Leben in der Stadt der Zukunft
Text
Beate Steiner
Ausgabe
Urbanisierung ist ein Megatrend: „Städte erfahren eine Renaissance als Lebens- und Kulturform. Die Städte der Zukunft werden vielfältiger, vernetzter, lebenswerter und in jeder Hinsicht ‚grüner‘ sein als wir sie lange Zeit erlebt haben. Vor allem aber wandelt sich das Verhältnis der Menschen zu ihren Städten“, heißt es in einem Glossar des Zukunftsinstituts. Das erfordert eine umfangreiche Reorganisation von Wohnen, Verkehr und Nahversorgung. Daraus ergeben sich aber auch weitere Trends. Plattform-2020-Obmann Josef Wildburger setzt diese in Relation zu den Zukunftschancen für St. Pölten.
TREND: Third Places. Die Homebase der Zukunft ist überall: Dritte Orte sind all das, was sich zwischen dem Heim und dem Arbeitsplatz abspielt – Orte in einer mobilen Gesellschaft, in der man technologisch von „überall aus alles“ machen kann. Bahnhöfe, Flughäfen, Wartebereiche, Shoppingumgebungen, all diese Orte werden stark an Bedeutung gewinnen und somit mit neuen Anforderungen durch ihre Benutzer konfrontiert. Third Place Living impliziert auch eine simple Erreichbarkeit und einen leichten Zugang zu dritten Orten. Besonders jenen der Erholung und der Freizeit, die sich nahtlos und flexibel in den Alltag der urbanen Individualisten einfügen. Dabei wird das „Draußen“ und „im -Grünen-sein“ vollkommen neue Angebote bieten. Urban Gardening kreiert neue Oasen der Ruhe auf ehemaligen Brachflächen und Dächern. Parks auf nicht mehr benötigten Gleisanlagen, wie beim Highline Park in New York City, werden zum Treffpunkt für romantische Zweisamkeit über den pulsierenden Straßen der Stadt. Urbane Stadtstrände bieten 24h-Instant-Urlaubsfeeling, beispielsweise beim Kopenhagener Harbour Bath. Dort kann man sich mitten in der Stadt, direkt nach einer Shoppingtour, ins kühle Nass stürzen. Das Holzdeck bildet den Rahmen für mehrere Becken. Liege- und Aufenthaltsflächen bietet die angrenzende Uferzone. Die neuen Orte des „Draußenseins“ sind eingewoben in das urbane Leben. Sie bieten Erholung, Freizeit und sind ohne Umstände erreichbar. Natur ist künftig Stadtalltag und wichtiger Bestandteil eines hoch verdichteten, dezentralen Wohnens.
Wildburger: Eines unserer Alleinstellungsmerkmale: St. Pölten ist die Stadt der Fußgänger. Vom Zentrum der Innenstadt aus ist in einem Radius von 15 Gehminuten nahezu alles erreichbar. Bahnhof, Busbahnhof und Park & Ride liegen mittendrin. Unsere Plätze und die sie verbindenden Wege spielen daher als „Third Places“ eine ganz besondere Rolle. Ähnliches gilt auch für den öffentlichen Raum, der zum Glück noch zahlreich in ihrer dörflichen Struktur erhaltenen Stadtteile.
Wildburger: Eines unserer Alleinstellungsmerkmale: St. Pölten ist die Stadt der Fußgänger. Vom Zentrum der Innenstadt aus ist in einem Radius von 15 Gehminuten nahezu alles erreichbar. Bahnhof, Busbahnhof und Park & Ride liegen mittendrin. Unsere Plätze und die sie verbindenden Wege spielen daher als „Third Places“ eine ganz besondere Rolle. Ähnliches gilt auch für den öffentlichen Raum, der zum Glück noch zahlreich in ihrer dörflichen Struktur erhaltenen Stadtteile.
TREND: Urban Manufacturing. Der Wunsch nach Individualität und Qualität, ein steigendes Bewusstsein für lokale Wertschöpfung und die zunehmende Nachfrage nach regionalen Produkten schaffen einen neuen Markt für kleine produzierende Handwerksbetriebe in Städten. Sie entwickeln sich zu Geschäftsmodellen jenseits der Nische. Ob Lifestyle-Objekte, Bekleidung, Delikatessen oder Möbel – die Stadt wird dank der Nähe zum Kunden als Produktionsstandort zurückerobert.
Wildburger: St. Pölten ist dafür besonders gut geeignet. Wir haben innerstädtisch und im ganzen Stadtgebiet viel Platz, unsere sogenannten „Bodenschätze“. St. Pölten ist flächenmäßig größer als Linz. Alles ist mittlerweile verkehrsmäßig gut vernetzt, bzw. wird es dies in Zukunft bald sein. Unsere Wirtschaftsservicestelle ecopoint unterstützt seit über zehn Jahren diese Entwicklung, wie die Erfolgsbilanz der Ansiedlung und Erweiterung von Klein- und Mittelbetrieben zeigt.
Wildburger: St. Pölten ist dafür besonders gut geeignet. Wir haben innerstädtisch und im ganzen Stadtgebiet viel Platz, unsere sogenannten „Bodenschätze“. St. Pölten ist flächenmäßig größer als Linz. Alles ist mittlerweile verkehrsmäßig gut vernetzt, bzw. wird es dies in Zukunft bald sein. Unsere Wirtschaftsservicestelle ecopoint unterstützt seit über zehn Jahren diese Entwicklung, wie die Erfolgsbilanz der Ansiedlung und Erweiterung von Klein- und Mittelbetrieben zeigt.
TREND: Urban Mining. Unter Nachhaltigkeitsaspekten werden in Zukunft zunehmend Städte als Quelle für Rohstoffe genutzt. Recycling gewinnt an Bedeutung, und an verschiedensten Stellen werden aus vorhandenen Stoffen neue Produkte hergestellt. Auch Abflusswasser oder Hausmüll zählen mittlerweile zu den wertvollen urbanen Rohstoffen.
Wildburger: Es gibt auch in St. Pölten noch viel zu tun, zu erfinden, zu organisieren, … – viel Spielraum für Innovation und regionale Wirtschaftssysteme. Erste Betriebe haben sich, unterstützt von ecopoint, bereits in St. Pölten angesiedelt, z.B. in der Marktgasse.
Wildburger: Es gibt auch in St. Pölten noch viel zu tun, zu erfinden, zu organisieren, … – viel Spielraum für Innovation und regionale Wirtschaftssysteme. Erste Betriebe haben sich, unterstützt von ecopoint, bereits in St. Pölten angesiedelt, z.B. in der Marktgasse.
TREND: Urban Farming. Städte stellen sich der Herausforderung nach größerer Nachhaltigkeit. Im Urban Farming sollen neue oder auch brachliegende Flächen zum Anbau lokaler Lebensmittel genutzt werden. Im Rahmen von urban gardening wird auch der einzelne Stadtbewohner, vielfach im Verbund mit anderen, zum „Stadtfarmer“ – ein Gemeinschaftserlebnis.
Wildburger: St. Pölten hat ein ausgeprägtes agrarisches Umfeld und ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Gewerbliche und agrarische Flächen im Stadtgebiet können oft gut verknüpft werden. Erste Kombinationsbetriebe nutzen dies bereits erfolgreich. Auch diese Entwicklung wird von ecopoint besonders unterstützt, z.B. durch Flächenbereitstellung am Betriebsgebiet NÖ Central.
Wildburger: St. Pölten hat ein ausgeprägtes agrarisches Umfeld und ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Gewerbliche und agrarische Flächen im Stadtgebiet können oft gut verknüpft werden. Erste Kombinationsbetriebe nutzen dies bereits erfolgreich. Auch diese Entwicklung wird von ecopoint besonders unterstützt, z.B. durch Flächenbereitstellung am Betriebsgebiet NÖ Central.
TREND: E-Mobility. E-Mobility ist mehr als nur eine neue Antriebsart von Fahrzeugen. Im Wechsel zur E-Mobilität manifestiert sich der veränderte Mobilitätskonsum der Zukunft. In den kommenden Jahren werden wir einen ersten Durchbruch bei den Elektrofahrzeugen erleben. Durch die Digitalisierung des Mobilitätsmanagements wird der Wandel weiter beschleunigt.
Wildburger: St. Pölten ist auch dafür bestens geeignet. Durch die großzügige Anlage der Stadt und Innenstadt ist Platz für moderne Verteilsysteme, sowohl für Menschen als auch für Waren. Gerade die urbane Kurzstreckenmobilität wird sich in St. Pölten rasch in diese Richtung entwickeln lassen.
Wildburger: St. Pölten ist auch dafür bestens geeignet. Durch die großzügige Anlage der Stadt und Innenstadt ist Platz für moderne Verteilsysteme, sowohl für Menschen als auch für Waren. Gerade die urbane Kurzstreckenmobilität wird sich in St. Pölten rasch in diese Richtung entwickeln lassen.
TREND: Bike-Boom. Das Fahrrad erlebt aktuell eine Renaissance und wandelt sich vom Freizeitgerät zum neuen (alten) Verkehrsmittel. Radfahren ist nicht nur ökologisch, kostengünstig und gesund, sondern in Städten mittlerweile oft auch schneller als das Auto oder der öffentliche Verkehr.
Wildburger: St. Pölten ist in dieser Hinsicht bereits weit entwickelt. Besonderes Augenmerk muss nun auf allfällige Regelungen und Einrichtungen zur Vermeidung von Konflikten vor allem mit dem Fußgängerverkehr gelegt werden.
Wildburger: St. Pölten ist in dieser Hinsicht bereits weit entwickelt. Besonderes Augenmerk muss nun auf allfällige Regelungen und Einrichtungen zur Vermeidung von Konflikten vor allem mit dem Fußgängerverkehr gelegt werden.
TREND: Smart-City. Der Smart-City-Ansatz sucht nach intelligenten Systemen, die auf individuelles Verhalten und individuelle Bedürfnisse ausgerichtet sind. Smart Citys sollen eine ganzheitliche Lösung für verschiedenste Probleme der Stadt bieten und diese durch Verknüpfungen bewältigen.
Wildburger: Nicht Alles, was glänzt, ist Gold. Viele Menschen, auch junge, sind mit diesen vernetzten, sogenannten ganzheitlichen Systemen überfordert. Vieles ist noch nicht ausentwickelt. Mit der nötigen Vorsicht angegangen, kann St. Pölten von vielen neuen Ansätzen profitieren, weil die Stadt allgemein ein sehr großes Entwicklungspotential aufweist.
Wildburger: Nicht Alles, was glänzt, ist Gold. Viele Menschen, auch junge, sind mit diesen vernetzten, sogenannten ganzheitlichen Systemen überfordert. Vieles ist noch nicht ausentwickelt. Mit der nötigen Vorsicht angegangen, kann St. Pölten von vielen neuen Ansätzen profitieren, weil die Stadt allgemein ein sehr großes Entwicklungspotential aufweist.
TREND: Games. Für Martin Knöll, Leiter der Forschungsgruppe „Digitale Stadtspiele“ an der TU Darmstadt, wird die Stadt der Zukunft bewusster genutzt, weil es in ihr eine spielerische Form der Bürgerbeteiligung gibt. Denn durch Urban Health Games erkennt der User, welchen Einfluss städtische Räume auf das eigene Verhalten haben. Diese Spiele können Anreize schaffen, die alltäglichen Stadträume anders wahrzunehmen und sich aktiv und bewusst hindurchzubewegen. Die Stadt funktioniert hier als Bühne, um Bewegungen möglichst unterhaltend zu inszenieren, zu trainieren und sich bei anderen abzuschauen. Das Game hilft dabei, die Übungen zu lernen, Parcours zu finden und sich mit anderen zu verabreden. Damit kann der Bürger nun auch eine Aussage darüber treffen, wie Stadt überhaupt aussehen soll. Dahinter steckt die Idee, dass das digital unterstützte Spielen noch ein anderes Potenzial mit sich bringt: nämlich das Zusammenkommen der Bewohner im physischen Raum, um sich zu treffen und zu kollaborieren – und im besten Fall gemeinsam die Stadt zu verändern.
Wildburger: Spielerisches Lernen und eine spielerische Bewusstseinsbildung sind auch für St. Pölten ein guter Ansatz und eine gute Basis für unser „Fittest City“–Programm.
Wie schaut Ihr persönliches St. Pölten der Zukunft aus?Nach wie vor, wie im Visionspapier beschrieben:
"Wir haben innerstädtisch und im ganzen Stadtgebiet viel Platz, unsere sogenannten „Bodenschätze“." JOSEF WILDBURGER
"Stadtentwicklung ist weitaus mehr als simple Raumplanung. Schon 2006 haben wir bei der Erstellung des Masterplans Innenstadt auf diese Megatrends Rücksicht genommen und ein Bild der Zukunft vor Augen gehabt, das dieser soziokulturellen Entwicklung Rechnung trägt." JOSEF WILDBURGER
Wildburger: Spielerisches Lernen und eine spielerische Bewusstseinsbildung sind auch für St. Pölten ein guter Ansatz und eine gute Basis für unser „Fittest City“–Programm.
Wie schaut Ihr persönliches St. Pölten der Zukunft aus?Nach wie vor, wie im Visionspapier beschrieben:
- St. Pölten als Centrope Office Stadt, als Hotspot der innovativen und kreativen Klein- und Mittelbetriebe, als Fittest City in dieser Europaregion. St. Pölten als pulsierende kleine Metropole im Umfeld Wiens, modern und lebenswert, traditionsbewusst und kulturaffin, selbstbewusst und weltoffen, urban und mit seinem ländlichen Umfeld eng verbunden.
- St. Pölten wächst mit der richtigen Geschwindigkeit und erreicht kritische Größen ohne innere Konflikte, alte und neue Bürger dieser Stadt formen ihre gemeinsame Zukunft.
- St. Pölten hat, was Lage und Ressourcen betrifft, nahezu Idealvoraussetzungen, all den Megatrends zu folgen, wie sie die Zukunftsforscher feststellen.
- Wir müssen allerdings weiter unsere Hausaufgaben machen, nämlich die Schaffung von sich laufend optimierenden Rahmenbedingungen. Das ist ein Prozess, der niemals aufhört, er erfordert planvolles strategisches Vorgehen und ein klares Bild der Zukunft.
"Wir haben innerstädtisch und im ganzen Stadtgebiet viel Platz, unsere sogenannten „Bodenschätze“." JOSEF WILDBURGER
"Stadtentwicklung ist weitaus mehr als simple Raumplanung. Schon 2006 haben wir bei der Erstellung des Masterplans Innenstadt auf diese Megatrends Rücksicht genommen und ein Bild der Zukunft vor Augen gehabt, das dieser soziokulturellen Entwicklung Rechnung trägt." JOSEF WILDBURGER