Die Verzauberten
Text
Johannes Reichl
Ausgabe
Wer sich als unbedarfter Hetero anschickt, St. Pöltens Homo-Szene nachzuspüren, kommt einem eigenen falschen Klischee rasch auf die Schliche: Zwar haben Lesben und Schwule teils mit denselben Problemen zu kämpfen, in ihrem Lebensvollzug sind sie aber – eigentlich eh nona – zwei völlig heterogene Gruppen, in denen nicht zuletzt das „typisch Männliche“ und „typisch Weibliche“ durchschlägt. Eine Annäherung.
Er
Wenn man überlegt, wo man bei einer derartigen Story ansetzen soll, kommt einem als erstes Richie Ferkschneiders „Emely Rose“ in den Sinn. Zwar lässt der Hausherr gleich zu Beginn wissen, dass es „eine homosexuellen Szene in dem Sinne in St. Pölten eigentlich nicht gibt, weil die Stadt zu klein ist und die Leute eher in Wien, wo es ein umfangreiches Angebot gibt, in der Anonymität untertauchen“, andrerseits ist das Emely Rose zumindest ein Lokal, wo man Homosexuelle antrifft bzw. – besser ausgedrückt - wo sie sich eher zu erkennen geben. „Aber Homosexuelle findest du überall.“ Das Emely Rose selbst ist ja kein reines Schwulenlokal (schwul deshalb, weil ein gewisser Männerüberhang herrscht), sondern man findet ebenso Heteros, die im wohl gediegensten Restaurant St. Pöltens (Reservierung unter 0676/3430113) formidabel speisen. „Ein reines Homosexuellen-Lokal, quasi nur eine Zielgruppe fokussierend, könntest du dir wirtschaftlich gar nicht leisten“, ist Richie überzeugt. So herrscht im Emely Rose friedliche „Koexistenz“, ist das Normale normal. „Es kommen oft Leute vom Restaurant rüber in die Bar – für die ist das nichts Spektakuläres, wenn da zwei knutschende Männer sitzen“, stellt ein Gast fest, und wie zur Bestätigung weiß ich nicht, ob er schwul oder hetero ist – weil’s völlig egal ist.
Wenn man überlegt, wo man bei einer derartigen Story ansetzen soll, kommt einem als erstes Richie Ferkschneiders „Emely Rose“ in den Sinn. Zwar lässt der Hausherr gleich zu Beginn wissen, dass es „eine homosexuellen Szene in dem Sinne in St. Pölten eigentlich nicht gibt, weil die Stadt zu klein ist und die Leute eher in Wien, wo es ein umfangreiches Angebot gibt, in der Anonymität untertauchen“, andrerseits ist das Emely Rose zumindest ein Lokal, wo man Homosexuelle antrifft bzw. – besser ausgedrückt - wo sie sich eher zu erkennen geben. „Aber Homosexuelle findest du überall.“ Das Emely Rose selbst ist ja kein reines Schwulenlokal (schwul deshalb, weil ein gewisser Männerüberhang herrscht), sondern man findet ebenso Heteros, die im wohl gediegensten Restaurant St. Pöltens (Reservierung unter 0676/3430113) formidabel speisen. „Ein reines Homosexuellen-Lokal, quasi nur eine Zielgruppe fokussierend, könntest du dir wirtschaftlich gar nicht leisten“, ist Richie überzeugt. So herrscht im Emely Rose friedliche „Koexistenz“, ist das Normale normal. „Es kommen oft Leute vom Restaurant rüber in die Bar – für die ist das nichts Spektakuläres, wenn da zwei knutschende Männer sitzen“, stellt ein Gast fest, und wie zur Bestätigung weiß ich nicht, ob er schwul oder hetero ist – weil’s völlig egal ist.
Ein Käfig voller Narren
Überhaupt sucht man das klassische Klischee von der exaltierten Tunte im Emely Rose vergeblich, „ja derlei Gehabe regt uns selbst am meisten auf“, meint ein Schwuler. Richie wiederum vermutet dahinter eine bewusste Stigmatisierung: „Früher wurden Paradiesvögel und Tunterl, die natürlich nicht die Regel sind, von den Medien bewusst transportiert – aber das war auch politisch so gewollt.“
Inwiefern – um eine seriöse Lobby quasi ein bisserl ins Lächerliche zu ziehen und so zu schwächen? Möglich. Fakt ist jedenfalls, dass sich dieses Bild in den letzten Jahren, nicht zuletzt dank der Medien selbst, gehörig gewandelt hat. “Wer hätte sich vor 10 Jahren vorstellen können, dass praktisch keine Fernsehserie mehr ohne Schwule und Lesben auskommt. Die Homosexuellen wurden von der Wirtschaft als Zielgruppe entdeckt.“ Und dementsprechende Produkte und Dienstleistungen entwickelt, von der Gaypartnerbörse „bis hin zu Reiseveranstaltern, die sich auf Gayreisen spezialisiert haben.“ Positiver, gesellschaftlich relevanter Nebeneffekt. „Durch den Druck der Wirtschaft kommt auch die Politik nicht mehr an uns vorbei.“
Überhaupt sucht man das klassische Klischee von der exaltierten Tunte im Emely Rose vergeblich, „ja derlei Gehabe regt uns selbst am meisten auf“, meint ein Schwuler. Richie wiederum vermutet dahinter eine bewusste Stigmatisierung: „Früher wurden Paradiesvögel und Tunterl, die natürlich nicht die Regel sind, von den Medien bewusst transportiert – aber das war auch politisch so gewollt.“
Inwiefern – um eine seriöse Lobby quasi ein bisserl ins Lächerliche zu ziehen und so zu schwächen? Möglich. Fakt ist jedenfalls, dass sich dieses Bild in den letzten Jahren, nicht zuletzt dank der Medien selbst, gehörig gewandelt hat. “Wer hätte sich vor 10 Jahren vorstellen können, dass praktisch keine Fernsehserie mehr ohne Schwule und Lesben auskommt. Die Homosexuellen wurden von der Wirtschaft als Zielgruppe entdeckt.“ Und dementsprechende Produkte und Dienstleistungen entwickelt, von der Gaypartnerbörse „bis hin zu Reiseveranstaltern, die sich auf Gayreisen spezialisiert haben.“ Positiver, gesellschaftlich relevanter Nebeneffekt. „Durch den Druck der Wirtschaft kommt auch die Politik nicht mehr an uns vorbei.“
Die Sache mit dem Outing
Auch Outings von Prominenten haben das ihre zu einer ehrlicheren Auseinandersetzung und Verbesserung beigetragen „etwa Günter Tolar, der die Diskriminierung ja im ORF am eigenen Leib zu spüren bekam, oder ein Alfons Haider, der aber in seinem neuen Buch schreibt, dass er sich heut gar nicht mehr so sicher wäre, sich zu outen, nachdem seine Mutter angegriffen wurde“. Andererseits sei der Mut schwuler Politiker, dem Vorbild des Berliner Bürgermeisters zu folgen und sich zu ihrer Homosexualität zu bekennen hierzulande eher die Ausnahme. „Diesbezüglich gab es einmal zarte Versuche – der Betroffene wurde medial sofort niedergebügelt. Deshalb leben wir in dem Paradoxon, dass zwar – wie die Wissenschaft behauptet – angeblich rund 10% der Gesamtbevölkerung homosexuell sind, aber offensichtlich kein einziger Politiker oder Fußballer. Schon komisch irgendwie, oder“, kann sich Richie ein Lachen nicht verkneifen.
Auch das Eingeständnis im Privatbereich vor sich und den anderen, dass man homosexuell ist, fällt nicht allen leicht. Ein Gast älteren Semesters erzählt etwa, dass er, nachdem er sich vor seiner Familie geoutet hatte, die Woche darauf nicht mehr nachhause traute. Zwar bat ihn die Familie zurückzukommen, seine Homosexualität wurde aber nie wieder im Familienkreis angesprochen. „Schön war dafür, dass mich dann ein Freund der Familie ganz bewusst als Taufpate für sein Kind gewählt hat!“
Richie wiederum ortet zwei Verhaltensmuster, die auf den ersten Blick hin paradox klingen. „Natürlich haben auch heute noch manche mit dem Outing zu kämpfen. Ich kenn junge Leute, wo der Vater eine hohe Position einnimmt, und die deshalb sagen: ‚Okay, ich behalts lieber für mich.’ Eine Reihe Älterer wiederum sagt sich ‚Jetzt, in dem Alter, tu ich das meinen Eltern auch nicht mehr an!’ Dabei, so hat Richie die Erfahrung gemacht, ist gerade die Großelterngeneration in diesen Belangen oftmals liberaler als die Elterngeneration. „Warum das so ist, weiß ich nicht: Vielleicht weil sie viel erlebt haben und einfach wissen, worauf es wirklich ankommt im Leben.“
Auch Outings von Prominenten haben das ihre zu einer ehrlicheren Auseinandersetzung und Verbesserung beigetragen „etwa Günter Tolar, der die Diskriminierung ja im ORF am eigenen Leib zu spüren bekam, oder ein Alfons Haider, der aber in seinem neuen Buch schreibt, dass er sich heut gar nicht mehr so sicher wäre, sich zu outen, nachdem seine Mutter angegriffen wurde“. Andererseits sei der Mut schwuler Politiker, dem Vorbild des Berliner Bürgermeisters zu folgen und sich zu ihrer Homosexualität zu bekennen hierzulande eher die Ausnahme. „Diesbezüglich gab es einmal zarte Versuche – der Betroffene wurde medial sofort niedergebügelt. Deshalb leben wir in dem Paradoxon, dass zwar – wie die Wissenschaft behauptet – angeblich rund 10% der Gesamtbevölkerung homosexuell sind, aber offensichtlich kein einziger Politiker oder Fußballer. Schon komisch irgendwie, oder“, kann sich Richie ein Lachen nicht verkneifen.
Auch das Eingeständnis im Privatbereich vor sich und den anderen, dass man homosexuell ist, fällt nicht allen leicht. Ein Gast älteren Semesters erzählt etwa, dass er, nachdem er sich vor seiner Familie geoutet hatte, die Woche darauf nicht mehr nachhause traute. Zwar bat ihn die Familie zurückzukommen, seine Homosexualität wurde aber nie wieder im Familienkreis angesprochen. „Schön war dafür, dass mich dann ein Freund der Familie ganz bewusst als Taufpate für sein Kind gewählt hat!“
Richie wiederum ortet zwei Verhaltensmuster, die auf den ersten Blick hin paradox klingen. „Natürlich haben auch heute noch manche mit dem Outing zu kämpfen. Ich kenn junge Leute, wo der Vater eine hohe Position einnimmt, und die deshalb sagen: ‚Okay, ich behalts lieber für mich.’ Eine Reihe Älterer wiederum sagt sich ‚Jetzt, in dem Alter, tu ich das meinen Eltern auch nicht mehr an!’ Dabei, so hat Richie die Erfahrung gemacht, ist gerade die Großelterngeneration in diesen Belangen oftmals liberaler als die Elterngeneration. „Warum das so ist, weiß ich nicht: Vielleicht weil sie viel erlebt haben und einfach wissen, worauf es wirklich ankommt im Leben.“
Jobkiller
Und wie verhält es sich im Berufsleben. Riskiert man da diskriminiert zu werden, wenn man sich zu seiner Homosexualität bekennt? „Das spielt überhaupt keine Rolle“, sind sich die meisten einig. Nachsatz von Richie: „Wenn man aber eine Karriere anstrebt, wird man es für sich behalten.“
Wie war das in seinem Fall? Wurde er angefeindet? „Eigentlich nicht, wobei ich ein Ausnahmefall bin. Normalerweise bist als Wirt erledigt.“ Dass seine Lokale überhaupt zu (auch) Schwulenlokalen mutierten, war freilich gar nicht geplant. „Da bin ich eher wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Mein erstes Lokal war das Kaktus am Rathausplatz im ehemaligen C2, eins der In-Lokale damals. Nach zwei Jahren wurde es auf einmal als Schwulenlokal tituliert.“ Dem Publikumsandrang tat dies in keiner Weise Abbruch, und auf etwaige dumpfe Anfeindungen Richies reagierten seine Gäste – Heteros wie Homosexuelle – mit Solidarität. „Interessant war, dass ich ein bisserl in eine Art Opferrolle gedrängt wurde und alle mich verteidigen wollten. Es war offensichtlich schon damals eine sehr tolerante Zeit“, erinnert er sich, wenngleich es schon auch die Kehrseite der Medaille gab: „Natürlich versuchten auch einige Konkurrenten das irgendwie auszuschlachten – aber ich konnte mir das wirtschaftlich leisten und hab durchgehalten.“
Dass er damit – auch mit seinem späteren Lokal Slapstick - für eine ganze Bevölkerungsgruppe Pionierarbeit leistete, ihr Mut, Rückhalt und auch ein Zuhause schenkte, war ihm damals wohl noch gar nicht so bewusst. Und auch heute gibt sich Richie bescheiden. „Ich hab damals sicher einen Ort geboten, wo man Seinesgleichen treffen konnte. Und da geht es nicht primär um Sex, sondern einfach darum, Erfahrungen auszutauschen, miteinander zu plaudern.“ Heute hingegen bedürfe es solcher „Kristallisationspunkte gar nicht mehr. Du gehst einfach ins Internet, wo du dich sozusagen zunächst anonym treffen und chatten kannst, und wenn alles passt, machst du dir ein Date aus.“
Und wie verhält es sich im Berufsleben. Riskiert man da diskriminiert zu werden, wenn man sich zu seiner Homosexualität bekennt? „Das spielt überhaupt keine Rolle“, sind sich die meisten einig. Nachsatz von Richie: „Wenn man aber eine Karriere anstrebt, wird man es für sich behalten.“
Wie war das in seinem Fall? Wurde er angefeindet? „Eigentlich nicht, wobei ich ein Ausnahmefall bin. Normalerweise bist als Wirt erledigt.“ Dass seine Lokale überhaupt zu (auch) Schwulenlokalen mutierten, war freilich gar nicht geplant. „Da bin ich eher wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Mein erstes Lokal war das Kaktus am Rathausplatz im ehemaligen C2, eins der In-Lokale damals. Nach zwei Jahren wurde es auf einmal als Schwulenlokal tituliert.“ Dem Publikumsandrang tat dies in keiner Weise Abbruch, und auf etwaige dumpfe Anfeindungen Richies reagierten seine Gäste – Heteros wie Homosexuelle – mit Solidarität. „Interessant war, dass ich ein bisserl in eine Art Opferrolle gedrängt wurde und alle mich verteidigen wollten. Es war offensichtlich schon damals eine sehr tolerante Zeit“, erinnert er sich, wenngleich es schon auch die Kehrseite der Medaille gab: „Natürlich versuchten auch einige Konkurrenten das irgendwie auszuschlachten – aber ich konnte mir das wirtschaftlich leisten und hab durchgehalten.“
Dass er damit – auch mit seinem späteren Lokal Slapstick - für eine ganze Bevölkerungsgruppe Pionierarbeit leistete, ihr Mut, Rückhalt und auch ein Zuhause schenkte, war ihm damals wohl noch gar nicht so bewusst. Und auch heute gibt sich Richie bescheiden. „Ich hab damals sicher einen Ort geboten, wo man Seinesgleichen treffen konnte. Und da geht es nicht primär um Sex, sondern einfach darum, Erfahrungen auszutauschen, miteinander zu plaudern.“ Heute hingegen bedürfe es solcher „Kristallisationspunkte gar nicht mehr. Du gehst einfach ins Internet, wo du dich sozusagen zunächst anonym treffen und chatten kannst, und wenn alles passt, machst du dir ein Date aus.“
Homoehe
So betrachtet war das Internet für die Homosexuellen nicht nur eine technische Revolution, sondern auch eine soziale. Im Grunde genommen „sind wir schon weit gekommen“, glaubt Richie. Freilich noch nicht weit genug, wenn man um nach wie vor existierende Diskriminierungen weiß - Stichwort eingetragene Partnerschaft. Dabei, dies bestätigen Umfragen, scheitert es bislang weniger an der Bevölkerung als an der Politik. Der Schwenk in der ÖVP-Perspektivengruppe lässt aber hoffen, dass auch Österreich bald zur Normalität findet. „In der Vergangenheit wurde von christlich-sozialer Seite gern das Damoklesschwert Ehe geschwungen und suggeriert, dass Homosexualität nicht gottgewollt sei und sowieso krank ist. Aber da ist zum Glück ein Umdenken im Gange - selbst in erzkatholischsten Ländern, wie zum Beispiel Spanien, hat man jetzt die völlige Gleichstellung hetero- und homosexueller Paare durchgesetzt.“ Warum der katholischen Kirche in einer politischen Diskussion bislang überhaupt solcher Einfluss zugebillligt wurde, versteht keiner. „Ich erinnere mich an eine Club 2-Diskussion. Ein Professor brachte es auf den Punkt. Er käme nie auf den Gedanken, etwa die Gewerkschaft, die ca. so viele Mitglieder wie die katholische Kirche hat, um Erlaubnis zu fragen, wie und mit wem er zusammenleben möchte. Das ist eine Angelegenheit zwischen zwei Leuten, Privatsache!“
Dass sich bislang auch der Staat als solcher geziert hat, dafür wiederum ortet Richie ganz banale und schnöde Gründe: „Die Diskussion hat ja auch einen wirtschaftlichen Aspekt. Derzeit ist eine Gattin, die selbst nicht arbeitet, mit ihrem Mann mitversichert. Dieses Recht müsste man dann auch gleichgeschlechtlichen Paaren einräumen – und da sieht der Staat, wie bei einer Reihe anderer Gesetzgebungen, die dann schlagend werden, vordergründig einmal das Geld, das er nicht gern bezahlt.“
So betrachtet war das Internet für die Homosexuellen nicht nur eine technische Revolution, sondern auch eine soziale. Im Grunde genommen „sind wir schon weit gekommen“, glaubt Richie. Freilich noch nicht weit genug, wenn man um nach wie vor existierende Diskriminierungen weiß - Stichwort eingetragene Partnerschaft. Dabei, dies bestätigen Umfragen, scheitert es bislang weniger an der Bevölkerung als an der Politik. Der Schwenk in der ÖVP-Perspektivengruppe lässt aber hoffen, dass auch Österreich bald zur Normalität findet. „In der Vergangenheit wurde von christlich-sozialer Seite gern das Damoklesschwert Ehe geschwungen und suggeriert, dass Homosexualität nicht gottgewollt sei und sowieso krank ist. Aber da ist zum Glück ein Umdenken im Gange - selbst in erzkatholischsten Ländern, wie zum Beispiel Spanien, hat man jetzt die völlige Gleichstellung hetero- und homosexueller Paare durchgesetzt.“ Warum der katholischen Kirche in einer politischen Diskussion bislang überhaupt solcher Einfluss zugebillligt wurde, versteht keiner. „Ich erinnere mich an eine Club 2-Diskussion. Ein Professor brachte es auf den Punkt. Er käme nie auf den Gedanken, etwa die Gewerkschaft, die ca. so viele Mitglieder wie die katholische Kirche hat, um Erlaubnis zu fragen, wie und mit wem er zusammenleben möchte. Das ist eine Angelegenheit zwischen zwei Leuten, Privatsache!“
Dass sich bislang auch der Staat als solcher geziert hat, dafür wiederum ortet Richie ganz banale und schnöde Gründe: „Die Diskussion hat ja auch einen wirtschaftlichen Aspekt. Derzeit ist eine Gattin, die selbst nicht arbeitet, mit ihrem Mann mitversichert. Dieses Recht müsste man dann auch gleichgeschlechtlichen Paaren einräumen – und da sieht der Staat, wie bei einer Reihe anderer Gesetzgebungen, die dann schlagend werden, vordergründig einmal das Geld, das er nicht gern bezahlt.“
Rosige Aussichten
Letztlich arbeitet aber nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die EU für Antidiskriminerung und damit die Homosexuellen. „Ich bin überzeugt, dass die Gleichstellung über kurz oder lang durch die EU aufoktroyiert wird“, so Richie. Die EU also als Positivstimulator? „In diesem Fall definitiv. Auch deshalb, weil sie eine Rechtsinstanz geschaffen hat, die man als Bürger anrufen kann. Früher wurde man in Österreich mundtot gemacht. Das ist nicht mehr möglich.“ Auch der gestiegene Bildungsgrad der Gesellschaft trägt seines zu einer zunehmenden Normalisierung und Akzeptanz bei. „Der Umgang mit Homosexualität ist weniger aggressiv geworden. Früher, wenn man sozusagen ‚auffiel’, konnte es zu Anfeindungen kommen. Dieses Verhalten findet man heut kaum mehr, zumindest nicht in Kreisen, wo sich Homosexuelle bewegen. Die Menschen sind gebildeter, damit aber auch offener und toleranter.“ Ein Umstand, der zuversichtlich stimmt. „Ich persönlich glaube, dass in 10, 20 Jahren die Frage Hetero oder Homo überhaupt keine Rolle mehr spielen wird!“
Letztlich arbeitet aber nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die EU für Antidiskriminerung und damit die Homosexuellen. „Ich bin überzeugt, dass die Gleichstellung über kurz oder lang durch die EU aufoktroyiert wird“, so Richie. Die EU also als Positivstimulator? „In diesem Fall definitiv. Auch deshalb, weil sie eine Rechtsinstanz geschaffen hat, die man als Bürger anrufen kann. Früher wurde man in Österreich mundtot gemacht. Das ist nicht mehr möglich.“ Auch der gestiegene Bildungsgrad der Gesellschaft trägt seines zu einer zunehmenden Normalisierung und Akzeptanz bei. „Der Umgang mit Homosexualität ist weniger aggressiv geworden. Früher, wenn man sozusagen ‚auffiel’, konnte es zu Anfeindungen kommen. Dieses Verhalten findet man heut kaum mehr, zumindest nicht in Kreisen, wo sich Homosexuelle bewegen. Die Menschen sind gebildeter, damit aber auch offener und toleranter.“ Ein Umstand, der zuversichtlich stimmt. „Ich persönlich glaube, dass in 10, 20 Jahren die Frage Hetero oder Homo überhaupt keine Rolle mehr spielen wird!“
Sie
Wir „switchen“ quasi auf die andere Seite der anderen Seite und plaudern im EGON mit sechs Lesben über ihr Leben und ihre Erfahrungen.
Wir „switchen“ quasi auf die andere Seite der anderen Seite und plaudern im EGON mit sechs Lesben über ihr Leben und ihre Erfahrungen.
Coming out
Die Regel ist, dass es keine Regel gibt. Während Andi etwa meint, „dass ich in meiner Umwelt eigentlich nie Probleme gehabt hab - weder beim Coming Out noch in anderen Bereichen!“, hatten Ingrid und Regina mit ihrem persönlichen sowie öffentlichen Bekenntnis durchaus zu kämpfen. „Mein Coming Out war mit 14. Ich hatte vorher Freunde, das hat aber nie gepasst. Als mir eine Freundin gestand, dass sie lesbisch ist, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass ich ja auch so bin. Ich wusste vorher gar nicht, dass es auch andere Lebensformen gibt. In Folge bin ich mehrmals nach Wien gefahren, in die Rosa-Lila Villa, und hab mich informiert.“
Nachdem sie im Zuge der Recherchen erkennt, dass sie mit ihrer sexuellen Orientierung gar nicht so allein dasteht, outet sich Ingrid auch vor den Eltern. Eine harte Erfahrung. „Ich komm aus einem sehr religiösen Haushalt. Mann gehört zu Mann, Frau zu Frau - das war ganz klar. Meine Eltern haben daher anfangs meine sexuelle Orientierung überhaupt nicht akzeptiert.“ Das geht soweit, dass Ingrid von zuhause aus- und zur Großmutter zieht.
In ihrer Not wendet sich die bis dahin in der Kirche sehr engagierte Jugendliche auch an den Pfarrer. „Das hätt’ ich mir sparen können! Er hat gesagt, dass das eine Sünde ist, und ich soll fünf ‚Vater Unser’ beten. Das wars mit der Kirche!“
Freilich nicht mit der Religion „weil die ist Gott sei Dank nicht die Katholische Kirche!“ Es gibt aber auch schöne Erlebnisse. Als eine Tante, wohlwissend um ihre Homosexualität, sie an ihrem 16. Geburtstag provokant fragt, wann sie denn endlich einen Freund bekommt, „da hat mein Vater zu ihr gemeint: ‚Warum Freund – ich bekomm mal eine Schwiegertochter!“
Die Regel ist, dass es keine Regel gibt. Während Andi etwa meint, „dass ich in meiner Umwelt eigentlich nie Probleme gehabt hab - weder beim Coming Out noch in anderen Bereichen!“, hatten Ingrid und Regina mit ihrem persönlichen sowie öffentlichen Bekenntnis durchaus zu kämpfen. „Mein Coming Out war mit 14. Ich hatte vorher Freunde, das hat aber nie gepasst. Als mir eine Freundin gestand, dass sie lesbisch ist, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass ich ja auch so bin. Ich wusste vorher gar nicht, dass es auch andere Lebensformen gibt. In Folge bin ich mehrmals nach Wien gefahren, in die Rosa-Lila Villa, und hab mich informiert.“
Nachdem sie im Zuge der Recherchen erkennt, dass sie mit ihrer sexuellen Orientierung gar nicht so allein dasteht, outet sich Ingrid auch vor den Eltern. Eine harte Erfahrung. „Ich komm aus einem sehr religiösen Haushalt. Mann gehört zu Mann, Frau zu Frau - das war ganz klar. Meine Eltern haben daher anfangs meine sexuelle Orientierung überhaupt nicht akzeptiert.“ Das geht soweit, dass Ingrid von zuhause aus- und zur Großmutter zieht.
In ihrer Not wendet sich die bis dahin in der Kirche sehr engagierte Jugendliche auch an den Pfarrer. „Das hätt’ ich mir sparen können! Er hat gesagt, dass das eine Sünde ist, und ich soll fünf ‚Vater Unser’ beten. Das wars mit der Kirche!“
Freilich nicht mit der Religion „weil die ist Gott sei Dank nicht die Katholische Kirche!“ Es gibt aber auch schöne Erlebnisse. Als eine Tante, wohlwissend um ihre Homosexualität, sie an ihrem 16. Geburtstag provokant fragt, wann sie denn endlich einen Freund bekommt, „da hat mein Vater zu ihr gemeint: ‚Warum Freund – ich bekomm mal eine Schwiegertochter!“
Leben ohne Lügen
Reginas Outcoming ist aus Sicht des Zeithorizonts noch schwieriger. Wir schreiben das Jahr 1989, „da war das noch weniger Thema als heute. Zudem komm ich vom tiefsten Land, was die Sache nicht erleichtert hat.“ Es dauert 23 Jahre, bis sie sich ihrer sexuellen Orientierung bewusst wird. „Ich hatte vorher etliche Männerbeziehungen, zuletzt einen sehr lieben Freund. In dessen Haus wohnte eine um 17 Jahre ältere Frau als ich. Irgendwann bin ich draufgekommen, dass ich eigentlich nicht mehr wegen ihm, sondern wegen ihr hinfahr.“ Die beiden werden ein Paar. Als ihre Mutter sie eines Tages unvermittelt fragt: „’Schläfst du eigentlich mit der Frau?’ Da war ich dann vor die Entscheidung gestellt: Entweder ich antworte jetzt mit ja, oder ich lüg mein ganzes Leben lang.“
Auch Reginas Eltern reagieren, obwohl ein schwules Pärchen zum Freundeskreis zählt, mit Unverständnis. „Die haben gesagt, die ‚Alte’ ist schuld, die hat die Junge veführt. Und sie wollten mich zum Psychotherapeuten schicken.“
Ähnlich wie in Ingrids Fall ist das Outing zwar ein Akt der Befreiung, zugleich bringt er aber auch eine gewisse soziale Isolation mit sich. „Ich hab mich sehr allein gelassen gefühlt“, erinnert sich Ingrid, und Regina gesteht „dass es mir das erste Jahr nicht gutgegangen ist. Ich war ja sehr in den Gemeindeverband integriert, in die Pfarre, hab bei Cantores Dei gesungen. 23 Jahre hab ich im Klischee gelebt, und plötzlich komm ich wo rein und die Leute schauen mich an, als hätt ich einen Stempel aufgedrückt. Manche Freunde haben mich vorgeführt wie ein Zirkuspferd. Umgekehrt“, gibt sie zu, „bin ich damit auch sehr provokant umgegangen.“ Das Leben ist danach jedenfalls nicht mehr wie zuvor, auch in ihrem Fall folgt ein Umzug. „Ich hab mein Leben rigoros geändert. Aber mir war klar: Entweder du lebst es ganz, oder gar nicht.“
Bereut hat aber keine der Frauen den Schritt „Für mich war das wie eine Erleuchtung“, meint Ingrid, und alle stimmen darin überein, dass es nicht nur für einen selbst, sondern auch für die Umwelt leichter ist „je offener man dazu steht.“
Reginas Outcoming ist aus Sicht des Zeithorizonts noch schwieriger. Wir schreiben das Jahr 1989, „da war das noch weniger Thema als heute. Zudem komm ich vom tiefsten Land, was die Sache nicht erleichtert hat.“ Es dauert 23 Jahre, bis sie sich ihrer sexuellen Orientierung bewusst wird. „Ich hatte vorher etliche Männerbeziehungen, zuletzt einen sehr lieben Freund. In dessen Haus wohnte eine um 17 Jahre ältere Frau als ich. Irgendwann bin ich draufgekommen, dass ich eigentlich nicht mehr wegen ihm, sondern wegen ihr hinfahr.“ Die beiden werden ein Paar. Als ihre Mutter sie eines Tages unvermittelt fragt: „’Schläfst du eigentlich mit der Frau?’ Da war ich dann vor die Entscheidung gestellt: Entweder ich antworte jetzt mit ja, oder ich lüg mein ganzes Leben lang.“
Auch Reginas Eltern reagieren, obwohl ein schwules Pärchen zum Freundeskreis zählt, mit Unverständnis. „Die haben gesagt, die ‚Alte’ ist schuld, die hat die Junge veführt. Und sie wollten mich zum Psychotherapeuten schicken.“
Ähnlich wie in Ingrids Fall ist das Outing zwar ein Akt der Befreiung, zugleich bringt er aber auch eine gewisse soziale Isolation mit sich. „Ich hab mich sehr allein gelassen gefühlt“, erinnert sich Ingrid, und Regina gesteht „dass es mir das erste Jahr nicht gutgegangen ist. Ich war ja sehr in den Gemeindeverband integriert, in die Pfarre, hab bei Cantores Dei gesungen. 23 Jahre hab ich im Klischee gelebt, und plötzlich komm ich wo rein und die Leute schauen mich an, als hätt ich einen Stempel aufgedrückt. Manche Freunde haben mich vorgeführt wie ein Zirkuspferd. Umgekehrt“, gibt sie zu, „bin ich damit auch sehr provokant umgegangen.“ Das Leben ist danach jedenfalls nicht mehr wie zuvor, auch in ihrem Fall folgt ein Umzug. „Ich hab mein Leben rigoros geändert. Aber mir war klar: Entweder du lebst es ganz, oder gar nicht.“
Bereut hat aber keine der Frauen den Schritt „Für mich war das wie eine Erleuchtung“, meint Ingrid, und alle stimmen darin überein, dass es nicht nur für einen selbst, sondern auch für die Umwelt leichter ist „je offener man dazu steht.“
Am Scheiterhaufen
Diese Erfahrung machen die meisten Damen auch in der Arbeitswelt, wobei Ingrid die Frage an sich witzig findet: „Du sagst ja auch nicht beim Vorstellungsgespräch ‚Ich teil Ihnen aber gleich mit, das ich hetero bin“, lacht sie. In der Regel ist es kein Thema „und ganz selbstverständlich, dass die Partnerin mit auf die Weihnachtsfeier kommt.“
Ausnahmen bestätigen – leider – die Regel. Eine schlimme Erfahrung hat diesbezüglich Jassi gemacht. „Mein ehemaliger Arbeitgeber war erzkatholisch, Obmann einer ultrareligiösen Gruppe. Als in St. Pölten ein Treffen von Homosexuellen war, hat er gewettert, dass sich die jetzt alle aus ihren Löchern trauen und alle am Scheiterhaufen verbrannt gehören. Das war schon extrem belastend!“
Diese Erfahrung machen die meisten Damen auch in der Arbeitswelt, wobei Ingrid die Frage an sich witzig findet: „Du sagst ja auch nicht beim Vorstellungsgespräch ‚Ich teil Ihnen aber gleich mit, das ich hetero bin“, lacht sie. In der Regel ist es kein Thema „und ganz selbstverständlich, dass die Partnerin mit auf die Weihnachtsfeier kommt.“
Ausnahmen bestätigen – leider – die Regel. Eine schlimme Erfahrung hat diesbezüglich Jassi gemacht. „Mein ehemaliger Arbeitgeber war erzkatholisch, Obmann einer ultrareligiösen Gruppe. Als in St. Pölten ein Treffen von Homosexuellen war, hat er gewettert, dass sich die jetzt alle aus ihren Löchern trauen und alle am Scheiterhaufen verbrannt gehören. Das war schon extrem belastend!“
Gleiche Rechte
Diese Art verschrobener, reaktionärer und intoleranter Menschen wettern auch gegen die „Homo-Ehe“, dabei geht es den Betroffenen nicht um kirchlichen Sanktus, „sondern um rechtliche Absicherung! Was ist, wenn mir etwas zustößt? Dann darf meine Lebenspartnerin nicht in der gemeinsamen Mietwohnung bleiben? Oder erblich wird sie übergangen – ich will aber, dass sie Anspruch hat!“, fordert Ingrid.
Ein unappetitliches Ereignis diesbezüglich ist einmal Regina widerfahren, wenngleich sie einräumt, „dass sich die Zeiten zum Glück geändert haben. Meine Freundin kam auf die Intensivstation. Ihre Mutter war ein Pflegefall, konnte nicht hin. Ich war die erste vorort und habe den Arzt um Auskunft gebeten, ich sei die Lebensgefährtin. Da hat er gemeint, die könne er nicht erteilen, da ich weder Ehepartner noch Blutsverwandter sei!“
Ein unhaltbarer Zustand, den niemand begreift. Was in der Diskussion ebenfalls gern vorgeschoben wird, um die Befürworter-Achse zu schwächen bzw. das Thema zu emotionalisieren, ist die Frage „Homosexuelle und Kinderwunsch“. Was sich in vielen Patchwork-Familien notgedrungen von selbst ergibt (zwei „Väter“, zwei „Mütter“) ist homosexuellen Paaren als bewusster Akt verwährt: Sie dürfen nicht adoptieren. „Gleichzeitig wirbt aber die Stadt Wien derzeit intensiv im homosexuellen Kreis um Pflegeeltern. Wo ist da der Unterschied? Das ist doch pervers?“, findet Ingrid.
Ein anderer Umstand, der Regina auf die Palme bringt, ist der Ausschluss von der Möglichkeit künstlicher Befruchtung. „Das ist ja der Gipfel, dass ich als Lesbe oder als alleinstehende Heterofrau, die ebenfalls ausgeschlossen sind, nicht über meinen Körper bestimmen darf!“
Diese Art verschrobener, reaktionärer und intoleranter Menschen wettern auch gegen die „Homo-Ehe“, dabei geht es den Betroffenen nicht um kirchlichen Sanktus, „sondern um rechtliche Absicherung! Was ist, wenn mir etwas zustößt? Dann darf meine Lebenspartnerin nicht in der gemeinsamen Mietwohnung bleiben? Oder erblich wird sie übergangen – ich will aber, dass sie Anspruch hat!“, fordert Ingrid.
Ein unappetitliches Ereignis diesbezüglich ist einmal Regina widerfahren, wenngleich sie einräumt, „dass sich die Zeiten zum Glück geändert haben. Meine Freundin kam auf die Intensivstation. Ihre Mutter war ein Pflegefall, konnte nicht hin. Ich war die erste vorort und habe den Arzt um Auskunft gebeten, ich sei die Lebensgefährtin. Da hat er gemeint, die könne er nicht erteilen, da ich weder Ehepartner noch Blutsverwandter sei!“
Ein unhaltbarer Zustand, den niemand begreift. Was in der Diskussion ebenfalls gern vorgeschoben wird, um die Befürworter-Achse zu schwächen bzw. das Thema zu emotionalisieren, ist die Frage „Homosexuelle und Kinderwunsch“. Was sich in vielen Patchwork-Familien notgedrungen von selbst ergibt (zwei „Väter“, zwei „Mütter“) ist homosexuellen Paaren als bewusster Akt verwährt: Sie dürfen nicht adoptieren. „Gleichzeitig wirbt aber die Stadt Wien derzeit intensiv im homosexuellen Kreis um Pflegeeltern. Wo ist da der Unterschied? Das ist doch pervers?“, findet Ingrid.
Ein anderer Umstand, der Regina auf die Palme bringt, ist der Ausschluss von der Möglichkeit künstlicher Befruchtung. „Das ist ja der Gipfel, dass ich als Lesbe oder als alleinstehende Heterofrau, die ebenfalls ausgeschlossen sind, nicht über meinen Körper bestimmen darf!“
Homosexuell ist nicht homosexuell
Prinzipiell hätten es aber Lesben, so Grundtenor, im Vergleich zu Schwulen im Hinblick auf Outing und eine Reihe anderer Diskriminierungspotentiale leichter. „Das hängt wohl mit dem Sexualverhalten der Männer zusammen, die sich zwei Frauen vorstellen können, während sie der Gedanke zweier Männer abstößt“, ist Regina überzeugt. Lesben seien in der Geschichte nie das große Problem gewesen. Diese vermeintliche Akzeptanz wiederum bringt das Paradoxon mit sich, dass die sexuelle Ausrichtung von Lesben fast zu wenig wahr- bzw. ernstgenommen wird, was absurde Erklärungsmodellen mit sich bringt. „Etwa, dass eine Lesbe sicher von einem Mann missbraucht worden ist - weil sonst gibt es das ja nicht.“ Männer reagieren zudem oft mit klassischen Machosprüchen wie „Aber so schirch ist die ja gar nicht, dass sie keinen findet!“ oder „Na, die drehn wir auch noch um!“
Das „Umdrehen“ gibts im übrigen aber auch andersrum, wofür es im Homo-Jargon ein witziges Wort gibt: Hetenknacken. „Das ist, wenn du versuchst, eine Heterofrau rumzukriegen. Viele Heterofrauen sind ja einfach neugierig und wollen das einmal ausprobieren möchten“, erklärt Andi lachend, „die sind aber deshalb nicht lesbisch!“ Wenn es doch passiert, dass eine im andern Lager hängen bleibt, dann hat man sie bestenfalls „wachgeküsst“.
Auch punkto Sexualverhalten gibt es beträchtliche Unterschiede. Während Lesben eher zur Langzeitbeziehung neigen – zur Bestätigung sitzen am Tisch zwei Longtime-Paare – finden sich unter den Schwulen mehrheitlich Singles. „Ich schätz so 80% der Schwulen sind Singles, oder leben in offenen Beziehungen, wo es mit der Treue nicht so ernst genommen wird. Ein Freund erklärt mir diesbezüglich immer ganz nüchtern: ‚Ihr Frauen könnt Sex nicht von Liebe unterscheiden.‘“ Ein Spruch, der einem irgendwie bekannt vorkommt – von Heteromännern, ebenso wie die weibliche Feststellung: „Männer sind einfach sexfixierter.“
Auf Aufriss geht man „eigentlich überall“, auch weil „einschlägiges“ Angebot Mangelware ist. „Es gibt für Lesben eigentlich nichts Gescheites – nicht einmal in Wien“, beklagt Regina und führt dies auf ein gesellschaftshistorisches Phänomen zurück. „Frauen mussten sich ja nicht verstecken, während Schwule früher in den Untergrund gedrängt wurden, wo sie sich eine eigene Szene aufgebaut haben.“
Ein Lokal wie das ehemalige Slapstick, „wo ein bunter, entspannter Mix aus Hetereos, Schwulen und Lesben herrschte“, fehle definitiv.
Ebenso wie eine eigene Beratungsstelle, damit man nicht wegen jeder Kleinigkeit nach Wien fahren muss. „In St. Pölten sind wir heute dort, wo Wien vor 30 Jahren war!“
Dieser (Un)Zustand sollte sich in einer Stadt, die per Selbstdefinition und offiziellen Bürgermeisterstatements modern, urban und dynamisch ist, raschest ändern! Auf dass die kleine Provinzstadt endlich zur Normalität findet.
Prinzipiell hätten es aber Lesben, so Grundtenor, im Vergleich zu Schwulen im Hinblick auf Outing und eine Reihe anderer Diskriminierungspotentiale leichter. „Das hängt wohl mit dem Sexualverhalten der Männer zusammen, die sich zwei Frauen vorstellen können, während sie der Gedanke zweier Männer abstößt“, ist Regina überzeugt. Lesben seien in der Geschichte nie das große Problem gewesen. Diese vermeintliche Akzeptanz wiederum bringt das Paradoxon mit sich, dass die sexuelle Ausrichtung von Lesben fast zu wenig wahr- bzw. ernstgenommen wird, was absurde Erklärungsmodellen mit sich bringt. „Etwa, dass eine Lesbe sicher von einem Mann missbraucht worden ist - weil sonst gibt es das ja nicht.“ Männer reagieren zudem oft mit klassischen Machosprüchen wie „Aber so schirch ist die ja gar nicht, dass sie keinen findet!“ oder „Na, die drehn wir auch noch um!“
Das „Umdrehen“ gibts im übrigen aber auch andersrum, wofür es im Homo-Jargon ein witziges Wort gibt: Hetenknacken. „Das ist, wenn du versuchst, eine Heterofrau rumzukriegen. Viele Heterofrauen sind ja einfach neugierig und wollen das einmal ausprobieren möchten“, erklärt Andi lachend, „die sind aber deshalb nicht lesbisch!“ Wenn es doch passiert, dass eine im andern Lager hängen bleibt, dann hat man sie bestenfalls „wachgeküsst“.
Auch punkto Sexualverhalten gibt es beträchtliche Unterschiede. Während Lesben eher zur Langzeitbeziehung neigen – zur Bestätigung sitzen am Tisch zwei Longtime-Paare – finden sich unter den Schwulen mehrheitlich Singles. „Ich schätz so 80% der Schwulen sind Singles, oder leben in offenen Beziehungen, wo es mit der Treue nicht so ernst genommen wird. Ein Freund erklärt mir diesbezüglich immer ganz nüchtern: ‚Ihr Frauen könnt Sex nicht von Liebe unterscheiden.‘“ Ein Spruch, der einem irgendwie bekannt vorkommt – von Heteromännern, ebenso wie die weibliche Feststellung: „Männer sind einfach sexfixierter.“
Auf Aufriss geht man „eigentlich überall“, auch weil „einschlägiges“ Angebot Mangelware ist. „Es gibt für Lesben eigentlich nichts Gescheites – nicht einmal in Wien“, beklagt Regina und führt dies auf ein gesellschaftshistorisches Phänomen zurück. „Frauen mussten sich ja nicht verstecken, während Schwule früher in den Untergrund gedrängt wurden, wo sie sich eine eigene Szene aufgebaut haben.“
Ein Lokal wie das ehemalige Slapstick, „wo ein bunter, entspannter Mix aus Hetereos, Schwulen und Lesben herrschte“, fehle definitiv.
Ebenso wie eine eigene Beratungsstelle, damit man nicht wegen jeder Kleinigkeit nach Wien fahren muss. „In St. Pölten sind wir heute dort, wo Wien vor 30 Jahren war!“
Dieser (Un)Zustand sollte sich in einer Stadt, die per Selbstdefinition und offiziellen Bürgermeisterstatements modern, urban und dynamisch ist, raschest ändern! Auf dass die kleine Provinzstadt endlich zur Normalität findet.
EINRICHTUNGEN
St. Pöltner Frauen- und Lesbenclub
Gegründet wurde der Verein vor einem Jahr von Ingrid Müller, „weil es diesbezüglich ja nichts gegeben hat in St. Pölten. Da haben wir uns gedacht, wir machen den Anfang.“ Die Treffen, bei denen hetero- wie homosexuelle Frauen willkommen sind, finden jeden 1. Montag im Monat ab 19 Uhr im Steppenwolf statt. „Wir sind sehr dankbar, dass wir die Räumlichkeiten in der Anfangsphase nutzen dürfen.“ Das Klima ist betont locker, es wird gequatscht, gewutztelt, Tischtennis gespielt. „Es geht einfach darum, dass man unter sich ist, Erfahrungen austauschen kann.“
Eines der pressierendsten Anliegen ist eine eigene Beratungsstelle für St. Pölten „Das fehlt definitiv, wie auch Studien bestätigen.“
St. Pöltner Frauen- und Lesbenclub
Gegründet wurde der Verein vor einem Jahr von Ingrid Müller, „weil es diesbezüglich ja nichts gegeben hat in St. Pölten. Da haben wir uns gedacht, wir machen den Anfang.“ Die Treffen, bei denen hetero- wie homosexuelle Frauen willkommen sind, finden jeden 1. Montag im Monat ab 19 Uhr im Steppenwolf statt. „Wir sind sehr dankbar, dass wir die Räumlichkeiten in der Anfangsphase nutzen dürfen.“ Das Klima ist betont locker, es wird gequatscht, gewutztelt, Tischtennis gespielt. „Es geht einfach darum, dass man unter sich ist, Erfahrungen austauschen kann.“
Eines der pressierendsten Anliegen ist eine eigene Beratungsstelle für St. Pölten „Das fehlt definitiv, wie auch Studien bestätigen.“
„Grüne Andersrum“
Die Grünen Andersrum gibt es in NÖ seit Juli 2006. „Ziele sind der Abbau von Vorurteilen, Sichtbarmachen von SchwuLesBi-Transgender Politik in unserer Gesellschaft, Rechtliche Gleichstellung von SchwuLesBiTransgender Beziehungen zu heterosexuellen Beziehungen, Einführung eines ZIP, Zivilpaktes, neben der Ehe“, so NÖ-Sprecher Manfred Weigel.
Grüne Andersrum St. Pölten haben ihren Sitz in der Schneckgasse, wobei Regina Hasenzagl betont „dass wir nicht parteipolitisch orientiert sind, man muss also nicht Grüner sein.“ Im übrigen auch nicht Homosexueller! „Wir verstehen und als Institution, die dazu beitragen will, dass für uns wichtige politischen Ziele durchgesetzt werden.“ Derzeit trifft sich die St. Pöltner Gruppe einmal pro Monat.
Die Grünen Andersrum gibt es in NÖ seit Juli 2006. „Ziele sind der Abbau von Vorurteilen, Sichtbarmachen von SchwuLesBi-Transgender Politik in unserer Gesellschaft, Rechtliche Gleichstellung von SchwuLesBiTransgender Beziehungen zu heterosexuellen Beziehungen, Einführung eines ZIP, Zivilpaktes, neben der Ehe“, so NÖ-Sprecher Manfred Weigel.
Grüne Andersrum St. Pölten haben ihren Sitz in der Schneckgasse, wobei Regina Hasenzagl betont „dass wir nicht parteipolitisch orientiert sind, man muss also nicht Grüner sein.“ Im übrigen auch nicht Homosexueller! „Wir verstehen und als Institution, die dazu beitragen will, dass für uns wichtige politischen Ziele durchgesetzt werden.“ Derzeit trifft sich die St. Pöltner Gruppe einmal pro Monat.
Little Heaven
Der Little Heaven ist eine gemeinsame Initiative des Cinema Paradiso mit den Grünen Andersrum. Die Ausrichtung erklärt Gerald Knell vom Kino folgendermaßen: „Es ist der Versuch regelmäßig einen Abend speziell für unsere schwullesbischen Gäste zu gestalten, mit passenden Filmen und Djs, einen Abend zum angeregten Treffen und Plaudern. Keine ‚Problem’- oder Diskutier-Abende, sondern Abende mit Kultur und Feiern.“ Und zwar gemeinsam mit den Heteros! Nächster Himmelssturm am 11. Jänner 22 Uhr mit DJ LucyMcEvil ist!
Der Little Heaven ist eine gemeinsame Initiative des Cinema Paradiso mit den Grünen Andersrum. Die Ausrichtung erklärt Gerald Knell vom Kino folgendermaßen: „Es ist der Versuch regelmäßig einen Abend speziell für unsere schwullesbischen Gäste zu gestalten, mit passenden Filmen und Djs, einen Abend zum angeregten Treffen und Plaudern. Keine ‚Problem’- oder Diskutier-Abende, sondern Abende mit Kultur und Feiern.“ Und zwar gemeinsam mit den Heteros! Nächster Himmelssturm am 11. Jänner 22 Uhr mit DJ LucyMcEvil ist!
DIE GESETZESLAGE
Erst seit 1971 sind einvernehmliche homosexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen in Österreich straffrei. Die letzte diskriminierende Bestimmung, der berühmte § 209 Strafgesetzbuch, der nur homosexuelle Männer kriminalisierte, wurde erst 2002 wegen Verfassungswidrigkeit aufgehoben und abgeschafft. 2003 wurde Österreich wegen Verletzung von Menschenrechten vom Europäischen Gerichtshof verurteilt, den Betroffenen Schadenersatz zugesprochen.
Die Regierung reagierte mit einer neuen Bestimmung § 207 b Strafgesetzbuch, die Frauen wie Männer erfasst, aber aufgrund der unklaren Wortführung ebenfalls bereits dazu geführt hat, dass schwule Männer in diskriminierender Weise verurteilt wurden.
Auch in anderen Bereichen sind Homosexuelle nicht gleichberechtigt. Sie dürfen nicht heiraten, also ihre Beziehungen nicht gesetzlich legitimieren, sie dürfen keine Kinder adoptieren, sind im Erbrecht, Mietrecht, Urlaubsrecht, Sozialversicherungsrecht und im Steuerrecht benachteiligt. Auch verschiedengeschlechtlichen Paaren zugestandene Vergünstigungen sowie betrieblich freiwillige Sozialleistungen für Ehepartner/innen oder Lebensgefährt/innen werden ihnen bislang verwehrt.
In Österreich fehlt bislang ein Antidiskriminierungsgesetz zum Schutz vor Diskriminierung aufgrund sexueller Orienterierung.
Erst seit 1971 sind einvernehmliche homosexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen in Österreich straffrei. Die letzte diskriminierende Bestimmung, der berühmte § 209 Strafgesetzbuch, der nur homosexuelle Männer kriminalisierte, wurde erst 2002 wegen Verfassungswidrigkeit aufgehoben und abgeschafft. 2003 wurde Österreich wegen Verletzung von Menschenrechten vom Europäischen Gerichtshof verurteilt, den Betroffenen Schadenersatz zugesprochen.
Die Regierung reagierte mit einer neuen Bestimmung § 207 b Strafgesetzbuch, die Frauen wie Männer erfasst, aber aufgrund der unklaren Wortführung ebenfalls bereits dazu geführt hat, dass schwule Männer in diskriminierender Weise verurteilt wurden.
Auch in anderen Bereichen sind Homosexuelle nicht gleichberechtigt. Sie dürfen nicht heiraten, also ihre Beziehungen nicht gesetzlich legitimieren, sie dürfen keine Kinder adoptieren, sind im Erbrecht, Mietrecht, Urlaubsrecht, Sozialversicherungsrecht und im Steuerrecht benachteiligt. Auch verschiedengeschlechtlichen Paaren zugestandene Vergünstigungen sowie betrieblich freiwillige Sozialleistungen für Ehepartner/innen oder Lebensgefährt/innen werden ihnen bislang verwehrt.
In Österreich fehlt bislang ein Antidiskriminierungsgesetz zum Schutz vor Diskriminierung aufgrund sexueller Orienterierung.
Meinungen zum Thema:
Treten Sie für eine Gleichstellung hetero- und homosexueller Paare vor dem Gesetzgeber und in der Verfassung ein?
Matthias STADLER:
Eine Gleichstellung von allen Lebensgemeinschaften ist anzustreben, speziell dort, wo es Ungleichheit gibt.
Treten Sie für eine Gleichstellung hetero- und homosexueller Paare vor dem Gesetzgeber und in der Verfassung ein?
Matthias STADLER:
Eine Gleichstellung von allen Lebensgemeinschaften ist anzustreben, speziell dort, wo es Ungleichheit gibt.
Silvia BUSCHENREITER:
Ja. Weil die sexuelle Orientierung sicher keine Grundlage für gesetzliche oder verfassungsmäßige Ungleichbehandlung sein darf!
Ja. Weil die sexuelle Orientierung sicher keine Grundlage für gesetzliche oder verfassungsmäßige Ungleichbehandlung sein darf!
Bernhard WURZER:
Gleichstellung Ja. Allerdings bin ich gegen den Begriff der Ehe. Ich glaube der Weg der sogenannten eingetragenen Partnerschaft für Homosexuelle ist der richtige.
Gleichstellung Ja. Allerdings bin ich gegen den Begriff der Ehe. Ich glaube der Weg der sogenannten eingetragenen Partnerschaft für Homosexuelle ist der richtige.
Hermann NONNER:
Ja! Toleranz in unserer Gesellschaft sollte nicht zur Mangelware verkommen. Das Privatleben jedes einzelnen sollte geschützt werden!
Ja! Toleranz in unserer Gesellschaft sollte nicht zur Mangelware verkommen. Das Privatleben jedes einzelnen sollte geschützt werden!
Peter SOMMERAUER:
Die FPÖ bekennt sich zur Familie, die auf einer Lebensgemeinschaft von Mann und Frau beruht. Bestrebungen, gleichgeschlechtliche Partnerschaften Familien gleichzustellen, werden abgelehnt. Familien sollen unterstützt werden, weil sie durch Kinder finanziellen Belastungen ausgesetzt sind, die die Allgemeinheit mildern soll.
Die private Lebensform von Menschen ist deren ureigenste Angelegenheit, in die weder Staat noch Parteien eingreifen sollten. Eine Gleichstellung hetero- und homosexueller Paare kann ich mir beim Erbschaftsrecht, Besuchsrecht etc, vorstellen.
Die FPÖ bekennt sich zur Familie, die auf einer Lebensgemeinschaft von Mann und Frau beruht. Bestrebungen, gleichgeschlechtliche Partnerschaften Familien gleichzustellen, werden abgelehnt. Familien sollen unterstützt werden, weil sie durch Kinder finanziellen Belastungen ausgesetzt sind, die die Allgemeinheit mildern soll.
Die private Lebensform von Menschen ist deren ureigenste Angelegenheit, in die weder Staat noch Parteien eingreifen sollten. Eine Gleichstellung hetero- und homosexueller Paare kann ich mir beim Erbschaftsrecht, Besuchsrecht etc, vorstellen.
Wien hat den Nationalrat aufgefordert, homosexuelle mit heterosexuellen Paaren gleichzustellen. Ist so eine Resolution auch für St. Pölten denkbar?
Matthias STADLER:
Selbst das tiefkatholische Spanien hat es geschafft. Warum sollten dies unsere Regierungsparteien nicht auch lösen? Eine St. Pöltner Resolution brächte aber keine neuen „Erkenntnisse“ .
Matthias STADLER:
Selbst das tiefkatholische Spanien hat es geschafft. Warum sollten dies unsere Regierungsparteien nicht auch lösen? Eine St. Pöltner Resolution brächte aber keine neuen „Erkenntnisse“ .
Silvia BUSCHENREITER:
Die Grünen haben bereits einmal eine Resolution auf Gleichstellung eingebracht, sind damals damit aber damals im Gemeinderat heroisch an allen anderen Parteien gescheitert.
Die Grünen haben bereits einmal eine Resolution auf Gleichstellung eingebracht, sind damals damit aber damals im Gemeinderat heroisch an allen anderen Parteien gescheitert.
Bernhard WURZER:
Eine Resolution heißt „Eulen nach Athen tragen“. Es gibt auf Regierungsebene bereits eine Einigung. Jetzt geht es um die Umsetzung. Ein Adoptionsrecht kann ich mir jetzt nicht vorstellen.
Eine Resolution heißt „Eulen nach Athen tragen“. Es gibt auf Regierungsebene bereits eine Einigung. Jetzt geht es um die Umsetzung. Ein Adoptionsrecht kann ich mir jetzt nicht vorstellen.
Hermann NONNER:
Ich würde eine diesbezügliche Resolution im Gemeinderat unterstützen.
Ich würde eine diesbezügliche Resolution im Gemeinderat unterstützen.
Würden Sie befüworten, dass auf der St. Pöltner Homepage der Lebensbereich Homosexuelle berücksichtigt wird bzw. eine eigene Kompetenzstelle im Magistrat für Homosexuelle eingerichtet wird?
Matthias STADLER:
Bisher gab es keine einzige Anfrage im Rathaus. Die Schaffung einer „Anlaufstelle“ war daher nicht zwingend, was jedoch einen Link auf der Homepage zukünftig nicht ausschließt.
Matthias STADLER:
Bisher gab es keine einzige Anfrage im Rathaus. Die Schaffung einer „Anlaufstelle“ war daher nicht zwingend, was jedoch einen Link auf der Homepage zukünftig nicht ausschließt.
Silvia BUSCHENREITER:
Jemanden explizit mit der Agenda von Antidiskriminierung zu betrauen, ist schon wichtig. Und Sichtbarmachen von Minderheiten - auch auf websites - ist immer eine gute Maßnahme.
Jemanden explizit mit der Agenda von Antidiskriminierung zu betrauen, ist schon wichtig. Und Sichtbarmachen von Minderheiten - auch auf websites - ist immer eine gute Maßnahme.
Bernhard WURZER:
Über das Internet den Betroffenen den Weg zu weisen, Links zu Gruppen und Beratungsstellen zu geben, halte ich für gut. Eine eigene Anlaufstelle ist für die Größe St. Pöltens übertrieben.
Über das Internet den Betroffenen den Weg zu weisen, Links zu Gruppen und Beratungsstellen zu geben, halte ich für gut. Eine eigene Anlaufstelle ist für die Größe St. Pöltens übertrieben.
Hermann NONNER:
Ich glaub, das würde niemandem weh tun.
Ich glaub, das würde niemandem weh tun.