Kunst Fort Knox
Text
Eva Seidl
Ausgabe
Gemeinsam mit dem Landeskriminalamt wird derzeit am Stadtrand von St. Pölten das neue Kulturdepot errichtet. Durch einen Brand auf der Baustelle rückte das Gebäude erstmals ins Blickfeld. Zeit zu hinterfragen, was dort eigentlich genau entsteht und in Hinkunft gelagert werden wird.
Ein „Haus für die konservatorisch optimale Lagerung, Pflege und wissenschaftliche Erschließung von Beständen des NÖ Landesarchivs der NÖ Landesbibliothek und der Kunstsammlung des Landes“ soll geschaffen werden, erläutert Friedrich Grassegger, stellvertretender Leiter der Abteilung Kultur und Wissenschaft des Landes NÖ und seines Zeichens für die museal-wissenschaftlichen Sammlungen des Landes verantwortlich. Auf rund 3.700 m2 werden die gesamten Sammlungen des Bereiches bildende Kunst gelagert, wenn sie nicht gerade ausgestellt sind. „Derzeit umfasst die Kunstsammlung mehr als 35.000 Inventarnummern!“
Insgesamt 14 Personen werden im neuen Kunstsammlungszentrum beschäftigt sein. Diese beschäftigen sich u. a. mit der exakten Beschreibung der Kunstwerke, der Auseinandersetzung mit den Inhalten. Ebenso sind die Festlegung der Bedeutung des Werks, seine Einordnung in ein (Gesamt-)Schaffen eines Künstlers, sowie die Zuordnung zu künstlerischen Tendenzen wissenschaftlich aufzuarbeiten.
Kunst-Kapital
„Eine gut betreute Kunstsammlung ist das Kapital für unsere großen Ausstellungshäuser“, betont Grassegger. Regelmäßig werden Ausstellungen aus diesen Beständen in niederösterreichischen Ausstellungshäusern wie dem Museumszentrum Mistelbach oder der Kulturfabrik Hainburg gezeigt. Außerdem werden viele Leihgaben für nationale und internationale Ausstellungen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus werden einzelne Sammlungsschwerpunkte auch in Publikationen zugänglich gemacht. Alles in allem lagern in St. Pölten also wertvolle Bestände - in jeder Beziehung. Wenig verwunderlich, dass man mit genauen Auskünften über die Sicherheitsmaßnahmen geizt. „Betrieblich-organisatorische Sicherheit, bautechnische Sicherheit und technische Sicherheit mit elektronischen Alarmsystemen sind die drei Säulen, auf welchen das Sicherheitskonzept aufgebaut ist“, verrät Grassegger. Und dass das Landeskriminalamt als Nachbar permanent vor Ort ist, sei ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor.
Umwegrentabilität
Rund 35 Millionen Euro stehen für die Errichtung des Landeskriminalamts und des Kulturdepots zur Verfügung. Der Anteil des Kulturdepots daran beträgt in etwa 40 Prozent. Der wirtschaftliche Effekt, der durch den Bau ausgelöst wird, ist bemerkenswert: „Immerhin gingen mehr als 80 Prozent der Aufträge – bei EU-weiter Ausschreibung – an niederösterreichische Firmen“, freut sich Grassegger. Eine ernstzunehmende Verzögerung durch den Brand sei im übrigen nicht zu erwarten, versichert er. St. Pölten wird also in Bälde zum Kunst Fort Knox des Landes!
Infos zum Thema:
Facts
Gemäldedepot: 1000 m2 (mit fast fünf
Meter hohen verschiebbaren Hängewänden)
Skulpturendepot: 870 m2 (mit Schwerlastregalen und Kompaktanlagen)
Fotodepot: 250 m2 (mit Schiebewänden
und Ladenschränken)
Grafikdepot: 375 m2 (mit Hängewänden und Ladenschränken auf mehreren Ebenen)
Kunstgewerbedepot: 60 m2
Textildepot: 130 m2
Restaurierwerkstätte: 300 m2
(für Gemälde, Papier, Fotografie, Plastik)
Quarantäneraum: 25 m2
Großkonservierungsraum: 55 m2
Bearbeitungsräume für Wissenschaftler: 150 m2
Reproduktionsraum: 100 m2
Fotoraum/Fachbibliothek: 175 m2
Indoor-Anlieferung: 115 m2
Rahmen- und Verpackungslager: 75 m2
Insgesamt 14 Personen werden im neuen Kunstsammlungszentrum beschäftigt sein. Diese beschäftigen sich u. a. mit der exakten Beschreibung der Kunstwerke, der Auseinandersetzung mit den Inhalten. Ebenso sind die Festlegung der Bedeutung des Werks, seine Einordnung in ein (Gesamt-)Schaffen eines Künstlers, sowie die Zuordnung zu künstlerischen Tendenzen wissenschaftlich aufzuarbeiten.
Kunst-Kapital
„Eine gut betreute Kunstsammlung ist das Kapital für unsere großen Ausstellungshäuser“, betont Grassegger. Regelmäßig werden Ausstellungen aus diesen Beständen in niederösterreichischen Ausstellungshäusern wie dem Museumszentrum Mistelbach oder der Kulturfabrik Hainburg gezeigt. Außerdem werden viele Leihgaben für nationale und internationale Ausstellungen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus werden einzelne Sammlungsschwerpunkte auch in Publikationen zugänglich gemacht. Alles in allem lagern in St. Pölten also wertvolle Bestände - in jeder Beziehung. Wenig verwunderlich, dass man mit genauen Auskünften über die Sicherheitsmaßnahmen geizt. „Betrieblich-organisatorische Sicherheit, bautechnische Sicherheit und technische Sicherheit mit elektronischen Alarmsystemen sind die drei Säulen, auf welchen das Sicherheitskonzept aufgebaut ist“, verrät Grassegger. Und dass das Landeskriminalamt als Nachbar permanent vor Ort ist, sei ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor.
Umwegrentabilität
Rund 35 Millionen Euro stehen für die Errichtung des Landeskriminalamts und des Kulturdepots zur Verfügung. Der Anteil des Kulturdepots daran beträgt in etwa 40 Prozent. Der wirtschaftliche Effekt, der durch den Bau ausgelöst wird, ist bemerkenswert: „Immerhin gingen mehr als 80 Prozent der Aufträge – bei EU-weiter Ausschreibung – an niederösterreichische Firmen“, freut sich Grassegger. Eine ernstzunehmende Verzögerung durch den Brand sei im übrigen nicht zu erwarten, versichert er. St. Pölten wird also in Bälde zum Kunst Fort Knox des Landes!
Infos zum Thema:
Facts
Gemäldedepot: 1000 m2 (mit fast fünf
Meter hohen verschiebbaren Hängewänden)
Skulpturendepot: 870 m2 (mit Schwerlastregalen und Kompaktanlagen)
Fotodepot: 250 m2 (mit Schiebewänden
und Ladenschränken)
Grafikdepot: 375 m2 (mit Hängewänden und Ladenschränken auf mehreren Ebenen)
Kunstgewerbedepot: 60 m2
Textildepot: 130 m2
Restaurierwerkstätte: 300 m2
(für Gemälde, Papier, Fotografie, Plastik)
Quarantäneraum: 25 m2
Großkonservierungsraum: 55 m2
Bearbeitungsräume für Wissenschaftler: 150 m2
Reproduktionsraum: 100 m2
Fotoraum/Fachbibliothek: 175 m2
Indoor-Anlieferung: 115 m2
Rahmen- und Verpackungslager: 75 m2