Braustadt Unterradlberg

„Gold für Privatbrauer“ übertitelte die Krone am 13. Jänner einen Doppelsatz im NÖ-Teil. Sieben Goldmedaillen habe „die Privatbrauerei Egger nahe St. Pölten“ bei einem internationalen Qualitätstest eingeheimst. Eine Privatbrauerei nahe St. Pölten?
Doch wer eine bösartige Geringschätzung der Krone-Redaktion vermutet, der irrt. In der Presseaussendung der Brauerei vom 12. Jänner 2015, in der stolz über die gewonnenen Preise berichtet wurde, findet sich das Wort „St. Pölten“ nämlich kein einziges Mal. Die Aussendung wurde vom „niederösterreichischen Unterradlberg“ verschickt. Es war also vielmehr eine dankenswerte Zuordnung der Krone-Redaktion, dass zumindest durch die „Nähe“ ein Kontext zwischen Bier und Braustadt hergestellt wurde.
Nun kann es uns eigentlich allen egal sein, in welchem klingenden Ortsnamen sich Firma X in ihrer Außenwirkung geographisch ansiedelt. Aber fragen darf man sich schon. Etwa ob der Bürgermeister von Unterradlberg auch artig gratuliert hat. Oder wieso man große Anstrengungen unternimmt, Dose samt Marke im Stadtbild zu verankern, zugleich aber nicht mal in einer Presseaussendung anführt, dass man in St. Pölten produziert und dort zu den Top-Betrieben zählt. Kann mir das mal wer bei einem Bier erklären?