Die VP-Domplatzlüge
Text
SPÖ St. Pölten
Ausgabe
ÖVP-Unterschriftenliste verhindert Parkplätze und Wochenmarkt am Domplatz.
Die ÖVP stürzt St. Pölten in den Wahlkampf und verbreitet Unwahrheiten mit schweren Folgen. Nach letzten Informationen will VP-Vorsitzender Adl in einer breit angelegten Kampagne Unterschriften sammeln und denkt, dass damit die Grabungsarbeiten am Domplatz bis 2016 abgeschlossen werden könnten. Der Bürgermeister würde nämlich als Historiker Interesse haben, die Arbeiten hinauszuzögern, heißt es dabei dreist. Nur: Das ist schlichtweg falsch und der Plan der VP hätte zur Konsequenz, dass ihm Wochenmarkt und Parkplätze für zwei Jahre zum Opfer fallen würden.
Folgende Klarstellung dazu ist notwendig:
- Die archäologischen Untersuchungen sind eine Bundesvorschrift und können rechtlich nicht umgangen werden. In St. Pölten wird ohnedies nur das Mindestmaß durchgeführt.
- Jede(r) – allen voran der Bürgermeister – möchte, dass die Arbeiten so schnell wie möglich abgeschlossen werden.
- Es sind inzwischen beinahe alle verfügbaren, fachlich qualifizierten AnthropologInnen der Medizinischen Universität Wien mit den Domplatzfunden beschäftigt, eine Aufstockung dieses Personals ist gar nicht (Planung & Koordination, freie externe AnthropologInnen – wenn überhaupt vorhanden - nötig) bzw. nur unter massiven Teuerungen (exponentielle Steigerung der Kosten) möglich. Die Infrastruktur ist nicht für eine angesprochene Verdoppelung ausgelegt, Einschulungen etc. würden außerdem mehrere Monate dauern.
- Ein gezogener Vergleich der VP mit Grabungen in London kann wissenschaftlich nicht gezogen werden: Jede archäologische Baustelle unterscheidet sich grundlegend von allen anderen.
- Weiteres Ausgrabungspersonal am Domplatz kann nicht ohne entsprechende Vergrößerung des Grabungsfeldes eingesetzt werden, da sich die ArbeiterInnen quasi gegenseitig auf die Füße steigen würden. Selbst 1.000 ArbeiterInnen mehr garantieren keinen schnelleren Fortschritt.
- Dies wiederum bedeutet: Wenn nun nach VP-Vorschlag alle ausstehenden Arbeiten vorgezogen würden, könnte bis 2016 kein Markt am Domplatz stattfinden und auch die Zufahrt (sowie etwa auch der Abtransport der Funde) und Nutzung als Parkplatz wäre nicht mehr möglich.
- Bereits im Vorjahr hat ein Expertenteam nämlich genau diese Möglichkeit evaluiert und eben aufgrund der Tatsache, dass eine Zufahrt nicht mehr möglich wäre (nur über Wiener Str. und Herrenplatz möglich, die Wiener Str. wäre durch Grabungen zu und der Herrenplatz ist derzeit selbst Baustelle) und die Kosten exponentiell gestiegen wären, dagegen entschieden.
- In einem Gemeinderatsbeschluss wurde festgehalten, dass am Domplatz so viele Parkplätze wie möglich bestehen bleiben. Für die SPÖ gilt dies verbindlich – auch während Grabungsarbeiten.