Faszination Mittelalter
Text
Mario Kern
Ausgabe
Als 1159 St. Pölten zur Stadt erhoben wurde, war alles anders. Damals war St. Pölten nicht größer als die heutige Innenstadt und beherbergte unter anderem eine mittelalterliche Markthalle, kleinteilige Wohnbauten, einige Turmhäuser und wenige tausend Bewohner. Rund um die Traisenstadt residierten Ritter und Burgfräulein in den Adelssitzen Goldegg, Viehofen, Ochsenburg sowie auf der Burg Hohenegg.
Seinerzeit wagte wohl keiner der damaligen St. Hippolytaner, mehr als 850 Jahre weit in die Zukunft zu blicken. Zumindest verbürgen die historischen Quellen keinen St. Pöltner Nostradamus. Der hätte auch womöglich seinen Augen nicht getraut, wenn er in einer geistigen Schau Autos, Handys und Hochgeschwindigkeitszüge erblickt hätte. Was ihn aber durchaus mehr erstaunen hätte können, wäre der Anblick von vertrauten Gestalten, die sich hie und da in der großen Stadt und in der weiten Region um das ehemalige St. Hippolyt blicken lassen. Von modernen Menschen, die mittelalterlich gewandet ihre Faszination am dunklen Zeitalter zur Schau tragen oder unscheinbar im stillen Kämmerlein über verstaubten Geschichtsbüchern brüten. Von Zeitgenossen, die sich auf Mittelalter-Märkten im Bogenschießen üben, auf alten Ruinen Schwerter schwingen oder zu den Klängen einer Drehleier in heroischen Epochen versinken.
Mit Pauken und Trompeten
„Wirklich im Mittelalter leben will heute niemand mehr“, sinniert Christina Gaismeier über die ferne Vergangenheit. „Aber eintauchen in eine magische Märchenwelt, die uns irgendwie verloren gegangen ist.“ Ihr selbst sei der Zugang zu zauberischen Gefilden über die Musik gegeben, sagt die bei Mitmusikern und Fans als „Feengeigerin“ bekannte Musikerin. Während sie bei der St. Pöltner Fantasy Folk-Institution Ballycotton seit zwölf Jahren ihrer Geige verzaubernde Folk-Töne entlockt, stimmt die Herzogenburgerin als Mitglied der Gruppe Gasslspieler auch Melodien an, die bis ins Mittelalter zurückreichen.
Beim gemeinsamen Musizieren mit dem Wantendorfer Percussionisten und Saitenmusiker Harald G. Binder, ebenso in den Reihen der Ballycotton–Musiker vorzufinden, dem Wiener Andreas Neumeister, dem Rabensteiner Matthias Ihrybauer und dem Haager Stefan Reisenzahn stößt sie auf Gstanzln, Moritaten und Jahrhunderte alte Liebeslieder. Die Spielleute ziehen die historischen Grundlagen oftmals als Eckpfeiler für eigene Kompositionen heran. „Ich bin kein Historiker, ich beschäftige mich nur liebend gerne mit dem Mittelalter und alten Instrumenten“, bemerkt Harald G. Binder. In seinem Haus in Wantendorf bei Ober-Grafendorf hat der begeisterte Sammler 21 Saiteninstrumente und zahlreiche Trommeln untergebracht. Wenn Binder über alte musikalische Traditionen philosophiert, beginnen seine Augen zu leuchten: „Das Ganze ist wie Detektivarbeit, denn die Aufzeichnungen waren sehr ungenau.“
Was man von damaligen Musikern wie Walther von der Vogelweide oder Oswald von Wolkenstein weiß, sind Texte und Melodien. Notenwerte allerdings wurden im Mittelalter nicht wie im heutigen Sinne vermerkt. Was heutzutage als Mittelalter-Musik zu Gehör gebracht wird, ist nur eine Interpretation verfügbarer Quellen. „Auch haben die Instrumente früher anders geklungen“, erklärt Binder und stimmt seine Drehleier, bis ihre Saiten schnarren und die ersten fast meditativen Melodien erklingen. „Authentische mittelalterliche Musik könnte man sich heutzutage vielleicht gar nicht anhören.“
Ihre klingenden Weisen intonieren die Gasslspieler auf Mittelalter-Märkten, bei weihnachtlichen Burg-Events und in Konzertsälen. „Mir ist es egal, ob ich in einem Fünf-Sterne-Hotel oder auf einem Mittelalter-Markt spiele. Die Musik bringt mich dorthin, wo alles wesentlich ist“, erklärt Christina Gaismeier. Abseits aller musikalischen Ansätze seien die Lieder vergangener Jahrhunderte ein Hort faszinierender Geschichten. Legenden und Märchen, die mit ihren Wortbildern über strahlende Helden und weise Zauberer innere Saiten anrühren. „Das sind Anteile von uns, Archetypen“, weiß die „Feengeigerin“. So sei die Faszination vieler am Mittelalter als Möglichkeit zu verstehen, auf einer abgesteckten Plattform in diese Rollen zu schlüpfen. „Da klingt ein bisschen die Narrenfreiheit durch, die Troubadoure im Mittelalter hatten und die ich auch ein bisschen fühle.“
„Wirklich im Mittelalter leben will heute niemand mehr“, sinniert Christina Gaismeier über die ferne Vergangenheit. „Aber eintauchen in eine magische Märchenwelt, die uns irgendwie verloren gegangen ist.“ Ihr selbst sei der Zugang zu zauberischen Gefilden über die Musik gegeben, sagt die bei Mitmusikern und Fans als „Feengeigerin“ bekannte Musikerin. Während sie bei der St. Pöltner Fantasy Folk-Institution Ballycotton seit zwölf Jahren ihrer Geige verzaubernde Folk-Töne entlockt, stimmt die Herzogenburgerin als Mitglied der Gruppe Gasslspieler auch Melodien an, die bis ins Mittelalter zurückreichen.
Beim gemeinsamen Musizieren mit dem Wantendorfer Percussionisten und Saitenmusiker Harald G. Binder, ebenso in den Reihen der Ballycotton–Musiker vorzufinden, dem Wiener Andreas Neumeister, dem Rabensteiner Matthias Ihrybauer und dem Haager Stefan Reisenzahn stößt sie auf Gstanzln, Moritaten und Jahrhunderte alte Liebeslieder. Die Spielleute ziehen die historischen Grundlagen oftmals als Eckpfeiler für eigene Kompositionen heran. „Ich bin kein Historiker, ich beschäftige mich nur liebend gerne mit dem Mittelalter und alten Instrumenten“, bemerkt Harald G. Binder. In seinem Haus in Wantendorf bei Ober-Grafendorf hat der begeisterte Sammler 21 Saiteninstrumente und zahlreiche Trommeln untergebracht. Wenn Binder über alte musikalische Traditionen philosophiert, beginnen seine Augen zu leuchten: „Das Ganze ist wie Detektivarbeit, denn die Aufzeichnungen waren sehr ungenau.“
Was man von damaligen Musikern wie Walther von der Vogelweide oder Oswald von Wolkenstein weiß, sind Texte und Melodien. Notenwerte allerdings wurden im Mittelalter nicht wie im heutigen Sinne vermerkt. Was heutzutage als Mittelalter-Musik zu Gehör gebracht wird, ist nur eine Interpretation verfügbarer Quellen. „Auch haben die Instrumente früher anders geklungen“, erklärt Binder und stimmt seine Drehleier, bis ihre Saiten schnarren und die ersten fast meditativen Melodien erklingen. „Authentische mittelalterliche Musik könnte man sich heutzutage vielleicht gar nicht anhören.“
Ihre klingenden Weisen intonieren die Gasslspieler auf Mittelalter-Märkten, bei weihnachtlichen Burg-Events und in Konzertsälen. „Mir ist es egal, ob ich in einem Fünf-Sterne-Hotel oder auf einem Mittelalter-Markt spiele. Die Musik bringt mich dorthin, wo alles wesentlich ist“, erklärt Christina Gaismeier. Abseits aller musikalischen Ansätze seien die Lieder vergangener Jahrhunderte ein Hort faszinierender Geschichten. Legenden und Märchen, die mit ihren Wortbildern über strahlende Helden und weise Zauberer innere Saiten anrühren. „Das sind Anteile von uns, Archetypen“, weiß die „Feengeigerin“. So sei die Faszination vieler am Mittelalter als Möglichkeit zu verstehen, auf einer abgesteckten Plattform in diese Rollen zu schlüpfen. „Da klingt ein bisschen die Narrenfreiheit durch, die Troubadoure im Mittelalter hatten und die ich auch ein bisschen fühle.“
Mit Feder und Pergament
Die Lust an längst Vergangenem und der Vergleich mit der modernen Welt stellten für den Asperhofener Burkhard Bärner die Triebfeder für seine Beschäftigung mit dem Mittelalter dar. „Man lernt dadurch ein bisschen besser zu verstehen, warum unsere Gesellschaft so funktioniert und woher verschiedene Bräuche kommen.“ Bis vor zwei Jahren hatte sich der Sprachkünstler als Sänger, Texter und Komponist der ehemaligen St. Pöltner Gruppe Satara mit der Andersartigkeit Alter Musik beschäftigt. „Wir hatten zu diesem Zeitpunkt einige Mittelalterbands aus Deutschland für uns entdeckt und wollten unbedingt in diese Richtung losstarten.“
Sehr bald erschloss sich für die jungen Musiker aber eine breitere Musik-Landschaft, in der das Mittelalter nur ein Aspekt ihrer Kreativität wurde. Das Genre, so wie von zahlreichen deutschen Gruppen vertreten, empfanden die St. Pöltner bald als zu einengend. „Das Feuer, das in mir für das Mittelalter brannte, habe ich durch die extrem konservativen Richtlinien auf Mittelaltermärkten verloren. Ich heiße es nicht gut, wenn sich Künstler Grenzen stecken.“
Mittelalterliche Klänge gab es weiterhin im Portfolio von Satara zu hören, allerdings wechselte der Fokus zu anspruchsvoller Volksmusik. Genau da knüpft Burkhard Bärner auch mit seiner neuen Formation Vodjanoj an. Hier widmen sich die Folk-Musiker stark der skandinavischen Volksmusik. Die eigene, einzigartige Interpretation von traditionellen Melodien steht dabei für Bärner eindeutig im Vordergrund.
Als Student der Skandinavistik, Germanistik und Bildungswissenschaft lässt der geborene Neulengbacher sein Faible für alte Sprachen in seine Texte einfließen. „Bei Satara waren es noch deutsche Texte über wilde Gelage, leidvolles Unglück und etwa Sagen wie den jüdischen Golem.“ Für Vodjanoj schreibt Bärner einen Deut archaischer und widmet sich etwa in einem Text in urgermanischer Sprache dem Pferd als Symbol antiker Kulturen.
Wie bei der Musik möchte der Musiker und Lyriker aber nie nur rezitieren, sondern Legenden und Welten seinen wortgewandten Stempel aufdrücken. Mit dem Mittelalter oder anderen Epochen beschäftigt er sich nicht, um historische Fakten wiederzugeben. „Mein Zugang ist künstlerisch. Ich lasse mich inspirieren und versuche mit der Inspiration etwas Neues zu machen. Als Musiker lasse ich mich weder von zeitlichen noch von regionalen Grenzen bremsen.“
Die Lust an längst Vergangenem und der Vergleich mit der modernen Welt stellten für den Asperhofener Burkhard Bärner die Triebfeder für seine Beschäftigung mit dem Mittelalter dar. „Man lernt dadurch ein bisschen besser zu verstehen, warum unsere Gesellschaft so funktioniert und woher verschiedene Bräuche kommen.“ Bis vor zwei Jahren hatte sich der Sprachkünstler als Sänger, Texter und Komponist der ehemaligen St. Pöltner Gruppe Satara mit der Andersartigkeit Alter Musik beschäftigt. „Wir hatten zu diesem Zeitpunkt einige Mittelalterbands aus Deutschland für uns entdeckt und wollten unbedingt in diese Richtung losstarten.“
Sehr bald erschloss sich für die jungen Musiker aber eine breitere Musik-Landschaft, in der das Mittelalter nur ein Aspekt ihrer Kreativität wurde. Das Genre, so wie von zahlreichen deutschen Gruppen vertreten, empfanden die St. Pöltner bald als zu einengend. „Das Feuer, das in mir für das Mittelalter brannte, habe ich durch die extrem konservativen Richtlinien auf Mittelaltermärkten verloren. Ich heiße es nicht gut, wenn sich Künstler Grenzen stecken.“
Mittelalterliche Klänge gab es weiterhin im Portfolio von Satara zu hören, allerdings wechselte der Fokus zu anspruchsvoller Volksmusik. Genau da knüpft Burkhard Bärner auch mit seiner neuen Formation Vodjanoj an. Hier widmen sich die Folk-Musiker stark der skandinavischen Volksmusik. Die eigene, einzigartige Interpretation von traditionellen Melodien steht dabei für Bärner eindeutig im Vordergrund.
Als Student der Skandinavistik, Germanistik und Bildungswissenschaft lässt der geborene Neulengbacher sein Faible für alte Sprachen in seine Texte einfließen. „Bei Satara waren es noch deutsche Texte über wilde Gelage, leidvolles Unglück und etwa Sagen wie den jüdischen Golem.“ Für Vodjanoj schreibt Bärner einen Deut archaischer und widmet sich etwa in einem Text in urgermanischer Sprache dem Pferd als Symbol antiker Kulturen.
Wie bei der Musik möchte der Musiker und Lyriker aber nie nur rezitieren, sondern Legenden und Welten seinen wortgewandten Stempel aufdrücken. Mit dem Mittelalter oder anderen Epochen beschäftigt er sich nicht, um historische Fakten wiederzugeben. „Mein Zugang ist künstlerisch. Ich lasse mich inspirieren und versuche mit der Inspiration etwas Neues zu machen. Als Musiker lasse ich mich weder von zeitlichen noch von regionalen Grenzen bremsen.“
Mit Schwert und Schild
Die regionalen Grenzen haben auch die Wölfe zu Dunkelstein längst überschritten. Ihr Ruf als ansehnliche Mittelaltertruppe eilt ihren eisernen Schritten weit voraus. Sie sind in den alten Gemäuern der Ruine Hohenegg in Hafnerbach zu finden, wirken aber weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Die derzeit rund 30 Mitwirkenden nehmen an Festen teil oder veranstalten diese selbst, bringen der Jugend das Mittelalter in Schulen nahe und sind überdies mit Mittelalter-Vereinen aus ganz Österreich und darüber hinaus im mitteleuropäischen Raum vernetzt.
Warum die Wölfe zu Dunkelstein in ihrer Freizeit in mittelalterliche Gewandung schlüpfen, Rüstungen tragen, Schwerter schwingen und gemeinsam am Lagerfeuer sitzen, erklären Hauptmann Walter Zeller und seine rechte Hand Michael Staudinger: „Rüstungen zu tragen und Waffen zu führen ist ein Teil der Erfahrung, die zum Mittelalter gehören. Natürlich fasziniert uns die alte Gemeinschaftsform, beim Lagerfeuer zu sitzen und gemeinsam Lieder zu singen.“ Für die Wölfe ist das mittelalterliche „Zweitleben“ keine Flucht, sondern vielmehr ein Hineinfühlen in die Alte Zeit, in der die Menschen auch ohne Computer, Handys und Fernseher ihren Alltag zu meistern vermochten.
„Das ist schon etwas Besonderes, irgendwie in die Fußstapfen unserer Vorfahren zu treten und durch diese Handlung ihre Lebensweise nachempfinden zu können. Und natürlich lernen wir dadurch viel über unsere eigene Kultur und ihre Vergangenheit.“ Wenn die Wölfe nicht gerade fechten, über dem Feuer kochen oder Lieder singen, widmen sie Büchern, Gemälden, Museen und auch dem Wissen anderer Vereine ihre Aufmerksamkeit. Kurzum allem, was mehr Aufschluss über die Historie gibt und das eigene Wissen erweitert und ergänzt.
Was die Wölfe zu Dunkelstein über das Fechten wissen, geben sie beispielsweise selbst weiter und betreiben so im Rahmen der Sportunion St. Pölten eine Fechtschule. „Wir bringen die Geschichte und ihre vielfältigen Aspekte gerne unters Volk. Das ist so etwas wie der Grundgedanke hinter unserem Verein“, erklärt Walter Zeller.
Die erste Berührung mit dem Mittelalter hatte Zeller bei einem Besuch eines Ritterfestes in Kaltenberg. Seit nunmehr mehr als neun Jahren begeistert er seine Truppe, immer mehr Mittelalterinteressierte scharen sich um ihn. Die Kunde von den Wölfen und ihren Aktivitäten verbreitet sich jedenfalls wie ein Lauffeuer über die bewaldeten Hügel der Traisenregion. „Wir freuen uns immer über neue Gesichter.“
Die regionalen Grenzen haben auch die Wölfe zu Dunkelstein längst überschritten. Ihr Ruf als ansehnliche Mittelaltertruppe eilt ihren eisernen Schritten weit voraus. Sie sind in den alten Gemäuern der Ruine Hohenegg in Hafnerbach zu finden, wirken aber weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Die derzeit rund 30 Mitwirkenden nehmen an Festen teil oder veranstalten diese selbst, bringen der Jugend das Mittelalter in Schulen nahe und sind überdies mit Mittelalter-Vereinen aus ganz Österreich und darüber hinaus im mitteleuropäischen Raum vernetzt.
Warum die Wölfe zu Dunkelstein in ihrer Freizeit in mittelalterliche Gewandung schlüpfen, Rüstungen tragen, Schwerter schwingen und gemeinsam am Lagerfeuer sitzen, erklären Hauptmann Walter Zeller und seine rechte Hand Michael Staudinger: „Rüstungen zu tragen und Waffen zu führen ist ein Teil der Erfahrung, die zum Mittelalter gehören. Natürlich fasziniert uns die alte Gemeinschaftsform, beim Lagerfeuer zu sitzen und gemeinsam Lieder zu singen.“ Für die Wölfe ist das mittelalterliche „Zweitleben“ keine Flucht, sondern vielmehr ein Hineinfühlen in die Alte Zeit, in der die Menschen auch ohne Computer, Handys und Fernseher ihren Alltag zu meistern vermochten.
„Das ist schon etwas Besonderes, irgendwie in die Fußstapfen unserer Vorfahren zu treten und durch diese Handlung ihre Lebensweise nachempfinden zu können. Und natürlich lernen wir dadurch viel über unsere eigene Kultur und ihre Vergangenheit.“ Wenn die Wölfe nicht gerade fechten, über dem Feuer kochen oder Lieder singen, widmen sie Büchern, Gemälden, Museen und auch dem Wissen anderer Vereine ihre Aufmerksamkeit. Kurzum allem, was mehr Aufschluss über die Historie gibt und das eigene Wissen erweitert und ergänzt.
Was die Wölfe zu Dunkelstein über das Fechten wissen, geben sie beispielsweise selbst weiter und betreiben so im Rahmen der Sportunion St. Pölten eine Fechtschule. „Wir bringen die Geschichte und ihre vielfältigen Aspekte gerne unters Volk. Das ist so etwas wie der Grundgedanke hinter unserem Verein“, erklärt Walter Zeller.
Die erste Berührung mit dem Mittelalter hatte Zeller bei einem Besuch eines Ritterfestes in Kaltenberg. Seit nunmehr mehr als neun Jahren begeistert er seine Truppe, immer mehr Mittelalterinteressierte scharen sich um ihn. Die Kunde von den Wölfen und ihren Aktivitäten verbreitet sich jedenfalls wie ein Lauffeuer über die bewaldeten Hügel der Traisenregion. „Wir freuen uns immer über neue Gesichter.“
Mit Rock-Musik und Zeltlagern
Kein neues Gesicht in der Mittelalter-Szene ist der Kapellner Imado. Als Bogenschütze und Pilger zwischen den Welten bereist er gut acht Märkte im Jahr, schickt seine Pfeile ins Stroh und hatte vor einigen Jahren einen eigenen Stand mit Waren. „Anfangs war es sicher die Lagerfeuerromantik, die mich zu diesen Märkten hinzog.“ Mittlerweile sind zwar die unzähligen Treffen am Lagerfeuer geblieben, allerdings stehen nun fachkundige Gespräche über das Mittelalter, sein Gildenwesen, seine Bräuche und seine Menschen im Vordergrund. Der Austausch über die Historie ist für Imado wie ein teures Treffen alter Freunde. „Das ist eine große, bunte Welt, in die man gerne eintaucht.“
Viel Zeit dafür hat Imado unter anderem am 30. November und 1. Dezember. An diesen beiden Tagen wird das VAZ St. Pölten mit Gewandeten übervoll sein. Im Zuge des ersten Indoor-Mittelaltermarktes Österreichs werden Lagrguppen, Gaukler, Wahrsager, Gerber, Schaukämpfer, Spielleute und Händler der Szene das Veranstaltungszentrum bevölkern. Mit dabei: Imado, der mit der Bogengilde Arduinnas Gefährten das Spektakel bereichert.
Und spätestens dann würde es einem St. Pöltner Nostradamus wohl die Freudentränen in die mittelalterlichen Augen treiben. Wenn er sähe, wie der Geist des Mittelalters nach all diesen Jahrhunderten immer noch sein Unwesen treibt und zu Kompositionen, Gedichten und Heldentaten inspiriert. Dann würde er gerührt zu der Einsicht kommen: St. Pölten ist anders geworden, aber das Mittelalter hat überlebt...
Kein neues Gesicht in der Mittelalter-Szene ist der Kapellner Imado. Als Bogenschütze und Pilger zwischen den Welten bereist er gut acht Märkte im Jahr, schickt seine Pfeile ins Stroh und hatte vor einigen Jahren einen eigenen Stand mit Waren. „Anfangs war es sicher die Lagerfeuerromantik, die mich zu diesen Märkten hinzog.“ Mittlerweile sind zwar die unzähligen Treffen am Lagerfeuer geblieben, allerdings stehen nun fachkundige Gespräche über das Mittelalter, sein Gildenwesen, seine Bräuche und seine Menschen im Vordergrund. Der Austausch über die Historie ist für Imado wie ein teures Treffen alter Freunde. „Das ist eine große, bunte Welt, in die man gerne eintaucht.“
Viel Zeit dafür hat Imado unter anderem am 30. November und 1. Dezember. An diesen beiden Tagen wird das VAZ St. Pölten mit Gewandeten übervoll sein. Im Zuge des ersten Indoor-Mittelaltermarktes Österreichs werden Lagrguppen, Gaukler, Wahrsager, Gerber, Schaukämpfer, Spielleute und Händler der Szene das Veranstaltungszentrum bevölkern. Mit dabei: Imado, der mit der Bogengilde Arduinnas Gefährten das Spektakel bereichert.
Und spätestens dann würde es einem St. Pöltner Nostradamus wohl die Freudentränen in die mittelalterlichen Augen treiben. Wenn er sähe, wie der Geist des Mittelalters nach all diesen Jahrhunderten immer noch sein Unwesen treibt und zu Kompositionen, Gedichten und Heldentaten inspiriert. Dann würde er gerührt zu der Einsicht kommen: St. Pölten ist anders geworden, aber das Mittelalter hat überlebt...