Welcome in da House
Text
Althea Müller
Ausgabe
Wenn am 13. und 14. August im Pielachtal der Reggae regiert, dann setzen internationale Stars den heimischen House of Riddim die Roots-Krone auf. Ein Gespräch mit und im House of Riddim.
Wer ist mittlerweile aller im House of Riddim eingezogen?
Als Band sind wir zu viert, aber unsere MCs bei Live-Auftritten oder im Studio wechseln laufend. Wir haben also ständig jede Menge Gäste, vielleicht sollten wir bald mal einen Stock drauf bauen?! Das zeichnet das House of Riddim aus: Wir sind ein offenes Haus für Musik, wo laufend unterschiedliche Künstlern reinschaun, um mit uns etwas Neues zu schaffen – da wird einem nie langweilig.
Welche Verbindung habt ihr zur Reggae-Heimat Jamaica?
Mittlerweile haben wir in der Szene einen Namen, man kennt uns in Jamaica, die Studios und Labels nehmen dort ihre Sänger auf und schicken uns das Material per Post zum Mischen und fertig aufnehmen, bezieungsweise produzieren. Und das ist „einfach super“, besser könnte es für uns momentan nicht laufen!
Die deutsche Reggae-Szene hat ja auch schon ein Auge auf euch geworfen...
Ja, beispielsweise Mellow Mark, der in Deutschland sehr gut unterwegs ist und uns gefragt hat, ob wir gemeinsam eine Tour fahren wollen. Sowas ehrt uns unheimlich! Ansonsten produzieren wir auch sehr viel gemeinsam mit deutschen Freunden. Das läuft grundsätzlich so, dass wir eigenes Songmaterial haben und sich die Sänger dazu was überlegen – im Endeffekt entsteht daraus dann gemeinsame Musik.
Wie seht ihr die lokale Szene? Ragga und Dancehall hat ja stark geboomt in letzter Zeit. Hält der Trend an?
Ja, St. Pölten hat österreichische Verhältnisse eine sehr starke Ragga-Szene. Besonders auf Grund von Dancehall wächst momentan der ganze Bereich, aber gut möglich, dass das dieser Boom bald wieder vorbei ist. Roots-Reggae hingegen, der hält ewig, das ist fix!
Tauscht ihr euch mit der lokalen Dancehall-Szene aus? Beispielsweise mit Boom-A-Rang?
Wir haben einen guten, aber keinen intensiven Kontakt. Wahrscheinlich, weil wir nicht mehr die Partylöwen sind und uns somit nicht ständig über den Weg laufen. Aber wir kennen uns und hin und wieder schaut wer im House of Riddim vorbei, dann werden mal Dub-Plates aufgenommen. Den meisten Kontakt haben wir zu Bounty Chiller von Kuhbus, der hat ja eigentlich als Selecta die Szene wachgeküsst.
Wer hat die Szene nach St. Pölten gebracht?
Na ja, wenn irgendwer, dann natürlich die Roots Vibration, eigentlich sogar schon zwei mal. Und davor war es legendärerweise „Chico“, 1982 im Club Maquie...
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein eigenes Festival zu machen?
Wir „machen“ es ja nicht im Sinne von Booking oder Eventmanagement, wir sind die Namensgeber und haben ein paar Kontakte gelegt. Ein Festival muss von Profis aufgezogen werden, wir sind lieber auf Tour oder im Studio. Allein heuer haben wir schon 50 Konzerte gespielt.
Wie viel davon in Österreich?
Hmm... Das waren genau fünf Konzerte in Österreich. Man sieht also schon, dass wir uns natürlich auf Deutschland konzentrieren, dort liegt die Zukunft der europäischen Reggae-Bewegung, derzeit angeführt von Gentleman.
House of Riddim – Die Band
Sam Gilly (Drums, Mastermind)
Johannes Maria Knoll (Guitar)
Manfred Scheer (Bass)
Parvez “Bubblegun” Syed (Keyboard)
House of Riddim – Release
CD/LP House of Riddim “House of Riddim presents…”
CD/LP Jah Meek “Touched by an angel”
CD/LP Iriepathie faet. Anthony B. “Reggaestration”
CD/LP Natty Flo “Immer vorwärts”
CD/LP Nosliw “Musik EP”
CD Dancehallfieber Vol. 4
CD Rubadub Dancehall Sampler
MFG’s House of Riddim Festival
MFG’s House of Riddim Festival findet am 13. und 14. August 2005 im Pielachtal statt. Das „Raggae Ragga & Dancehall“-Festival rund um die heimische Riddim-House-Crew holt die Cremé de la Cremé der Szene ins Herzen Niederösterreichs.
House of Riddim, Österreichs umtriebigste Reggae-Band mit dem Feingefühl für wundervoll groovende Roots Riddims, arbeitete u. a. schon mit Mykal Rose, Anthony B., Turbulence, Mellow Mark uva. zusammen und gilt mittlerweile als Fixstern der internationalen Szene – Stars aus ganz Europa und Jamaika pilgern zielsicher nach St. Pölten, um mit der Roots-Reggae-Crew aufzunehmen! Auf dem Festival, dem die live- und studioerprobte Truppe ihren Namen lieh, geht sie gemeinsam mit JAH MEEK, RAGGAMAFFIA und weiteren Überraschungsgästen an den Start.
MONO + NIKITAMAN
Mit ihrer energiegeladenen Dancehall Reggae-Show konnten sich die Linzerin MONO und der Düsseldorfer NIKITAMAN in den letzten Jahren (unter anderem auch des öfteren in St. Pölten) einen großen Namen erspielen. Ihr aktuelles Album „Das Spiel beginnt“ begeistert einmal mehr mit lyrischem Dancehall-Feuer, das selbst den Bewegungsmuffeln im Festival-Publikum ordentlich Beine machen wird.
POW POW MOVEMENT
Was Mitte der 80er als Zweierfreundschaft beim Skaten begann, zählt heute zur Spitze der europäischen Sound System-Liga – ob mit ihrer heftig frequentierten Produktionsschmiede im Herzen Kölns, ihrem ebenda ansässigen Club „Petit Prince“ mit Stammgästen aus ganz Deutschland, oder natürlich als weltweit tourendes Sound System: die Jungs vom mighty POW POW MOVEMENT sind nicht zu stoppen. Möchte man ja auch nicht. Lieber freut man sich auf die Live-Appearance der Crew auf unserem Festival.
Chemical Festival Europe
Chemical Festival Europe am 26. und 27. August 2005 mit SKAZI, ABSOLUM, 40 % uvm. im Pielachtal
Zwei Tage lang wird Hofstetten zur Goa-Location de luxe umfunktioniert, um nicht nur mit entsprechend schriller Deko und erstklassigem Light & Sound aufzuwarten, sondern vor allem das weltweit berühmteste DJ-Kollektiv im Goa- und Psychedelicgenre zu präsentieren: die CHEMICAL CREW aus Israel, die in kompromisslose Dancefloor-Trance-Sphären entführt!
SKAZI
ASHER SWISSA verdiente sich seine Musikersporen zehn Jahre lang in israelischen Punk- und Rock-Bands, die sich unter anderem nach schweren Krankheiten benannten... Gemeinsam mit Trance-Szene-Tier ASSAF B-bass fand er aber schließlich doch noch zu seiner wahren Berufung. Die beiden sind seit den späten 90ern unter dem Namen SKAZI Garanten für „animalischen“ Hardcore Dance Floor Trance, was sie bereits auf Partys von Afrika bis Brasilien hör- und sichtbar unter Beweis stellten.
EXAILE
NIR SOBOL klampfte in einer Metalband und studierte Musik in Tel Aviv, EYAL ZUR bekannte sich als 10jähriger zum Klavier und bearbeitete später die sechs Saiten in einer Thrash Metal-Combo. Seit sieben Jahren sind die beiden unzertrennlich, wenn auch nur unter ihrem DJ-Pseudonym EXAILE, in dessen Auftrag sie für extreme Live-Sets inklusive – natürlich! – Gitarren sowie Drum Machines grade stehen.
ABSOLUM
Der schon seit eh und je electro-orientierte DJ und Producer ABSOLUM CHRISTOF tobte sich viele Jahre lang – und dabei höchst erfolgreich - im Eighties-Style des New Wave aus, bevor er sich auf seinen Solopfad unter eigenem Namen konzentrierte. Der ABSOLUM-Sound: wohl durchdacht harter zorniger Zündstoff für den Dancefloor!
40 %
Hinter 40 % steckt ein Mann namens Omri Harpaz, kurz OMI genannt, der quasi schon von Geburt an dem Electro Sound verfallen ist – kein Wunder, dass er sich zum Programmierer ausbilden ließ. Daneben ist er aber vor allem routinierter DJ, der die Tanzwütigen mit Links zum brodelnden Pot aufmischt und dafür gerne u. a. in Mexiko, Japan oder den USA herumreist. Ob er sein eigentliches Ziel, nämlich das Universum zu beherrschen, damit erreicht, bleibt fraglich – den Dancefloor beherrscht er dafür fix.
ROCKY
Nein, nicht Sly. Hier geht es um jenen innovativen DJ, der Anfang der 90er im Fernen Osten Trance-Sound für sich entdeckte, ihn gleich mit nach Israel nahm und von dort aus seinen funky-monkey-ass-wiping-power-Feldzug inklusive Bass Guitar bis nach Indien und Thailand startete. Jetzt plättet er endlich auch mal unser Land. Und das - kicks ass, salopp gesagt.