeschlossen war. Anfangs war ich natürlich irritiert, aber ich habe bald begriffen, dass das Verhüllen keine Ablehnung mir gegenüber ist, sondern es für sie einfach religiöse und kulturelle Bedeutung hat! Früher hatte ich selbst Vorurteile gegenüber dem Islam, aber ohne eine genaue Beschäftigung damit und den Leuten sind diese Urteile einfach unzulässig!“
Viva Espania
Nach einem knappen Jahr zog es den St. Pöltner weiter nach Barcelona, „um Spanisch zu lernen.“ Mikolasch besuchte einen Sprachkurs, organisierte sich eine Wohnung und veranstaltete – um sich finanziell über Wasser zu halten – u. a. Photoshop Kurse. Nebenher designte er nach wie vor Websites für österreichische, und nun auch neu hinzugekommene englische Kunden. „Barcelona war der erste Ort, an dem ich überhaupt keine Leute gekannt habe, als ich hingegangen bin. Die ersten vier Wochen bekam ich von der Sprachschule eine Unterkunft zugewiesen, dann musste ich mir eine Wohnung suchen – ohne wirkliche Spanisch Kenntnisse!“, erinnert er sich an die Herausforderung. Neben Sprachkurs und Arbeit stürzte sich Mikolasch ins katalanische Nachtleben: „Am Sonar Festival bin ich mit ein paar Freunden zu einer Strandhütte gegangen, da haben plötzlich Groove Armada für vielleicht 50 Leute aufgelegt hat!“
Nach sechs Monaten kam wieder das Reisefieber. „Ich hab mich einfach gefragt, was ich mit meinen neugewonnenen Spanischkenntnissen anfange und deshalb beschlossen, nach Südamerika weiterzuziehen.“ Bemerkenswert ist diesbezüglich das Auswahlverfahren der Destination. „Ich hab einfach den billigsten Flug rausgesucht – tja, und der ging nach Caracas!“
Erst in der Nachsicht wurde Mikolasch gewahr, dass ihn sein Auswahlverfahren „in die drittgefährlichste Stadt der Welt geführt hatte“. Nach Caracas ging es weiter nach Trinidad Tobago, Guyana und mit einem Kleinbus in einer 8 stündigen Fahrt nach Surinam. Den Abschluss bildete noch ein Urlaub in Miami.
Nach einem knappen Jahr zog es den St. Pöltner weiter nach Barcelona, „um Spanisch zu lernen.“ Mikolasch besuchte einen Sprachkurs, organisierte sich eine Wohnung und veranstaltete – um sich finanziell über Wasser zu halten – u. a. Photoshop Kurse. Nebenher designte er nach wie vor Websites für österreichische, und nun auch neu hinzugekommene englische Kunden. „Barcelona war der erste Ort, an dem ich überhaupt keine Leute gekannt habe, als ich hingegangen bin. Die ersten vier Wochen bekam ich von der Sprachschule eine Unterkunft zugewiesen, dann musste ich mir eine Wohnung suchen – ohne wirkliche Spanisch Kenntnisse!“, erinnert er sich an die Herausforderung. Neben Sprachkurs und Arbeit stürzte sich Mikolasch ins katalanische Nachtleben: „Am Sonar Festival bin ich mit ein paar Freunden zu einer Strandhütte gegangen, da haben plötzlich Groove Armada für vielleicht 50 Leute aufgelegt hat!“
Nach sechs Monaten kam wieder das Reisefieber. „Ich hab mich einfach gefragt, was ich mit meinen neugewonnenen Spanischkenntnissen anfange und deshalb beschlossen, nach Südamerika weiterzuziehen.“ Bemerkenswert ist diesbezüglich das Auswahlverfahren der Destination. „Ich hab einfach den billigsten Flug rausgesucht – tja, und der ging nach Caracas!“
Erst in der Nachsicht wurde Mikolasch gewahr, dass ihn sein Auswahlverfahren „in die drittgefährlichste Stadt der Welt geführt hatte“. Nach Caracas ging es weiter nach Trinidad Tobago, Guyana und mit einem Kleinbus in einer 8 stündigen Fahrt nach Surinam. Den Abschluss bildete noch ein Urlaub in Miami.
Das Land der Mitte
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Europa, Kurztrips nach Kiew, Jalta und Moskau, landete Mikloasch in China, wofür er bereits von Südamerika aus einen Job gecheckt hatte. „Ich habe online einen Amerikaner kennengelernt, der nach einem Markendesigner suchte. Er meinte, das einzige Problem sei, dass er in China sitzt. Da hab ich geantwortet: ‚Kein Problem, ich komme‘“. Insgesamt verbrachte er sechs Monate im Land der Mitte, genauer in Shenzhen, der am schnellsten wachsenden Stadt der Welt. Die erste Reaktion: „Wow, jetzt bin ich im existenten Kommunismus“. Woran sich der bemerkbar gemacht hat? „Der chinesische Arbeiter kommt keine Sekunde zu spät, ist furchtbar schnell und wird sich nie beschweren. Der sagt nicht ‚des geht ma am Oasch‘, sondern ist zufrieden. Wir Westeuropäer sollten aufhören, soviel zu sudern und mit dem zufrieden sein, was wir haben!“
An den China-Aufenthalt schloss Mikolasch eine fünfwöchige Südost-Asien-Reise an, die ihn unter anderem zur bekannten Full Moon Party in Thailand führte, außerdem nach Kambodscha, in den Malaysischen Dschungel, den Stadtstaat Singapur sowie Vietnam. „In Südost-Asien war ich fünf Wochen richtig auf Reise mit einer Freundin aus Puerto Rico.“ Mit dieser geht es schließlich nach Puerto Rico, wo der St. Pöltner weitere sechs Monate verbringen wird und parallel in England eine eigene Firma gründet. „In Puerto Rico ist mir bewusst geworden, dass ich in den letzten neun Monaten die Welt einmal ganz umreist hatte!“
Die letzte Station seiner Reise führte den Globetrotter nach Kalifornien. „Ein amerikanischer Kunde hat mich nach Kalifornien eingeladen, um dort für ihn sechs Monate an einem Projekt zu arbeiten.“ Einmal mehr war der Job ausschlaggebend für die Destinationswahl.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Europa, Kurztrips nach Kiew, Jalta und Moskau, landete Mikloasch in China, wofür er bereits von Südamerika aus einen Job gecheckt hatte. „Ich habe online einen Amerikaner kennengelernt, der nach einem Markendesigner suchte. Er meinte, das einzige Problem sei, dass er in China sitzt. Da hab ich geantwortet: ‚Kein Problem, ich komme‘“. Insgesamt verbrachte er sechs Monate im Land der Mitte, genauer in Shenzhen, der am schnellsten wachsenden Stadt der Welt. Die erste Reaktion: „Wow, jetzt bin ich im existenten Kommunismus“. Woran sich der bemerkbar gemacht hat? „Der chinesische Arbeiter kommt keine Sekunde zu spät, ist furchtbar schnell und wird sich nie beschweren. Der sagt nicht ‚des geht ma am Oasch‘, sondern ist zufrieden. Wir Westeuropäer sollten aufhören, soviel zu sudern und mit dem zufrieden sein, was wir haben!“
An den China-Aufenthalt schloss Mikolasch eine fünfwöchige Südost-Asien-Reise an, die ihn unter anderem zur bekannten Full Moon Party in Thailand führte, außerdem nach Kambodscha, in den Malaysischen Dschungel, den Stadtstaat Singapur sowie Vietnam. „In Südost-Asien war ich fünf Wochen richtig auf Reise mit einer Freundin aus Puerto Rico.“ Mit dieser geht es schließlich nach Puerto Rico, wo der St. Pöltner weitere sechs Monate verbringen wird und parallel in England eine eigene Firma gründet. „In Puerto Rico ist mir bewusst geworden, dass ich in den letzten neun Monaten die Welt einmal ganz umreist hatte!“
Die letzte Station seiner Reise führte den Globetrotter nach Kalifornien. „Ein amerikanischer Kunde hat mich nach Kalifornien eingeladen, um dort für ihn sechs Monate an einem Projekt zu arbeiten.“ Einmal mehr war der Job ausschlaggebend für die Destinationswahl.
Das Ende einer Reise
Nach Kalifornien ging es mit Zwischenstopp Buenos Aires schließlich back to Austria. „Seitdem ich wieder hier bin, weiß ich, dass meine Weltreise zu Ende ist“, stellt Mikolasch fest. „Jetzt möchte ich mein in der ganzen Welt gesammeltes Know How an österreichische Firmen weitergeben. Es ging mir ja nie ums Reisen allein. Im Hintergrund stand stets auch das Business“, so Mikolasch, und weiter: „Ich hab mir ein weltweites Netzwerk aufgebaut, habe mich weitergebildet und zugleich den Traum der Weltreise verwirklicht!“
Letztlich hat die Reise auch zu einem neuen Blickwinkel auf die eigene Heimat geführt, die sich im Laufe dieser fünf Jahre verändert hat. „Bei meiner Rückkehr hat mich vor allem St .Pölten überrascht. Es ist einiges passiert in der Stadt, mit all den neuen Cafés oder auch dem Frequency! Da kann man allen Verantwortlichen nur danken, die das ermöglicht haben. Das war damals schon auch ein Mitgrund, warum ich weg bin – mir ist die Fadheit in St. Pölten auf den Kopf gefallen ist. Das ist heute anders!“
Nach Kalifornien ging es mit Zwischenstopp Buenos Aires schließlich back to Austria. „Seitdem ich wieder hier bin, weiß ich, dass meine Weltreise zu Ende ist“, stellt Mikolasch fest. „Jetzt möchte ich mein in der ganzen Welt gesammeltes Know How an österreichische Firmen weitergeben. Es ging mir ja nie ums Reisen allein. Im Hintergrund stand stets auch das Business“, so Mikolasch, und weiter: „Ich hab mir ein weltweites Netzwerk aufgebaut, habe mich weitergebildet und zugleich den Traum der Weltreise verwirklicht!“
Letztlich hat die Reise auch zu einem neuen Blickwinkel auf die eigene Heimat geführt, die sich im Laufe dieser fünf Jahre verändert hat. „Bei meiner Rückkehr hat mich vor allem St .Pölten überrascht. Es ist einiges passiert in der Stadt, mit all den neuen Cafés oder auch dem Frequency! Da kann man allen Verantwortlichen nur danken, die das ermöglicht haben. Das war damals schon auch ein Mitgrund, warum ich weg bin – mir ist die Fadheit in St. Pölten auf den Kopf gefallen ist. Das ist heute anders!“