Jubeljubel!
Text
Herbert „Hebi“ Binder
Ausgabe
Eine Babenberger-Operette könnte so aussehen: Konrad, Passauer Bischof aus Klosterneuburg, ist gut drauf. Sein Bruder, der Heinerle, hat sich daheim einen Herzogstitel ertrotzt. Aber ihm hat´s der Konrad gerade gezeigt: Zufleiß hat er einer Honoratiorenrunde in der ihm gehörenden Siedlung Sant Ypoelten „städtische“ Privilegien zugeschanzt, für die eigentlich der Heinerle als Landesherr zuständig gewesen wäre.
2.Akt: Matthias, ein fescher Bürgermeister, ist schlecht drauf. Wie soll er seine Bürger bei Laune halten? Da kommt ihm sein erlernter Beruf als Historiker, seine „Unique Selling Proposition“, kurz USP, zu Hilfe: Die St.Pöltner sollen doch so richtig stolz sein auf das, was da 1159 stattfand. Die Stadt, bisher eher Underdog, ja Stinky Town, sie würde auf einmal zur Altehrwürdigen.
Im 3.Akt versucht in Buffo-Szenen die lokale Konkurrenz Terrain gutzumachen. Restbestände indigener Wirtschaftstreibender zweifeln, angetrieben von politischer Todessehnsucht, die Sinnhaftigkeit von Schanigärten an. Alle Domplätze, inklusiver jener vor dem Stephans- und dem Petersdom, will man in wirtschaftsbelebende Zentralparkplätze umgestalten. Die FPÖ erinnert daran, dass vor 850 Jahren St.Pölten noch in Christenhand war und die Grünen grübeln, ob es im Mittelalter überhaupt schon Bio gab.
Der 4.Akt zeigt Matthias gut gelaunt. Für den Fall, dass die Wirtschaftskrise doch länger dauern sollte, hat er schon was: für St.Pölten ein Jahresthema „Schön sprechen!“. Weg mit dem ordinären Meidlinger „E(d)l“! Und bitte Traisen mit ai und nicht „Dräsn“! Denn unser Bürgermeister ist auch Germanist, und diese seine zweite USP sollte doch auch locker rund 100 Veranstaltungen im Jahr hergeben.
2.Akt: Matthias, ein fescher Bürgermeister, ist schlecht drauf. Wie soll er seine Bürger bei Laune halten? Da kommt ihm sein erlernter Beruf als Historiker, seine „Unique Selling Proposition“, kurz USP, zu Hilfe: Die St.Pöltner sollen doch so richtig stolz sein auf das, was da 1159 stattfand. Die Stadt, bisher eher Underdog, ja Stinky Town, sie würde auf einmal zur Altehrwürdigen.
Im 3.Akt versucht in Buffo-Szenen die lokale Konkurrenz Terrain gutzumachen. Restbestände indigener Wirtschaftstreibender zweifeln, angetrieben von politischer Todessehnsucht, die Sinnhaftigkeit von Schanigärten an. Alle Domplätze, inklusiver jener vor dem Stephans- und dem Petersdom, will man in wirtschaftsbelebende Zentralparkplätze umgestalten. Die FPÖ erinnert daran, dass vor 850 Jahren St.Pölten noch in Christenhand war und die Grünen grübeln, ob es im Mittelalter überhaupt schon Bio gab.
Der 4.Akt zeigt Matthias gut gelaunt. Für den Fall, dass die Wirtschaftskrise doch länger dauern sollte, hat er schon was: für St.Pölten ein Jahresthema „Schön sprechen!“. Weg mit dem ordinären Meidlinger „E(d)l“! Und bitte Traisen mit ai und nicht „Dräsn“! Denn unser Bürgermeister ist auch Germanist, und diese seine zweite USP sollte doch auch locker rund 100 Veranstaltungen im Jahr hergeben.