Warum nicht?
Text
Johannes Reichl
Ausgabe
Okay, okay. Auch wenn ich Sie schon damit anöde, aber die Wahlkampfplakate muss ich einfach behandeln. Ich verspreche aber, dass das für heuer das letzte Mal ist. Kann ich auch leicht – ist ja Wahlkampf, und da darf man bekanntlich alles versprechen, ohne es zu halten. Ist quasi das „Hugal(ele) für Politiker“. Außerdem orientier ich mich als autoritätshöriger Mensch (bin ja immerhin Österreicher!) immer an den großen Vorbildern - immerhin hat unser lieber Herr Bundeskanzler anno dazumal auch versprochen, in Opposition zu gehen, wenn er Dritter wird. Jaja, wir vergessen schnell!
Prinzipiell haben es die Parteien ja heuer schwer, weil alle glauben, die Fellners treten an. „Ich habe einen Traum“, haben sie wissen lassen. Das teilen sie im übrigen mit ihren theoretischen Kunden: „Ich habe einen Traum – dass ‚Österreich’ heut endlich im Postkastl liegt.“ Oder „Ich habe einen Traum, dass ich beim Trafikanten um 6.15 Uhr noch eine der zwei Ausgaben bekomm, sofern er überhaupt beliefert wurde.“
Okay, jetzt aber zu den Plakaten. Ich bin mir selbst auf die Schliche gekommen – ich gestehe. Erinnern Sie sich noch, wie ich alter Schulmeister empfahl, dass zum Slogan „Taten statt Worte“ ein Kugelschreiber kein ideales Bildvehikel ist? Gut, nun hab ich ein Foto gesehen, wo die Men in Black plötzlich Bauhandschuhe tragen – und dazu Hemden! Das ist auch nicht besser! Mittlerweile glaub ich ja, es liegt am Slogan: Bei „Taten statt Worte“ fällt mir nämlich immer der Name der letzten Drahdiwaberl-Tournee „Torte statt Worte“ ein (und die sind mit der ÖVP schwer unter einen Hut zu bringen), oder aber ich reime in Gedanken einfach weiter: „Taten statt Worte, Kuchen statt Torte“ Kurzum: Es liegt an mir!
Auf „statesman“, freilich ohne elderly, macht der Bürgermeister. Lieb, wie da alle anhimmelnd zu ihm emporblicken. Und hab ich da gar von der Dame (und auch dem Herren - huch!) einen schmachtenden Blick gesehen? Vielleicht sind die beiden aber auch nur scharf auf das weinrote BOSS Polo des Bürgermeisters – das nennt man Understatement. Oder es schauen alle nur deswegen rauf, weil der Bürgermeister so groß ist?! Was mich verwirrt: die SPÖ, diese Schlingel auch, verstecken sich doch glatt hinter einem Personenwahlkampf, wo doch die ÖVP auf ihrer Homepage klipp und klar erklärt: „Bei dieser Wahl geht es nicht um den Bürgermeister!“ Ach so, nicht?! Naja, dann aber wenigstens um „St. Pölten. Da sind wir uns einig!“
Omnipräsent im Stadtbild ist Nationalrat Anton Heinzl. Und wir erfahren, was er alles hat: Herz (haben wir auch). Handschlag (haben wir auch). Heinzl (okay, man kann nicht alles haben). Sein VP Gegenüber, Dr. Alfred Brader, wiederum scheint - seitdem er die Kommunalpolitik verlassen hat - doch glatt um Jahre jünger geworden zu sein, oder hat man es nur beim Retouchieren ein bissl übertrieben?
Ganz auf bescheiden machen wie immer „Die Grünen“. Silvia Buschenreiter schaukelt sich auf einem grünen Mund (?) durchs Leben und frohlockt „Besser grün“ Aha!
Ganz persönlich gefallen mir ja die Plakate von Hermann Nonner am besten! Der hat den Zeitgeist mit dem 80’er Retrostyle voll getroffen. Alle Achtung. Und Botschaften braucht das Land: Römerstadt, Biogasanlage, Sommeroperette, Radwege – das geht unter die Haut, ebenso wie die Stuntbilder. Beim Anblick von Nonner am Rad hat man Angst, dass er gleich vom LKW dahinter platt gewalzt wird. Action wie aus Hollywood - Wahnsinn! Nonner hat im übrigen auch den ultimativen Slogan des Wahlkampfes geliefert. Warum? „Warum nicht?“
Prinzipiell haben es die Parteien ja heuer schwer, weil alle glauben, die Fellners treten an. „Ich habe einen Traum“, haben sie wissen lassen. Das teilen sie im übrigen mit ihren theoretischen Kunden: „Ich habe einen Traum – dass ‚Österreich’ heut endlich im Postkastl liegt.“ Oder „Ich habe einen Traum, dass ich beim Trafikanten um 6.15 Uhr noch eine der zwei Ausgaben bekomm, sofern er überhaupt beliefert wurde.“
Okay, jetzt aber zu den Plakaten. Ich bin mir selbst auf die Schliche gekommen – ich gestehe. Erinnern Sie sich noch, wie ich alter Schulmeister empfahl, dass zum Slogan „Taten statt Worte“ ein Kugelschreiber kein ideales Bildvehikel ist? Gut, nun hab ich ein Foto gesehen, wo die Men in Black plötzlich Bauhandschuhe tragen – und dazu Hemden! Das ist auch nicht besser! Mittlerweile glaub ich ja, es liegt am Slogan: Bei „Taten statt Worte“ fällt mir nämlich immer der Name der letzten Drahdiwaberl-Tournee „Torte statt Worte“ ein (und die sind mit der ÖVP schwer unter einen Hut zu bringen), oder aber ich reime in Gedanken einfach weiter: „Taten statt Worte, Kuchen statt Torte“ Kurzum: Es liegt an mir!
Auf „statesman“, freilich ohne elderly, macht der Bürgermeister. Lieb, wie da alle anhimmelnd zu ihm emporblicken. Und hab ich da gar von der Dame (und auch dem Herren - huch!) einen schmachtenden Blick gesehen? Vielleicht sind die beiden aber auch nur scharf auf das weinrote BOSS Polo des Bürgermeisters – das nennt man Understatement. Oder es schauen alle nur deswegen rauf, weil der Bürgermeister so groß ist?! Was mich verwirrt: die SPÖ, diese Schlingel auch, verstecken sich doch glatt hinter einem Personenwahlkampf, wo doch die ÖVP auf ihrer Homepage klipp und klar erklärt: „Bei dieser Wahl geht es nicht um den Bürgermeister!“ Ach so, nicht?! Naja, dann aber wenigstens um „St. Pölten. Da sind wir uns einig!“
Omnipräsent im Stadtbild ist Nationalrat Anton Heinzl. Und wir erfahren, was er alles hat: Herz (haben wir auch). Handschlag (haben wir auch). Heinzl (okay, man kann nicht alles haben). Sein VP Gegenüber, Dr. Alfred Brader, wiederum scheint - seitdem er die Kommunalpolitik verlassen hat - doch glatt um Jahre jünger geworden zu sein, oder hat man es nur beim Retouchieren ein bissl übertrieben?
Ganz auf bescheiden machen wie immer „Die Grünen“. Silvia Buschenreiter schaukelt sich auf einem grünen Mund (?) durchs Leben und frohlockt „Besser grün“ Aha!
Ganz persönlich gefallen mir ja die Plakate von Hermann Nonner am besten! Der hat den Zeitgeist mit dem 80’er Retrostyle voll getroffen. Alle Achtung. Und Botschaften braucht das Land: Römerstadt, Biogasanlage, Sommeroperette, Radwege – das geht unter die Haut, ebenso wie die Stuntbilder. Beim Anblick von Nonner am Rad hat man Angst, dass er gleich vom LKW dahinter platt gewalzt wird. Action wie aus Hollywood - Wahnsinn! Nonner hat im übrigen auch den ultimativen Slogan des Wahlkampfes geliefert. Warum? „Warum nicht?“