MFG - ZWEI BÄRENSTARKE TYPEN FÜR DEN SKN
ZWEI BÄRENSTARKE TYPEN FÜR DEN SKN


MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

ZWEI BÄRENSTARKE TYPEN FÜR DEN SKN

Text Thomas Schöpf , Johannes Reichl
Ausgabe 03/2022

Die Kooperation mit dem internationalen Top-Klub VfL Wolfsburg hat sich für den SKN St. Pölten nach dem Abstieg in die 2. Liga (und Corona) als Rettungsanker erwiesen. Die neuen Geschäftsführer Jan Schlaudraff (Sport) und Matthias Gebauer (Wirtschaft) müssen nach dem Abgang von Generalmanager Andreas Blumauer den Kahn wieder flott kriegen und in ruhigere Gewässer führen. Dazu sind ganz schön viele Reparaturarbeiten notwendig, wie die beiden im Gespräch mit dem MFG-Magazin unisono erzählen.


Sie sind beide neu beim SKN in leitenden Funktionen. Was sind Ihre Aufgaben und wo sehen Sie ihre Kerngebiete?
Schlaudraff Mein Kerngebiet ist natürlich der sportliche Teil, und Matthias ist für den wirtschaftlichen Bereich inklusive Marketing, Sponsoring und Kommunikation verantwortlich. Ich kümmere mich um die Mannschaft, Kaderplanung und das Trainerteam. Es gibt aber viele Überschneidungspunkte und wir arbeiten deshalb bewusst in einem Büro. Generell versuchen wir sehr eng zusammen zu arbeiten und entscheiden alles nach einem intensiven gegenseitigen Austausch gemeinsam.
Gebauer Außerdem sind wir gerade dabei neue Strukturen in der Geschäftsstelle zu implementieren und versuchen die jeweiligen Zuständigkeiten klarer zu definieren. Das ist kurzfristig ein großer Aufwand, vor allem der Wissenstransfer, aber langfristig ermöglichet das einen effizienteren Arbeitsalltag im Büro.

Wie ist die Stimmung generell? 
Schlaudraff Insgesamt gesehen entwickelt sich die Lage aus meiner Sicht in die richtige Richtung. Wir versuchen als ganzes Team enger zusammenzurücken und unsere Mitarbeiter besser kennenzulernen, um sie besser einschätzen und einsetzen zu können.  Wir wollen, dass sich jeder in seinem Bereich optimal entfalten und so das Beste für den Klub herausholen kann. Es kann aber auch sein, dass wir manchmal auch der Ansicht sind, dass ein gewisser Aufgabenbereich einem anderen Department zugeordnet werden sollte und sich dadurch Kompetenzen verschieben. Deswegen kann es vorkommen, dass bei manchen Mitarbeitern zu Beginn eine gewisse Unsicherheit da war. Aber alle haben sehr schnell gemerkt, dass es nicht um Einzelpersonen geht, sondern dass der Verein immer über allem steht. Keiner darf sich da zu wichtig nehmen. Da sind wir, glaube ich, auf einem guten Weg.

Wie kam der erste Kontakt mit Ihnen zustande, Herr Schlaudraff?
Schlaudraff Durch meinen Kontakt zum VfL Wolfsburg, zu Jörg Schmadtke und Marcel Schäfer ist die Idee erstmal entstanden. Im Rahmen der Herbstsaison war ich gerade noch in Vertragsauflösungsgesprächen mit Hannover 96 und konnte zu diesem Zeitpunkt sowieso keinen Job antreten. Da kam der Wunsch vonseiten des VfL, dass ich mir einmal ein Bild von der Situation in St. Pölten machen sollte. Deshalb bin ich komplett unvoreingenommen zur Hospitation angereist und habe gleich das 0:3 gegen Dornbirn gesehen. Da ist dann aber erst die Idee entstanden, weil der Verein gesagt hat, dass es notwendig ist, nach dem Abgang von Georg Zellhofer erneut einen Verantwortlichen für den Sport mit an Bord zu holen und diese Position nicht zusätzlich mit den wirtschaftlichen Agenden in der Person des General Managers zu vereinen. Dann habe ich erstmal mit meiner Frau darüber diskutiert und anschließend die Gespräche mit dem Verein aufgenommen. In diesen Gesprächen sind wir dann relativ schnell auf einen gemeinsamen Nenner gekommen und haben im Anschluss die Zusammenarbeit fixiert. 

Wie Sind Sie zum SKN gekommen, Herr Gebauer?
Gebauer In meinem Fall war das ein sich langsam aufbauender Prozess. Ich war schon zwei Jahre Trainer beim SKN im Nachwuchs. So ist auch der vermehrte Kontakt zur Geschäftsstelle entstanden, als ich dort Ideen eingebracht habe, welche Möglichkeiten sich hinsichtlich Liquiditätssicherungen für einen Fußballverein in Corona-Zeiten ergeben. Ich komme ja aus dem Start-up-Bereich, da sind Finanzierungen ein Riesen-Thema. Dann habe ich einen Termin mit Andreas Blumauer gehabt, ihm erklärt, was man alles machen könnte. Etliche meiner Ideen wurden letzten Endes auch in die Tat umgesetzt. Im Zuge dessen ist beim Vorstand wohl das eine oder andere Mal mein Name aufgetaucht und so bin ich dann bis ins Hearing gekommen. Es war wahrscheinlich die Idealsituation für mich: Jung, und nicht aus dem Business kommend, aber doch einen gewissen Bezug zu St. Pölten. Dann kam das Treffen mit Jan Schlaudraff. Da war ich schon ein bisschen nervös. (Gelächter)

Warum?
Gebauer Wenn du jemanden triffst, der auf dem Cover von „Pro Evolution Soccer“ war, ist das schon etwas Besonderes (Jan Schlaudraff zierte als damaliger Bayern München Spieler das Cover des E-Games 2008, Anm.). Das ist ja ein Wahnsinn. Aber wir haben uns gleich sehr gut verstanden und uns war schnell klar, dass unsere Arbeitsweise sehr ähnlich ist. Dementsprechend hatten wir beide rasch das Gefühl, dass wir hier gemeinsam etwas aufbauen können. Witzigerweise habe ich dann an meinem Geburtstag die Info bekommen, dass ich Geschäftsführer Wirtschaft werde beim SKN.

Was bitte bringt es Wolfsburg einen Spieler hier in der 2. Liga zu parken?
Schlaudraff Sportlich ist der Mehrwert von der 2. Liga in Österreich für erfahrene und gestandene Wolfsburger Kaderspieler nicht existent, wenn man Champions-League-Anwärter ist, wie es der VfL im Vorjahr war. Da brauchen wir uns gar nichts vormachen. Als die Kooperation geschlossen wurde, war der SKN auf Platz fünf in der Bundesliga. Dann kam die Niederlagenserie und der Abstieg. Aber es zeigt natürlich auch, dass der VfL Wolfsburg die Kooperation ernst nimmt, weil er an der Zusammenarbeit trotz dieses Umstandes festgehalten hat. Natürlich wollen wir sportlich wieder in ein Fahrwasser kommen, in dem es für Spieler aus Wolfsburg interessanter ist, hierher zu kommen. 

Auf Trainingslager waren Sie alle ja schon miteinander.
Schlaudraff Das Trainingslager war natürlich auch ein Riesen-Mehrwert für alle Beteiligten. Wir wurden dort wie ein Partner auf Augenhöhe behandelt und durften sämtliche Möglichkeiten auf dem Trainingsareal in vollem Umfang nutzen. Wir hatten wirklich Top-Bedingungen, das war ein Trainingslager, so wie man es sich wünscht! Wir haben uns außerdem in vielen unterschiedlichen Bereichen mit den Verantwortlichen austauschen dürfen und untereinander verknüpft, was einen unglaublichen Mehrwert für alle Beteiligten bedeutet hat. Zudem hatten wir gute Gespräche mit Michael Meeske (Geschäftsführer), Jörg Schmadtke (Manager) und Marcel Schäfer (Sportdirektor), die sich unser Freundschaftsspiel gegen Braunschweig angeschaut haben. Sie merken, dass wir alles tun, um diese Kooperation optimal zu leben. Das gilt auch für die Frauen und die Akademie von Wolfsburg. Vielleicht kommt ja mal die U19 zu uns auf Trainingslager und spielt gegen unsere Mannschaft usw. Wir wollen in vielen, vielen Bereichen die Synergien nutzen.

Ist das auch bei Transfers ein Vorteil, den Spielern die Optionen in Wolfsburg zu zeigen?
Schlaudraff Definitiv. Das ist natürlich genauso ein Mehrwert für uns, ganz klar. Ich möchte aber schon festhalten, wir sind nicht verpflichtet, einen Spieler an Wolfsburg abzugeben, wenn er durch die Decke geht. Es ist eine Option von vielen. Bei Salzburg und Leipzig ist es ja ähnlich. Da gehen viele auch zu anderen Klubs, durch die Nähe haben sie aber viele Vorteile gehabt. Das muss man offen und ehrlich besprechen und die Partnerschaft leben. Wenn ein Spieler entsprechend performt, haben wir schon mal einen Partner an der Hand – das können wir den Spielern vermitteln, dass hier die Möglichkeit besteht, sich relativ schnell bei einem deutschen Bundesligisten ins Rampenlicht zu spielen. Das ist natürlich ein großer Anreiz für unsere Jungs.

Eine große Baustelle seit Jahren ist der SKN als Marke.
Gebauer Das ist definitiv ein wichtiger Punkt für die nächsten Monate. Uns ist wichtig, dass die Marke SKN ganz klar definiert wird und somit für jeden ersichtlich und verständlich ist, wofür wir stehen. Dazu gehören auch die Frauen, das Special-Needs-Team und die Basketballer. Wir sind in intensivem und gutem Austausch, dass in Zukunft das Thema „SKN-Familie“ noch stärker nach außen kommuniziert wird, gemeinsame Werte vertreten werden und so wieder eine bessere Bindung zu den Fans, der Stadt St. Pölten und dem Sportland Niederösterreich aufgebaut wird.
Da hat es in den letzten Jahren keine klare Linie beim SKN gegeben, sportlich und wirtschaftlich. Es müssen sich alle Fans, Partner und Sponsoren mit dem SKN identifizieren. Da muss ich aber auch wissen, wofür der SKN überhaupt steht. Da sind wir in einem Entwicklungsprozess, wollen dieses Thema entsprechend aufarbeiten und arbeiten mit Profis in der Markenentwicklung zusammen. Wir werden Umfragen machen und Interviews führen, mit möglichst vielen Leuten – auch von außerhalb – und dann eine Marken-DNA festlegen. Das machen wir zwar extern mit Profis, binden aber alle unsere Partner ein. Am Ende dieses Prozesses werden sich jene Elemente herauskristallisieren, die den Markenkern des spusu SKN bilden und sich am Ende in jeder unserer Aktionen widerspiegeln sollen. Das hilft uns dann auch in unserer Entscheidungsfindung in gewissen Situationen. 
Dann werden auch die Leute sehr, sehr schnell mitkriegen, wofür wir stehen. Es wird dann viele geben, die sagen ‚das taugt mir extrem’. Es wird aber auch Personen geben, die damit nicht d´accord sind. Aber das ist ja auch absolut in Ordnung. Die, die sich damit identifizieren können, mit denen kann man auch durch schlechtere Zeiten gehen. Das ist ein langfristiger Prozess, dass wir es schaffen, dass sich die Leute in unserem Einzugsgebiet wieder voll mit dem SKN St. Pölten identifizieren. 
Allen im Verein ist bewusst, dass dieses Vorhaben einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Aber wir müssen diesen Schritt jetzt gehen 

Wird da auch der VSE St. Pölten, für den einst Spieler wie Mario Kempes oder Antonin Panenka aufliefen, eine Rolle spielen? 
Gebauer Absolut, wir werden auch unsere Geschichte miteinbeziehen, in welchem Umfang wird sich aber erst im Rahmen des Markenprozesses herauskristallisieren. In welche Richtung es geht, können wir jetzt noch gar nicht sagen. Wie viel geschichtlich rein kommt, traue ich mich nicht zu sagen. Wir werden aber nicht nur mit den Fans reden, sondern auch mit Personen, die gar nichts mit Fußball zu tun haben. Vielleicht ist es sogar möglich, ganz Österreich in die Umfrage einzubeziehen, und nicht nur Niederösterreich. Ganz wichtig für uns sind natürlich die Region und die umliegenden Vereine, dort sind fußballbegeisterte Leute und natürlich potenzielle Fans.
Schlaudraff Wir wollen aber auch die Kommunikation intern verbessern. Die hat hier in verschiedenen Bereichen gelitten. Wir wollen auch wieder mehr Präsenz in der Stadt zeigen und für unsere Fans nahbarer werden, was durch den Abstieg und durch  die Corona-Lage in den letzten beiden Jahren eher schwierig war. Dazu gehören auch gemeinsame Besuche der Mannschaft von Basketball- und Frauenspielen. Wir wollen in Zukunft als eine Familie auftreten – da gehören solche Dinge einfach dazu! 

Eure Nachbarn hier haben einen guten Ruf. Ist die Eingliederung der Akademie St. Pölten wirklich nicht zu stemmen?
Schlaudraff Finanziell haben wir das schnell abgearbeitet (beide lachen), weil wir uns das einfach nicht leisten können. Aber auch da ist der Faktor Kommunikation ganz wichtig. Benedict Scharner (das Akademie-Talent durfte nach Wolfsburg mit) war zum Beispiel begeistert vom Trainingslager und wie gut hier gearbeitet wird, und mit Carlos (Akademie-Chef Carlos Chaile) und den anderen Trainern stehen wir in einem regelmäßigen Austausch. Am Ende des Tages entscheidet der Spieler mit Hilfe der Akademie, die sicher eine Empfehlung abgibt. Ich glaube aber schon, dass es nicht unbemerkt geblieben ist, dass wir uns hier wieder Gedanken machen und versuchen, etwas auf die Beine zu stellen. Letztlich geht es auch immer um Geld und jeder will für sich das Beste herausholen. Mit einer vernünftigen Kommunikation werden wir in den meisten Fällen zu einem vernünftigen Konsens kommen.

Welche Kanäle nützen Sie für Transfers, gibt’s vielleicht eine Vision?
Schlaudraff Visionen haben wir genug, die Ressourcen sind eher begrenzt (beide lachen). Wir sind beide jeweils ein bisschen eine Ein-Mann-Armee, binden aber alle mit ein, das Trainerteam und die Mitarbeiter, wenn jemand was hört. Dominik Krautgartner, der für die Jugend zuständig ist, gibt immer wieder Inputs, wer die Top-Talente in der Akademie sind und natürlich arbeiten wir mit Agenturen zusammen. Meistens sind dabei die ersten fünf Vorschläge fernab der Realität und der eine oder andere der zweiten fünf Vorschläge dann vielleicht machbar. Aber ich werde gar nicht alle prüfen können. Wir müssen versuchen mit unseren vorhandenen Ressourcen das Beste heraus zu holen. Jetzt haben wir den Kader wegen des Budgets deutlich verringert, wollen ihn aber natürlich in Zukunft so entwickeln, dass wir alle miteinander viel Freude haben.

Wie sieht das sportliche Profil aus?
Schlaudraff Wir geben die Philosophie vor und haben ein Positionsprofil für die einzelnen Spieler. Wir können ja nicht, wenn wir irgendwann einmal Trainer, Manager oder sportliche Leitung umstellen, alles auf den Kopf stellen. Wenn jemand kommt, der meint, wir spielen jetzt wie der FC Barcelona, und wir aber fünf Spieler haben, die über 35km/h schnell laufen aber dafür vielleicht nicht so ballaffin sind, dann müssten wir ja wieder den ganzen Kader tauschen. Das bringt nichts. Wir haben eine gewisse Philosophie, innerhalb den vorgegebenen Leitplanken müssen sich alle im Verein – von der Kampfmannschaft bis im besten Fall zum Nachwuchs – bewegen.

Hatten nicht genau hier viele Probleme der letzten Jahre ihren Ursprung?
Schlaudraff Das kann man definitiv daran festmachen. Ich kann hier nicht jeden Winter neun Leute tauschen. Wie ich hierhergekommen bin, haben wir gegen Dornbirn 0:3 verloren und waren Vorletzter, aber ich war trotzdem von dem überzeugt, dass hier ein Plan verfolgt wird und etwas im Entstehen ist. Später haben uns dann auch die Ergebnisse Recht gegeben. Wir mussten erst mal die Prinzipien der neuen Spielidee in den Köpfen der Spieler verankern. Da haben wir den ers­ten großen Schritt gemacht und langsam werden wir den nächsten Schritt nehmen. Wir wissen, dass wir Luft nach oben haben, was das Spiel mit dem Ball betrifft.

Darf der VfL bei der Spielphilosophie mitreden?
Schlaudraff Nein. Die Philosophie geht aber schon in dieselbe Richtung, weil heutzutage im modernen Fußball viele aufs Pressing setzen. Über Ballbesitz kann sich kaum noch wer definieren. Aber wir sind und bleiben ein eigenständiger Verein, der seine Entscheidungen selbst trifft und seinen eigenen Weg geht. Wolfsburg hat gar nichts damit zu tun.

Wie weit geht das dann auf die untere Ebene?
Schlaudraff Wir werden das System auch irgendwann auf die Jugend transportieren. Das soll auch bei den Juniors und in der Jugend in Fleisch und Blut gehen. Damit jeder bei uns weiß, was in der Kampfmannschaft gefragt ist und eingefordert wird. Da versuchen wir uns mit unserem Kooperationspartner Wolfsburg abzustimmen, dass wir in Zukunft auch auf eine gleiche Datenbank zugreifen können, um die Entwicklung von Spielern entsprechend beobachten und Reportings zu ihren Leihspielern erstellen zu können. Da wäre es natürlich sehr gut, wenn wir ein kompatibles System hätten, das leicht auszulesen ist. Mit solchen Sachen müssen wir uns auch beschäftigen. Ich will mich nicht beschweren, aber derzeit haben alle Mitarbeiter sehr viele Themen auf dem Tisch.
Man sieht aber, dass wir die Sache als Team angehen und jeder in seinem Bereich mit anpackt. Wir haben schon ein Klima geschaffen, wo man sich gegenseitig ansteckt. Dann fällt einem auch gar nicht mehr auf, wie lange man eigentlich arbeitet.

Wie ist denn die wirtschaftliche Situation? 
Gebauer In der Sponsoren-Betreuung gibt es sicher noch viel Potenzial. Wir müssen unsere Partner wieder für den SKN St. Pölten begeistern. Wenn wir unseren Weg und unseren Markenkern klar definiert haben, ist es auch einfacher neue Sponsoren an Bord zu holen. Kontakte habe ich mir schon einige aufgebaut und wir führen ständig Gespräche mit potenziellen neuen Partnern. Hier ist eben unsere Marken-DNA extrem wichtig, die in diesem Zusammenhang unser Aushängeschild werden soll. Wir wollen in jedem Fall weg von der Politik, immer kurzfristig Löcher zu stopfen im Budget.  

Welche Rolle spielt das Emotionale dabei?
Gebauer Der Wohlfühlcharakter spielt natürlich eine wichtige Rolle. Die kleineren Sponsoren wollen Kontakte knüpfen, Leute kennen lernen. Da versuchen wir Rutschen zu legen, dass es für alle Seiten spannend wird. Fußball ist natürlich Emotion pur. Daran müssen wir arbeiten, dass wir wieder diese positive Emotion besser vermitteln. Das Gemeinschaftsgefühl, das Zusammengehören ist wichtig. Ein gemeinsames Ziel, auf das man gemeinsam hinarbeitet, ebenso. Zusammensitzen und eine gute Zeit haben ist genauso wichtig, so kommt man in die Köpfe und in die Herzen.
Schlaudraff Etwas, das wir unseren Partnern auch anbieten können, ist mal zu einem Bundesliga-Spiel zum VfL Wolfsburg zu schauen, mit VIP-Betreuung und allem was dazugehört. So etwas ist ja nichts Alltägliches. Wolfsburg hat ja auch den einen oder anderen Sponsor, der für unsere Partner interessant sein wird. In diese Richtung werden wir sicher wieder etwas starten.

Wie schaut das Budget aus?
Gebauer Die finanzielle Lage ist angespannt. Das muss man nach dem Abstieg so sagen. Wirtschaftlich müssen wir uns viel stabiler aufstellen, als das der Fall war. Da bin ich absolut dahinter und positiv gestimmt, dass uns das gelingen wird.