Shopping platonisch
Text
Herbert „Hebi“ Binder
Ausgabe
Zwanzig Jahre sind wir heuer Landeshauptstadt. Den damaligen, natürlich streng wissenschaftlichen Prognosen gemäß sollte St.Pölten derzeit somit etwa 70.000 Einwohner zählen. Hamaabernicht. Die Fußgängerzone – ein wahres Kommerzdorado. Issieabernurzumteil.
Einer MfG exclusiv zugänglichen Studie des IRCD (Institute for the research of commercial disappointments) zufolge liegt die Ursache in zwei Fakten: Jeder Passant ist ein Mensch, deswegen aber nicht gleich ein Käufer. Und: Shopping ist nicht gleichbedeutend mit tatsächlich Einkaufen. Wir selbst können mit eigenen Augen feststellen, dass Tausende, die täglich in der St.Pöltner City ihre Runden drehen, im strengen Sinn keine Konsumenten sind:
Pensionierte Magistratsbeamte und ewig junge, golden handgeshakete Eisenbahner mit ihrem freundschaftlichen „Grüssi!“ bzw. „Dag!“. Pausierende Verkäuferinnen wie vormittägig lernmüde Schülerinnen auf dem Weg zur nächsten Herberge mit absolutem Rauchzwang.
Prälaten und sonstige Mitglieder des höheren Klerus in Ruhe, die an ihrem unauffälligen Äußeren leicht zu erkennen sind.
Heizdecken-Touristen aus den Stadtsälen, die dem alles entscheidenden Vortrag (und damit ihrer ultimativen Chance) kurzfristig entkommen konnten.
In kleineren Gruppen ältere, gepflegte Herren am „Pensionistenstrich“, die einander bezichtigen, eigentlich wegen „Essen auf Rädern“ mittags pünktlich daheim sein zu müssen.
Mitbürger aus dem Bezirk Melk schließlich, die irgendwo klare Auskunft zu bekommen hoffen, ob der Europaplatz nun im Uhrzeiger-, oder doch eher im Gegenuhrzeigersinn zu befahren wäre.
Bitte, wer soll da noch a G´schäft machen?
Einer MfG exclusiv zugänglichen Studie des IRCD (Institute for the research of commercial disappointments) zufolge liegt die Ursache in zwei Fakten: Jeder Passant ist ein Mensch, deswegen aber nicht gleich ein Käufer. Und: Shopping ist nicht gleichbedeutend mit tatsächlich Einkaufen. Wir selbst können mit eigenen Augen feststellen, dass Tausende, die täglich in der St.Pöltner City ihre Runden drehen, im strengen Sinn keine Konsumenten sind:
Pensionierte Magistratsbeamte und ewig junge, golden handgeshakete Eisenbahner mit ihrem freundschaftlichen „Grüssi!“ bzw. „Dag!“. Pausierende Verkäuferinnen wie vormittägig lernmüde Schülerinnen auf dem Weg zur nächsten Herberge mit absolutem Rauchzwang.
Prälaten und sonstige Mitglieder des höheren Klerus in Ruhe, die an ihrem unauffälligen Äußeren leicht zu erkennen sind.
Heizdecken-Touristen aus den Stadtsälen, die dem alles entscheidenden Vortrag (und damit ihrer ultimativen Chance) kurzfristig entkommen konnten.
In kleineren Gruppen ältere, gepflegte Herren am „Pensionistenstrich“, die einander bezichtigen, eigentlich wegen „Essen auf Rädern“ mittags pünktlich daheim sein zu müssen.
Mitbürger aus dem Bezirk Melk schließlich, die irgendwo klare Auskunft zu bekommen hoffen, ob der Europaplatz nun im Uhrzeiger-, oder doch eher im Gegenuhrzeigersinn zu befahren wäre.
Bitte, wer soll da noch a G´schäft machen?