Mehr Stadt, weniger privat
Text
Mathias Kirner
Ausgabe
Ist es die Aufgabe einer städtischen Verwaltung, sich eines maroden Freizeitzentrums anzunehmen und selbst einen Campingplatz zu betreiben? Ein Blick hinter das „Millionengrab“ Megafun.
Diesbezüglich entflammte im September-Gemeinderat eine heftige Kontroverse, wurde doch beschlossen, dass die Stadt den Pachtvertrag mit dem zahlungssäumigen Betreiber des Seepark/Megafun auflöst und u. a. den dort situierten Campingplatz selbst betreibt.
Die Hintergrundgeschichte: 2002 erwarb die Stadt das Megafun und den Campingplatz aufgrund einer Rückkaufsverpflichtung aus dem Jahr 1990 um knapp 2,5 Mio. Euro. Ein Pächter wurde gesucht und in der Seepark St. Pölten Hotel- und Freizeitpark Betriebs GmbH gefunden. Mit dieser wurden ein Pachtvertrag sowie ein Optionsvertrag abgeschlossen, der dem Pächter einen Kauf der Anlage innerhalb von 15 Jahren zum Fixpreis ermöglichte. Später „schoss“ die Stadt noch 250.000 Euro nach, um sämtliche Instandhaltungspflichten an den Pächter abzugeben.
Mittlerweile ist die Seepark Betriebs GmbH Pachtforderungen in der Höhe von über 200.000 Euro schuldig. Diesem Problem will nun die Stadt über ihre Tochter Immobilien St. Pölten GmbH beikommen, indem sie sich mit dem Pächter auf einen Vergleich geeinigt hat, bei dem die Betriebs GmbH auf Ihre Kaufoption verzichtet und das Objekt zurückgibt. Als Gegenleistung werden die ausständigen Pachtforderungen erlassen.
Nach Investitionen von 2,75 Mio. Euro und dem Forderungsverzicht von über 200.000 Euro geht das Objekt somit wieder an die Stadt zurück, die laut Rathaussprecher Peter Bylica weitere 500.000 Euro in den dringend sanierungsbedürftigen Campingplatz stecken wird. Wird damit das Risiko vergesellschaftlicht, während die Erlöse privatisiert wurden, wie Silvia Buschenreiter (Die Grünen) sinngemäß feststellt? Macht es Sinn, dass eine Stadt in einen Campingplatz investiert und ihn selbst betreibt? Bernhard Wurzer (ÖVP) hält dies „nicht für eine kommunale Aufgabe“. Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) siehts im Hinblick auf die Situation anders: „Viele Kommunen betreiben Campingplätze, weil sie zur touristischen Infrastruktur gehören. Abgesehen davon sind die Einnahmen der Dauercamper sehr wohl ein betriebswirtschaftlicher Faktor.“
Die Hintergrundgeschichte: 2002 erwarb die Stadt das Megafun und den Campingplatz aufgrund einer Rückkaufsverpflichtung aus dem Jahr 1990 um knapp 2,5 Mio. Euro. Ein Pächter wurde gesucht und in der Seepark St. Pölten Hotel- und Freizeitpark Betriebs GmbH gefunden. Mit dieser wurden ein Pachtvertrag sowie ein Optionsvertrag abgeschlossen, der dem Pächter einen Kauf der Anlage innerhalb von 15 Jahren zum Fixpreis ermöglichte. Später „schoss“ die Stadt noch 250.000 Euro nach, um sämtliche Instandhaltungspflichten an den Pächter abzugeben.
Mittlerweile ist die Seepark Betriebs GmbH Pachtforderungen in der Höhe von über 200.000 Euro schuldig. Diesem Problem will nun die Stadt über ihre Tochter Immobilien St. Pölten GmbH beikommen, indem sie sich mit dem Pächter auf einen Vergleich geeinigt hat, bei dem die Betriebs GmbH auf Ihre Kaufoption verzichtet und das Objekt zurückgibt. Als Gegenleistung werden die ausständigen Pachtforderungen erlassen.
Nach Investitionen von 2,75 Mio. Euro und dem Forderungsverzicht von über 200.000 Euro geht das Objekt somit wieder an die Stadt zurück, die laut Rathaussprecher Peter Bylica weitere 500.000 Euro in den dringend sanierungsbedürftigen Campingplatz stecken wird. Wird damit das Risiko vergesellschaftlicht, während die Erlöse privatisiert wurden, wie Silvia Buschenreiter (Die Grünen) sinngemäß feststellt? Macht es Sinn, dass eine Stadt in einen Campingplatz investiert und ihn selbst betreibt? Bernhard Wurzer (ÖVP) hält dies „nicht für eine kommunale Aufgabe“. Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) siehts im Hinblick auf die Situation anders: „Viele Kommunen betreiben Campingplätze, weil sie zur touristischen Infrastruktur gehören. Abgesehen davon sind die Einnahmen der Dauercamper sehr wohl ein betriebswirtschaftlicher Faktor.“