MFG - Mutige Bergrettung
Mutige Bergrettung


MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

Mutige Bergrettung

Ausgabe 03/2005

Türnitz im Jahr 2000: Die Eibl-Lifte sollten für immer stillstehen. Aber zwei angeblich "Depperte" St. Pöltner wollten Klugerweise ihren "Hausberg" nicht sterben lassen.

Das Ende einer Ära stand im Raum - wären da nicht mit Peter Schakmann und Helmut Meder zwei Visionäre auf den Plan getreten, die den „Hausberg der St. Pöltner“ nicht sterben lassen wollten. Sie erbarmten sich der maroden Anlagen und traten mit dem Ansinnen an, die Eibl-Lifte fit fürs 21. Jahrhundert, sprich konkurrenzfähig zu machen. Dafür nahmen sie auch das Kopfschütteln manch Skeptiker in Kauf: „Ah, die zwei Depperten aus St. Pölten brauchen wir“. Aber so deppert war der Mut zum Risiko dann doch wieder nicht, im Gegenteil. Innerhalb kürzester Zeit haben es die beiden geschafft, die Besucherzahl zu vervierfachen (!) und damit der gesamten Region einen neuen Lebens-Impuls zu versetzen! Zählte man 1999 dürftige 30.000 Besucher, so waren es in der vergangenen Sasion bereits 120.000! Speed-Kick – Roller- und Rodelbahn Das Geheiminis des Erfolges: Ganzjahresangebot und der Mut zu Investitionen. So ist die Forststraße in den Sommermonaten zur Rollerbahn umfunktioniert, wo es ordentlich zur Sache geht: Berühmt-berüchtigt, die „Brigitte-Kurve“, wo schon mancher – auch Helmut Meders Gattin – ins Straucheln kam. „Ein absoluter Kick“, bestätigt VAZ- Chef René Voak, der sich mit der gesamten Belegschaft das Abenteuer gab und dabei eine Riesenhetz hatte. Auf das Angebot fahren übrigens Kids genauso ab wie ältere Semester. So war„der älteste Besucher Jahrgang 1923!“, verrät Schakmann. Voll eingeschlagen hat auch der „Eibl-Jet“, die einzige ganzjährig befahrbare Rodelbahn in Niederösterreich. Mit bis zu 40km/h geht es den Berg hinunter. „Da bekommt man schon die Fliehkräfte zu spüren!“, bestätigt Meder. 190.000 Fahrten konnte man im ersten Jahr zählen!  Neue Liftanlage ab 2006 Einen Quantensprung bereiten die Betreiber auch in Sachen Liftanlage vor. So wird der alte Zweiersessellift durch eine attraktive kombinierte Liftanlage, die sowohl beheizter Sechser-Sessel-Garnituren als auch 8 Personen-Gondeln umfasst, ersetzt. „Dadurch wird die Beförderungskapazität von derzeit rund 800 Personen pro Stunde auf über 2000 hinaufgeschraubt!“, verrät Schakmann. Und es wird schnell: Während man derzeit 14 Minuten auf den Berg „tuckelt“, wird es dann doppelt so rasch gehen. Erneuert wird zudem die gesamte „Eingangssituation“ der Talstation, mit Tiefgarage und neuem Bergrestaurant mit ca. 250 Plätzen darauf! Die Fans der Teichhütte der Familie Tröstl brauchen aber keine Angst haben. Die wird selbstverständlich auch in Hinkunft ihren Gästen auf über 1.000 Meter Seehöhe Hausmannskost vom Feinsten bieten. In Betrieb soll der neue Lift bereits im Sommer 2006 gehen. Kostenpunkt des ehrgeizigen Projektes: 7½ Millionen Euro! „Wir hoffen damit die Besucherzahl im Winter um gut 1/3 zu steigern.“. Wer Helmut Meder und Peter Schakmann kennt, weiß dass dies realistisch ist. Der Spruch von den „zwei depperten St. Pöltnern“ ist längst verstummt, stattdessen werden sie heute als die „Retter der Eibl-Lifte“ apostrophiert – völlig zurecht! www.tuernitz.at; 02769/8245