Kunstfeindlich?
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Es war eine der aufgelegten Aufregungen des Wahlkampfes – die starke Künstlerpräsenz im überparteilichen Unterstützungskomitee des Landeshauptmannes. Da ergriffen Persönlichkeiten wie Deix, Nitsch, Buchbinder, Mitterer, Ott, Wurm uvm. offen Partei für Pröll, damit aber aufgrund des Wahlrechtes in NÖ, das die Stimme der Person automatisch der Partei zuordnet, auch – ob nun bewusst oder unbewusst – direkt für die ÖVP. Dass dies Kritik hervorruft, durften die Unterstützer, die sich ob der Angriffe ihrerseits über „Kunstfeindlichkeit“ mokierten, nicht verwundern. Während derlei Parteinahme bei Wirtschaftstreibenden nicht weiter aufregt, weil das Prinzip „Geben-Nehmen“ ein implizites des Wirtschaftslebens ist, so kollidiert es im Falle der Künstler mit dem – oft selbst postulierten – Ideal der Freiheit und Unbestechlickeit der Kunst. Aus Sicht der genannten Künstler ist das Engagement freilich nicht unlogisch. Da sie die Kulturförderung des Landes direkt am eigenen Leibe verspüren, wie sollten sie diese als negativ empfinden bzw. nicht umgekehrt als richtig? Ob dies ein offenes Bekenntnis zu Wahlzeiten rechtfertigt, muss jeder für selbst entscheiden – mit den erwartbaren Reaktionen muss man aber auch leben.