Der kleine Tod
Text
Ruth Riel
Ausgabe
La Petite Mort, so nennt Kathi „Katze“ Pfeiffer ihren Sexshop, der derzeit physisch in Graz entsteht und virtuell unter www.lapetitemort.at für das gewisse Etwas sorgt – und das ganz ohne Pornos! Von einer Herzogenburgerin, die auszog, das Sexbiz frauenfreundlich zu revolutionieren.
Seien wir ehrlich
Die meisten von uns waren schon in einem Sexshop, sei es aus reiner Neugierde, einem gewissen Kick heraus oder – eigentlich Sinn und Zweck der Übung – um etwas zu kaufen. Doch gerade Frauen fühlen sich in den herkömmlichen Shops zumeist nicht unbedingt wohl. Man geht zum Regal, begutachtet das eine oder andere Spielzeug, und wähnt hinter sich doch ständig neugierige, gaffende Blicke und daran gekoppelt schmutzige Fantasien der ebenfalls im Geschäft anwesenden Herren der Schöpfung. Nicht gerade das, was man einen entspannten Shoppingbummel nennt. Deswegen bricht Frau das Gustieren meist ab, schnappt sich rasch ein Ding und sucht das Weite – sofern sie sich vorher überhaupt hineingetraut hat.
Gulasch ohne Saft
Diese Beobachtung konnte Kathi „Katze“ Pfeiffer unzählige Male machen, als sie in einem St. Pöltner Sexshop arbeitete. „Ich konnte verfolgen, dass sich sehr viele Frauen zwar für Erotiktoys und Co. interessieren, es ihnen aber noch immer peinlich ist, sich in so einem Laden blicken zu lassen. Das kommt auch daher, dass die herkömmlichen Sexshops hauptsächlich auf die Zielgruppe Mann ausgerichtet sind. Frauen fühlen sich hingegen durch die vorherrschende Atmosphäre und die anderen Kunden im Geschäft meist abgeschreckt!“ Ein Umstand – und diesbezüglich könnte man Pfeiffer fast Pioniergeist, gekoppelt mit einem guten Geschäftssinn attestieren – den die Herzogenburgerin so nicht länger hinnehmen wollte. „Irgendwann dachte ich mir, ich mache selbst einen Shop auf, aber speziell für Frauen – also ganz ohne schmuddeliges Pornoimage und billige Sextoys. Wo sehr viel Wert auf Ladengestaltung und die Produktauswahl gelegt wird – weil darauf kommt es an. Ich würde deshalb in meinem Fall auch nicht von einem klassischen Sexshop sprechen, weil ich ja etwa keinerlei DVD’s oder Magazine führe!“
Wie, ein Sexshop ohne Pornos? Da wird der verwirrten Männerschaft wohl in Analogie zum ehemaligen Landeshauptstadtwerbeslogan der Gedanke „Ein Sexshop ohne Pornos ist wie ein Gulasch ohne Saft“ durch den Kopf schießen. Doch, wie so oft, ticken Männer und Frauen nun einmal anders, gerade auch in Sachen „Erotikkonsum“. „Männer kaufen großteils DVDs, Magazine, Liebespuppen oder Penispumpen, außerdem legen sie wenig bis gar keinen Wert auf Qualität. Frauen hingegen wollen Toys, die in Qualität und Design hochwertig und ansprechend sind. Vibratoren und Dildos etwa sind vor allem in bunten und verspielten Designs gefragt.“ Hier meldet sich wohl die männliche Urangst – Penisverlust, Auslaufmodell Mann. Doch Pfeifer winkt schmunzelnd ab und beruhigt. „Die wenigsten Frauen wollen ein realistisch designtes Sextoy. Die sollen ja keine Konkurrenz für unsere Männer sein!“
Hemmungslos
Und was ist jetzt das Besondere an dem neuen Shopkonzept im Detail? Am einfachsten ließe es sich wohl mit dem Schlagwort „frauenfreundliche Atmosphäre“ auf den Punkt bringen. Die Damen sollen sich entspannt umsehen und einkaufen können, aus einem Sortiment, das ihren Bedürfnissen und Qualitätsansprüchen Genüge leistet, und sie brauchen auch keine Hemmungen zu haben, sich in einem persönlichen Beratungsgespräch mit der Verkäuferin detailliert über die Produkte zu informieren – männliche Kiebitze sind nicht zu erwarten. Das heißt aber nicht, dass Männer frei nach dem Motto „Ich muss leider draußen bleiben“ im Shop nicht willkommen wären, nur kommen sie aufgrund der Ausrichtung des Ladens seltener. Von einem Männerverbot hält Pfeifer nichts . „Obwohl Frauen bei mir im Vordergrund stehen, haben auch die Männer einen Nutzen aus meinem Shop. Ganz abgesehen davon, dass man alle Toys und Massage Produkte auch zu zweit benutzen kann, finden Männer bei mir bestimmt das perfekte Geschenk für intime Momente mit ihrer Liebsten!“
Sextoys statt Tupper. Als geeigneten Standort für Lapetitmorte hat die Herzogenburgerin aber nicht St. Pölten, sondern die Grazer Innenstadt auserkoren. Es ist eine sehr künstlerische und aufgeschlossene Stadt, in der eine solche Idee sicher sehr viele Leute anspricht. St. Pölten ist dafür einfach noch nicht bereit“, räumt Pfeifer ein, wenngleich sie auch in Graz so ihre Probleme hatte. Das ursprünglich ins Auge gefasste Geschäftslokal wurde ihr dann doch nicht gegeben. Daher verzögert sich die Eröffnung des Shops. Allerdings baut Pfeiffers Idee auf einem „Drei-Säulen-Konzept“: Neben dem Geschäftslokal wird vorab ein Onlineshop unter www.lapetitemort.at eröffnet, und es werden Homeparties stattfinden, mit denen Kathi auch ihre Heimatstadt regelmäßig beglücken möchte. Frei nach dem Motto „Sextoys statt Tupper“ trifft sich eine Mädelsrunde im eigenen Wohnzimmer und macht sich in heimischer Atmosphäre über erotische Außerordentlichkeiten schlau. Das Sortiment wird wie jenes im Shop selbst sein: „Es reicht von Vibratoren, Dildos und Liebeskugeln über Massageöle bis hin zu Wellness Artikeln und vielem mehr. Natürlich wird es auch heiße Wäsche geben sowie den einen oder anderen Kostümklassiker. Und die Dessous werden in großen Größen erhältlich sein“, verrät Pfeiffer. Darüberhinaus finden sich auch Artikel für den Liebsten wie Penisringe oder Geschenksets im Sortiment. Die Produkte werden in verschiedenen Preisklassen erhältlich sein. „Ich kann euch versichern, dass für jedes Geldbörsl was dabei sein wird – aber natürlich gibt es auch Luxury Toys und Einzelstücke, also exklusive Sonderanfertigungen. Es wird jedenfalls großer Wert auf Qualität gelegt und daher auch in dem Sinne keine ‚billigen’ Produkte geben.“
Und wie kommt ihre Idee an? „Ich habe durchwegs positive Reaktionen bekommen. Auffallend ist, dass sich nicht nur junge Frauen für diese Idee begeistern, sondern sich auch sehr viele ältere Damen angesprochen fühlen!“ Klingt vielversprechend, und keine Frage – das Konzept ist gut! Wer jetzt neugierig geworden ist, schaut einfach mal rein auf www.lapetitemort.at
Die meisten von uns waren schon in einem Sexshop, sei es aus reiner Neugierde, einem gewissen Kick heraus oder – eigentlich Sinn und Zweck der Übung – um etwas zu kaufen. Doch gerade Frauen fühlen sich in den herkömmlichen Shops zumeist nicht unbedingt wohl. Man geht zum Regal, begutachtet das eine oder andere Spielzeug, und wähnt hinter sich doch ständig neugierige, gaffende Blicke und daran gekoppelt schmutzige Fantasien der ebenfalls im Geschäft anwesenden Herren der Schöpfung. Nicht gerade das, was man einen entspannten Shoppingbummel nennt. Deswegen bricht Frau das Gustieren meist ab, schnappt sich rasch ein Ding und sucht das Weite – sofern sie sich vorher überhaupt hineingetraut hat.
Gulasch ohne Saft
Diese Beobachtung konnte Kathi „Katze“ Pfeiffer unzählige Male machen, als sie in einem St. Pöltner Sexshop arbeitete. „Ich konnte verfolgen, dass sich sehr viele Frauen zwar für Erotiktoys und Co. interessieren, es ihnen aber noch immer peinlich ist, sich in so einem Laden blicken zu lassen. Das kommt auch daher, dass die herkömmlichen Sexshops hauptsächlich auf die Zielgruppe Mann ausgerichtet sind. Frauen fühlen sich hingegen durch die vorherrschende Atmosphäre und die anderen Kunden im Geschäft meist abgeschreckt!“ Ein Umstand – und diesbezüglich könnte man Pfeiffer fast Pioniergeist, gekoppelt mit einem guten Geschäftssinn attestieren – den die Herzogenburgerin so nicht länger hinnehmen wollte. „Irgendwann dachte ich mir, ich mache selbst einen Shop auf, aber speziell für Frauen – also ganz ohne schmuddeliges Pornoimage und billige Sextoys. Wo sehr viel Wert auf Ladengestaltung und die Produktauswahl gelegt wird – weil darauf kommt es an. Ich würde deshalb in meinem Fall auch nicht von einem klassischen Sexshop sprechen, weil ich ja etwa keinerlei DVD’s oder Magazine führe!“
Wie, ein Sexshop ohne Pornos? Da wird der verwirrten Männerschaft wohl in Analogie zum ehemaligen Landeshauptstadtwerbeslogan der Gedanke „Ein Sexshop ohne Pornos ist wie ein Gulasch ohne Saft“ durch den Kopf schießen. Doch, wie so oft, ticken Männer und Frauen nun einmal anders, gerade auch in Sachen „Erotikkonsum“. „Männer kaufen großteils DVDs, Magazine, Liebespuppen oder Penispumpen, außerdem legen sie wenig bis gar keinen Wert auf Qualität. Frauen hingegen wollen Toys, die in Qualität und Design hochwertig und ansprechend sind. Vibratoren und Dildos etwa sind vor allem in bunten und verspielten Designs gefragt.“ Hier meldet sich wohl die männliche Urangst – Penisverlust, Auslaufmodell Mann. Doch Pfeifer winkt schmunzelnd ab und beruhigt. „Die wenigsten Frauen wollen ein realistisch designtes Sextoy. Die sollen ja keine Konkurrenz für unsere Männer sein!“
Hemmungslos
Und was ist jetzt das Besondere an dem neuen Shopkonzept im Detail? Am einfachsten ließe es sich wohl mit dem Schlagwort „frauenfreundliche Atmosphäre“ auf den Punkt bringen. Die Damen sollen sich entspannt umsehen und einkaufen können, aus einem Sortiment, das ihren Bedürfnissen und Qualitätsansprüchen Genüge leistet, und sie brauchen auch keine Hemmungen zu haben, sich in einem persönlichen Beratungsgespräch mit der Verkäuferin detailliert über die Produkte zu informieren – männliche Kiebitze sind nicht zu erwarten. Das heißt aber nicht, dass Männer frei nach dem Motto „Ich muss leider draußen bleiben“ im Shop nicht willkommen wären, nur kommen sie aufgrund der Ausrichtung des Ladens seltener. Von einem Männerverbot hält Pfeifer nichts . „Obwohl Frauen bei mir im Vordergrund stehen, haben auch die Männer einen Nutzen aus meinem Shop. Ganz abgesehen davon, dass man alle Toys und Massage Produkte auch zu zweit benutzen kann, finden Männer bei mir bestimmt das perfekte Geschenk für intime Momente mit ihrer Liebsten!“
Sextoys statt Tupper. Als geeigneten Standort für Lapetitmorte hat die Herzogenburgerin aber nicht St. Pölten, sondern die Grazer Innenstadt auserkoren. Es ist eine sehr künstlerische und aufgeschlossene Stadt, in der eine solche Idee sicher sehr viele Leute anspricht. St. Pölten ist dafür einfach noch nicht bereit“, räumt Pfeifer ein, wenngleich sie auch in Graz so ihre Probleme hatte. Das ursprünglich ins Auge gefasste Geschäftslokal wurde ihr dann doch nicht gegeben. Daher verzögert sich die Eröffnung des Shops. Allerdings baut Pfeiffers Idee auf einem „Drei-Säulen-Konzept“: Neben dem Geschäftslokal wird vorab ein Onlineshop unter www.lapetitemort.at eröffnet, und es werden Homeparties stattfinden, mit denen Kathi auch ihre Heimatstadt regelmäßig beglücken möchte. Frei nach dem Motto „Sextoys statt Tupper“ trifft sich eine Mädelsrunde im eigenen Wohnzimmer und macht sich in heimischer Atmosphäre über erotische Außerordentlichkeiten schlau. Das Sortiment wird wie jenes im Shop selbst sein: „Es reicht von Vibratoren, Dildos und Liebeskugeln über Massageöle bis hin zu Wellness Artikeln und vielem mehr. Natürlich wird es auch heiße Wäsche geben sowie den einen oder anderen Kostümklassiker. Und die Dessous werden in großen Größen erhältlich sein“, verrät Pfeiffer. Darüberhinaus finden sich auch Artikel für den Liebsten wie Penisringe oder Geschenksets im Sortiment. Die Produkte werden in verschiedenen Preisklassen erhältlich sein. „Ich kann euch versichern, dass für jedes Geldbörsl was dabei sein wird – aber natürlich gibt es auch Luxury Toys und Einzelstücke, also exklusive Sonderanfertigungen. Es wird jedenfalls großer Wert auf Qualität gelegt und daher auch in dem Sinne keine ‚billigen’ Produkte geben.“
Und wie kommt ihre Idee an? „Ich habe durchwegs positive Reaktionen bekommen. Auffallend ist, dass sich nicht nur junge Frauen für diese Idee begeistern, sondern sich auch sehr viele ältere Damen angesprochen fühlen!“ Klingt vielversprechend, und keine Frage – das Konzept ist gut! Wer jetzt neugierig geworden ist, schaut einfach mal rein auf www.lapetitemort.at