In was für einer Stadt leben wir eigentlich ...
Ausgabe
… in der die Veranstaltungsbranche angesichts der vierten Welle ein Déjà-vu erlebt. Die Bühne im Hof etwa untertitelte die dadurch ausgelösten Absagen mit einem vielsagenden „Ooom“, Häuser wie das VAZ, wo alle großen Kongresse, Messen und Firmenweihnachtsfeiern abgesagt wurden, müssen die Mitarbeiter wieder in Kurzarbeit schicken. Ärger herrscht dort als Großveranstalter österreichweiter Tourneen auch über Nichtberücksichtigung beim „Veranstalterschutzschirm“. Es wurde „viel versprochen und plakativ medial in Aussicht gestellt, was sich aber in der Praxis als simpler PR-Gag heraus kristallisierte“, so NXP-Geschäftsführer René Voak. Ministerin Köstinger etwa versprach „Für Messen, Kongresse oder große Kulturveranstaltungen ist diese Planungssicherheit eine wichtige Grundlage. Nehmen Sie diese Möglichkeit bitte in Anspruch“, und Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer ließ wissen „Wir wollen als Bundesregierung Mut und Kreativität belohnen und gerade in dieser schwierigen Phase die Planung von Veranstaltungen ermöglichen.“ Erreicht hat man laut Branche das Gegenteil. „Mit dem heutigen Wissen ist wohl jeder private Veranstalter in die Irre geführt worden, indem man sich mit einem Veranstalterschutzschirm in mehr Planungssicherheit geborgen fühlte, was sich nun als Veranstaltungsrealisierungsfalle erwies“, so Voak.
... in der, wie es der Grandseigneur der St. Pöltner Medienszene Herbert Binder mit einem Augenzwinkern biblisch formuliert „quasi Abraham plötzlich in der Apostelgeschichte wieder auftaucht.“ Gemeint ist er selbst, hat der mittlerweile 85-jährige ehemalige Herausgeber des Pressehauses nach 19 Jahren Unruhestand doch gemeinsam mit Sonja Planitzer die NÖN-Herausgeberschaft übernommen. Binder spielt nach dem Abgang von Gudula Walterskirchen quasi Feuerwehr, wobei er auch dafür einen Bibelvergleich parat hat: „Das NÖN-Schiff ist auf stürmischer See, da taucht aus dem Nebel eine Gestalt auf, die übers Wasser wandelt – es ist aber nicht Jesus, sondern Lazarus!“ Also jene Figur, die von den Toten aufersteht. Im Falle Binders kam der Impuls zur Wiederauferweckung aus der Belegschaft, in deren Reihen er noch immer hohes Ansehen genießt. Immerhin baute er das Pressehaus seit den 60ern vom 40-Mann-Betrieb zum Medienhaus mit über 400 Mitarbeitern aus. Nach seinem Abgang 2003 musste er freilich einen sukzessiven Niedergang beobachten – der Buchverlag ging ebenso verloren wie die Druckerei. Das letzte verbliebene Kind, die NÖN, wie die gesamte Printmedienbranche gehörig unter Druck, möchte er nicht auch noch verlieren. Diese hat sich übrigens zuletzt per Relaunch einen frischen Anstrich verpasst und wurde auch online aufgemotzt.
... in der die neue Wieselbus-Linie 100 „Landhaus-Shuttle“ zwischen NÖ Landesgesundheitsagentur, Regierungsviertel und Bahnhof für Diskussionen sorgt. Tatsächlich halten viele Mitarbeiter, für die die Linie wohl gedacht ist, das Angebot für Luxus, „weil ich die paar Hundert Meter zu Fuß über den Traisensteg schneller im Regierungsviertel bin als mit dem Bus.“ Die Nachfrage ist daher, wie es auch VOR-Pressesprecher Georg Huemer einräumt „ausbaufähig“, wofür er aber auch die Pandemie mitverantwortlich macht. „Ein denkbar schlechtes Umfeld für ein neues ÖV-Liniengut.“ Was den Anrainern des benachbarten Hochhauses besonders sauer aufstößt, ist die Verlegung der bisherigen LUP-Haltestelle „Staudratgasse“. Huemer hält zwar fest, dass das „mit der Linie 100 nichts zu tun hat, das wäre ja auch eigenartig“, führt aber zugleich aus „diese Verlegung um rund 90 Meter wurde vorgenommen, um den Mitarbeiterinnen der Gesundheitsagentur ein noch besseres Angebot zu legen.“ Genau dies ist für die Anrainer aber der Punkt. „Da fühlt man sich ja wie ein Fahrgast zweiter Klasse“, meint eine ältere Dame, was Huemer entschieden zurückweist. „Diese Unterstellung ist bösartig und absurd!“ Vielleicht kehrt ja Ruhe ein, wenn eine richtige Haltestelle samt Häuschen umgesetzt wird. Wie viel die zusätzliche Kurz-Linienführung kostet, war nicht in Erfahrung zu bringen.
... in der, wie es der Grandseigneur der St. Pöltner Medienszene Herbert Binder mit einem Augenzwinkern biblisch formuliert „quasi Abraham plötzlich in der Apostelgeschichte wieder auftaucht.“ Gemeint ist er selbst, hat der mittlerweile 85-jährige ehemalige Herausgeber des Pressehauses nach 19 Jahren Unruhestand doch gemeinsam mit Sonja Planitzer die NÖN-Herausgeberschaft übernommen. Binder spielt nach dem Abgang von Gudula Walterskirchen quasi Feuerwehr, wobei er auch dafür einen Bibelvergleich parat hat: „Das NÖN-Schiff ist auf stürmischer See, da taucht aus dem Nebel eine Gestalt auf, die übers Wasser wandelt – es ist aber nicht Jesus, sondern Lazarus!“ Also jene Figur, die von den Toten aufersteht. Im Falle Binders kam der Impuls zur Wiederauferweckung aus der Belegschaft, in deren Reihen er noch immer hohes Ansehen genießt. Immerhin baute er das Pressehaus seit den 60ern vom 40-Mann-Betrieb zum Medienhaus mit über 400 Mitarbeitern aus. Nach seinem Abgang 2003 musste er freilich einen sukzessiven Niedergang beobachten – der Buchverlag ging ebenso verloren wie die Druckerei. Das letzte verbliebene Kind, die NÖN, wie die gesamte Printmedienbranche gehörig unter Druck, möchte er nicht auch noch verlieren. Diese hat sich übrigens zuletzt per Relaunch einen frischen Anstrich verpasst und wurde auch online aufgemotzt.
... in der die neue Wieselbus-Linie 100 „Landhaus-Shuttle“ zwischen NÖ Landesgesundheitsagentur, Regierungsviertel und Bahnhof für Diskussionen sorgt. Tatsächlich halten viele Mitarbeiter, für die die Linie wohl gedacht ist, das Angebot für Luxus, „weil ich die paar Hundert Meter zu Fuß über den Traisensteg schneller im Regierungsviertel bin als mit dem Bus.“ Die Nachfrage ist daher, wie es auch VOR-Pressesprecher Georg Huemer einräumt „ausbaufähig“, wofür er aber auch die Pandemie mitverantwortlich macht. „Ein denkbar schlechtes Umfeld für ein neues ÖV-Liniengut.“ Was den Anrainern des benachbarten Hochhauses besonders sauer aufstößt, ist die Verlegung der bisherigen LUP-Haltestelle „Staudratgasse“. Huemer hält zwar fest, dass das „mit der Linie 100 nichts zu tun hat, das wäre ja auch eigenartig“, führt aber zugleich aus „diese Verlegung um rund 90 Meter wurde vorgenommen, um den Mitarbeiterinnen der Gesundheitsagentur ein noch besseres Angebot zu legen.“ Genau dies ist für die Anrainer aber der Punkt. „Da fühlt man sich ja wie ein Fahrgast zweiter Klasse“, meint eine ältere Dame, was Huemer entschieden zurückweist. „Diese Unterstellung ist bösartig und absurd!“ Vielleicht kehrt ja Ruhe ein, wenn eine richtige Haltestelle samt Häuschen umgesetzt wird. Wie viel die zusätzliche Kurz-Linienführung kostet, war nicht in Erfahrung zu bringen.