Bau-Qualität
Text
Beate Steiner
Ausgabe
Das waren noch Zeiten, als sich St. Pölten nicht durch das Ortsschild, sondern olfaktorisch bemerkbar machte – durch den unverwechselbaren stechenden Geruch, der Bahnfahrer rechtzeitig ans Aussteigen erinnerte und Autofahrer daran, dass sie an Niederösterreichs Landeshauptstadt vorbeifuhren. Viel hat sich verändert, seit der Glanzstoff-Schwefelduft nicht mehr über St. Pölten weht. Aus der Stinkestadt ist eine fitte City geworden, die jährlich tausende Sportler zum Ironman und zum Spartan Race lockt. Eine Stadt, die nicht nur in Sportlerkreisen reüssieren, sondern bis 2024 auch als Europäische Kulturhauptstadt, ja als „Europäische Muster-Mittelstadt“ bekannt werden will.
Dazu braucht’s nicht nur unsere vielfältigen kulturellen Angebote, sondern Kultur im weiteren Sinn, v. a. unsere Baukultur. Klar, dass eine „Musterstadt“ zukunftsorientiert wachsen sollte. Das heißt nicht zuletzt „klimaschonend“. Zum Beispiel mit umweltfreundlichen Mobilitätsangeboten. Etwa mit einem durchgängigen Radnetz. Oder mit gut durchdachten, kurzen Wegen für die Fußgänger. Und natürlich mit qualitativ hochwertigen Wohnbauten. 1.500 Wohnungen entstehen derzeit in der Landeshauptstadt. Nicht alle sind klimafreundliche Musterbauten, die meisten Projekte sind zwar hoch, aber nicht hochwertig, das Gegenteil von städtebaulichen Glanzstücken und daher auch keine kulturellen Highlights. Schade, denn die Chance, den Aufschwung für eine qualitätsvolle Entwicklung zu nutzen, kommt nicht so schnell wieder. Und für den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ reicht es nicht, dass St. Pölten nicht mehr stinkt.
Dazu braucht’s nicht nur unsere vielfältigen kulturellen Angebote, sondern Kultur im weiteren Sinn, v. a. unsere Baukultur. Klar, dass eine „Musterstadt“ zukunftsorientiert wachsen sollte. Das heißt nicht zuletzt „klimaschonend“. Zum Beispiel mit umweltfreundlichen Mobilitätsangeboten. Etwa mit einem durchgängigen Radnetz. Oder mit gut durchdachten, kurzen Wegen für die Fußgänger. Und natürlich mit qualitativ hochwertigen Wohnbauten. 1.500 Wohnungen entstehen derzeit in der Landeshauptstadt. Nicht alle sind klimafreundliche Musterbauten, die meisten Projekte sind zwar hoch, aber nicht hochwertig, das Gegenteil von städtebaulichen Glanzstücken und daher auch keine kulturellen Highlights. Schade, denn die Chance, den Aufschwung für eine qualitätsvolle Entwicklung zu nutzen, kommt nicht so schnell wieder. Und für den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ reicht es nicht, dass St. Pölten nicht mehr stinkt.